[project log] Johannes' Lesenotizen

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  • bearbeitet April 2021

    Chek, P. (2018). How to Eat, Move and Be Healthy! (Second Edition). San Diego: C.H.E.K. Institute.

    Society at large has lost touch with the fact that for thousands of years, ancient enlightened men have been telling us that we are miniture models of the cosmos, that all in the Universe can be found within us. We are both star people and people of the earth. The current condition of the human race mirrors our management of Mother Earth. We breathe the air that is her lungs; we drink the water that is her blood; we eat the foods that are the product of her great and beautiful body. How can we be any healthier than She, for we are She and She is we! (S.240)

    Paul Chek denkt Gesundheit als ganzheitliches Gleichgewicht. Das gilt sowohl für den eigenen Mikrocosmos, als auch für unsere Verbindung und Interdepedenz mit unserer Umwelt: Der Mutter Erde, wie er es nennt. Und er macht deutlich, dass jeder Versuch, Mutter Natur auszutricksen, zum Scheitern verurteilt ist. Auch Paul Chek legt als das natürliche Prinzip zu Grunde: Alles, was sich vom Kern der Menschlichkeit entfernt, ist unphysiologisch und deshalb nicht nachhaltig.

    How to Eat, Move and Be Healthy funktioniert wie ein Führer zu einem individuellen Ernährungs- und Bewegungsprogramm. Auf dem Cover steht "Your personalized 4-step guide to looking and feeling great from the inside out", und wie oft hat man sowas schon gelesen? Das ist das Marketing der Self-help-Szene. Paul Chek in allen Ehren, habe ich gedacht, und in dem Buch mag ja auch einigen drin stecken, aber einen "personalzied 4-step guide" habe ich nicht erwartet. Im Endeffekt funktioniert das aber gar nicht mal so schlecht.

    Man füllt eine Reihe von Fragebögen aus, die einem eine Richtung für das Buch geben. Man ist aufgefordert, seine Werte und Ziele zu definieren, bezogen auf Cheks "4 Doctors" (Dr. Happiness, Dr. Quiet, Dr. Movement, Dr. Diet). Dann folgt eine ausführlich Reflexion zum status quo - auf deren Ergebnis Chek im Laufe des edukatorischen Teil des Buches immer wieder Bezug nimmt. Dabei geht es um individualisierte Ernährung und Bewegung. Wer beispielsweise in den Fragebögen eine niedrige Vitalität reflektiert, wird zu Bioenergetischen Übungen angeleitet ("Work-In"), bevor er mit schwerem Training beginnt.

    Es gibt ausführlich bebildertes und beschriebenes Übungsmaterial zu Energetischen Übungen, Protokolle zur Rumpfstabilität und Anleitungen zu Functional Excercises im Style von Paul Chek. Dabei ist nicht viel neues, wenn man sein kostenloses Material auf Youtube gesehen hat, aber man bekommt es hier gebündelt und im Kontext. Gezeichnete schematische Abbildungen verdeutlichen beschriebene Prinzipen.


    Eine Abbildung zum Thema Verdauung. (1)

    Chek versucht ein Gegengewicht zum modernen (amerikanischen) Lebenswandel zu bilden. Er behandelt das Thema Ernährung und Verdaunung sehr detailliert. Außerdem findet sich einiges zur Bewegung + Mobilität, und viel zur Ruhe (+natürliche Rhythmen). Fasten und Kognition werden nicht oder wenig behandelt. Alles betont den individualisierten Ansatz: Man bekommt eine Anleitung zur Selbstreflexion. Am Ende jedes Kapitels finden sich außerdem die "CHEK Points", eine Liste mit konkreten Handlungsvorschlägen zum jeweiligen Themenbereich.

    How to Eat, Move and Be Healthy ist ein außergewöhnlich gelungenes Buch: Lesbar und verständlich, hochgradig informativ und anschaulich. Paul Chek hat Skin in the Game: Er lebt seine Philosophie, und schaut ihn euch an (er ist 60)! Man kann einiges mitnehmen - vom Anfänger bis, denke ich, zum Fortgeschrittenen. Meine persönliche Liste mit Denkanstößen und Ideen für die Praxis war circa eine Seite lang.



    1. Bildquelle: images.app.goo.gl/yRh1zhPYE4bZW712A ↩︎

  • Momentane Leseprojekte

    • Ich lese Marcus Aurelius' Meditations (übers. v. Gregory Hays) und Selbstbetrachtungen (übers. v. Otto Kiefer) parallel.

    • Ich lese weiter Das Lied von Eis und Feuer und nebenbei The 48 Laws of Power. Die Kombi bockt mich richtig

  • @Johannes schrieb:

    Clear, J. (2018). Atomic Habits. An Easy and Proven Way to Build Good Habits and Break Bad Ones. London: Random House Business Books.

    .....

    Habits are the compound interest of self-improvement. (S.16)

    Dieses Modell hat einige Implikationen: Das Tal der Frustration (org. Valley of Disappointment), nennt Clear es. Ich bezeichne es als Engel der Beständigkeit. Im folgenden Zitat, "your outcomes are a lagging measure of your habits", bringt es Clear auf den Punkt: Legen wir ein exponentielles Modell zu Grunde, treten sichtbare Resultate zeitverzögert auf. Die Fortschritte akkumulieren sich unsichtbar für den Beobachter, der ein lineares Modell des Fortschritts zu Grunde legt. Das menschliche Gehirn scheint bevorzugt in linearer Progression zu denken - doch die Praxis beweist uns immer wieder, das diese Annahme nicht immer zutrifft.([^5]) Wo sich lineare Annahme und reale exponentielle Akkumulation treffen, beginnt die reiche Ernte des Geduldigen: Er bekommt mehr als erhofft, weil er das Durchhaltevermögen hatte, das Tal der Frustration zu durchqueren. Die Arbeit (lies auch: die täglichen Gewohnheiten) im Tal der Frustration waren nicht umsonst! Sie wurde gespeichert und wird später in ganzer Fülle freigesetzt. Wer beim Krafttraining schonmal ein "Plateau" hatte (und nicht aufgehört hat zu trainieren...), kennt diesen Effekt.

    Your outcomes are a lagging measure of your habits. [...] If you want to predict where you'll end up in life, all you have to do is follow the curve of tiny gains or tiny losses, and see how your daily choices will compound ten or twenty years down the line. (S.18)

    Sehr geile Grafik. Übersichtlich und bringt es auf den Punkt. Danke dir dafür!
    Das Buch Atomic Habbits scheint sich zu lohnen (ist mir schon an mehreren Stellen über den Weg gelaufen).

  • bearbeitet April 2021

    Daly, L. (2018). Black '47. Galway: Irish Film Board.

    Im Jahr 1845 kam es auf der Insel [Irland] zu einer verheerenden Hungersnot. Innerhalb weniger Jahre war jeder vierte unserer Männer für immer fort. Hunger und Fieber raffte geflüchtete Engländer und Nordamerikaner dahin. Iren, die sich gemeldet hatten für die britische Krone und ihre schrecklichen Kriege zu kämpfen, kehrten nach Hause zurück. In jeder Ecke des Landes fanden sie nichts weiter als Tod und Zerstörung vor. Von vielen als Verräter ihres eigenen Volkes angesehen, sahen sie hilflos zu, wie ihr Land unter der Herrschaft des britischen Reiches weiter erstickte.

    Black '47 bezeichnet das härteste Jahr der Großen Irischen Hungersnot 1847. Zwischen 1845 und 1849 verhungerten 1.000.000 Menschen an den Folgen der Kartoffelfäule und der britischen Herrschaft. 1847 kehrt ein irischer Soldat (James Frencheville) in die Heimat zurück. Seine Familie ist tot. Auf der Suche nach Gerechtigkeit tötet er jene Briten, die er dafür verantwortlich macht. Um ihn aufzuhalten schickt man seinen ehemaligen Kameraden (Hugo Weaving), der sich inzwischen als verbitterter Kopfgeldjäger verdingt.

    Die Schönheit wäre sehr viel höher angesehen, Sir, wenn sie gegessen werden könnte. -- ein Ire zu einem adligen, britischen Landbesitzer

    Auf angenehmer Länge (100min) entspannt sich ein Film über Kameradschaft auf der historischen Leinwand der Great Famine. Auf IMDb hält Black '47 6,9 Punkte. Die Charaktere sind immerhin nicht ganz platt. Das Ende fand' ich auch gelungen. Hervorragend fand ich die schauspielerische Leistung von Hugo Weaving! Insgesamt gelungene Unterhaltung.


    Der Ire (James Frencheville) ist ein hervorragender Soldat


    Sein Gegenspieler ist auch nicht von schlechten Eltern. Hugo Weaving spielt hervorragend

  • Bartz, J. (2021). Tacheles - There is no repetition. Abgerufen unter: youtu.be/eo0DGYddEJQ.

    "At some point it comes down to who can handle the boredom of training every day, doing the same lifts over and over and over." --Antwort eines Lifting-Coaches auf die Frage, was Gewinner von Verlierern trennt, aufgeschrieben von James Clear in Atomic Habits

    Die entscheidende Arbeit ist oft langweilig. Zumindest langweiliger als der unmittelbar verfügbare Zucker der Konsumgesellschaft. Was wirklich zählt - die Dinge, die für unser zukünftiges Ich und für unser Umfeld den meisten bedeuten - sind Low Sugar Practices.(1) Das heißt: Dranbleiben, ohne Zucker. Frustration und Erschöpfung. Eigentlich nur Emotionen. Trotzdem tuen, was funktioniert. Das wäre gar nicht so schwer, stelle ich mir vor, und es läge auch ein tiefer Frieden darin - hätten wir nicht die Konditionierung der Konsumgesellschaft erlitten, das ständig Neue, Blinkende, Zuckrige.

    The greatest threat to succes it not failure but boredom. We get bored with habits because they stop delighting us. The outcome becomes expected. And as our habits become ordinary, we start derailing our progress to seek novelty. [...] As soon as we experience the slightest dip in motivation, we begin seeking a new strategy - even if the old one was still working. --James Clear in Atomic Habits

    Wie viele Trainierende wechseln ihren Trainingsplan, obwohl mit dem alten noch Gainz gemacht werden konnten? Kombiniert man den obigen Gedanken mit dem Tal der Frustration (2), erkennt man, warum es fatal ist, ständig den Focus zu wechseln: Man beraubt sich der Ernte, weil man ungeduldig ist. Weil man den niedrigen Zuckeranteil im Essen nicht erträgt. Eine bittere Pille.

    Doing what works is boring. --Pavel Tsatsouline

    Jeden Tag läd Ivan Djuric ein Video hoch, wo man ihn beim Beugen in seiner Garage sehen kann. Low Sugar.Seit mehr als 450 Tagen. In einem Video redet er darüber, wie langweilig das Training ist. Und wie wunderbar es für ihn funktioniert. Ivan Djuric beugt 200kg. Er wundert sich darüber, weshalb alle ständig den Trainingsplan wechseln und nicht einfach bei den Basics bleiben, die funktionieren.

    It's boring, right? If you wanna be a champion you have to be used to being bored. Two damn excercises all day. I've been here for two hours, man. (7:10)(3)

    Was ist Langeweile? Langeweile ist das Bedürfnis nach neuartigen Stimuli. Langweilig ist eine Tätigkeit, die nicht ununterbrochen neuartige Stimuli beinhaltet. Wer gelangweilt ist, wird anfällig für Ablenkungen (in Form von Tätigkeiten oder Gedanken), besonders wenn er Langeweile nicht gewohnt ist.

    Efforts to deepen your focus will struggle if you don't simultaneously wean your mind from a dependence on distraction. [...] you'll struggle to achieve the deepest levels of concentration if you spend the rest of your time fleeing the slightest hint of boredom. [...] to succeed with deep work you must rewire your brain to be comfortable resisting distracting stimuli. --Cal Newport in Deep Work

    Der Übergang zwischen "langweilig" und "nicht langweilig" ist fließend und individuell bedingt. Wie viel und oft jemand neuartige Stimuli und Erfolgserlebnisse benötigt, ist abhängig von Persönlichkeit und vor allem vom Trainingszustand seines Geites. Dabei scheint eine Art Abstumpfung stattzufinden: Wer die ständig neue Stimulation mit Reizen gewöhnt ist, der bezeichnet Dinge als langweilig, die jemand anderes als ganz aufregend beschreiben würde. Je langweiliger eine Tätigkeit empfunden wird, desto stärker muss die Fähigkeit der Person sein, ablenkenden Stimuli zu widerstehen. Sonst bricht die Person die Tätigkeit entweder ab und geht der Ablenkung nach. Oder sie macht weiter, ist aber nicht bei der Sache. Beides steht dem Fortschritt im Wege.

    Wer Langeweile nicht gewohnt ist, der misst aufkommenden Gedanken und Gefühlen und alternativen Tätigkeiten einen zu hohen Stellenwert bei. Auf eine kleine (eigentlich unbedeutende) Frustration folgt der Gedanke an den Trainingsabbruch, darauf folgt der Gedanke an die Möglichkeit, das Smartphone zu checken und so weiter. Wer Langeweile gewohnt ist, erkennt das Symptom der Langeweile eher als solches an, anstatt es auf die eigenen Unsicherheiten zu projizieren.

    Alright, this is tacheles for my students and participants that feel bored by repetitive excercises. --Joseph Bartz

    Mit diesen Worten leitet Joseph Bartz das Video Tacheles - There is no repetition. ein. Scheinbar scheint es einen Bedarf nach so einer Ansage zu geben.(4) Zumindest erlebe ich das in meinem Umfeld. Die meisten haben nicht mal mehr ein Hobby. Geschweige denn streben sie eine Meisterschaft in etwas an. Das macht mir Sorgen. Woran liegt das?

    Sie haben "kein Interesse", sind "unmotiviert".(5) Ich befürchte: Es mangelt an der Bereitschaft, Emotionen wie Frustration, Langeweile, Erschöpfung, Zweifel zu durchleben. Dabei winkt doch eine so große Belohnung für den Beharrlichen: Die Ernte! Ein Erfolgerelebnis. Bedeutung, Meisterschaft, Kompetenz, Ansehen... Doch dieser Belohnungsaufschub findet nicht statt. Zurück zu Joseph Bartz.

    Bartz bietet zwei Antworten auf die Langeweile: ein Mindset ("there is no repetition") und sich einem Lehrer anzuvertrauen. Wer realisiert, so Bartz, dass es keine Wiederholung gäbe, weil jede Wiederholung anders sei - wer seine Sinne für diesen Umstand öffne, dem werde nicht langweilig. Die Erkenntnis, dass es keine Widerholung gäbe, sei demnach eine Möglichkeit, Tätigkeiten durch Aufmerksamkeit immer wieder neu zu entdecken.

    Wenn man trotzdem gelangweilt sei, stimme etwas nicht. Vielleicht habe man nicht genügend Erfahrung darin, wie Fortschritt von statten geht: Man übt und übt und bleibt dran, und irgendwann klappt es. Wie beim Feuermachen mit der Hand. Irgendwann fängt der Zunder Feuer. Das ist der entscheidende Moment! Vielleicht vertraue man diesem Prozess nicht. Ein Lehrer könne hier helfen, einen durch das Dickicht der Zweifel zu führen.

    After all the practice, things fall in place. It klicks. Boom. How can you be unmotivated to make such things happen?

    Das ist eine gute Frage! Und woher kommt dieses Misstrauen in Prozesse, die immer und immer wieder bewiesen haben, dass sie funktionieren? Woher kommt die Abneigung dagegen, die wichtigen Dinge zu tun, auch wenn sie mal mit Langeweile oder Frustration einhergehen? (Wer dazu Ideen hat: Mich interessieren eure Antworten!)

    Joseph Bartz versucht jedenfalls eine Antidote zu finden und schließt mit folgendem Satz ab:

    Fall into the love for doing.

    Denn es ist ja nicht so, als hätten die Fortgeschrittenen keine Frustration, keinen Schmerz, keine Langeweile erlebt. Sie haben sich nur damit arrangiert.



    1. forum.me-improved.de/discussion/comment/3411/#Comment_3411, josephbartz.de/essays/de/lsp.html ↩︎

    2. forum.me-improved.de/uploads/editor/0o/lfwfcbyrbf7z.png ↩︎

    3. youtu.be/mSOZzysd9AM ↩︎

    4. @Joseph_Bartz: Erlebst du einen vermehrten Bedarf nach so einer Message? ↩︎

    5. Ein circulus vitiosus: Bedeutungslosigkeit führt zu Antriebslosigkeit, welche zu weiterer Bedeutungslosigkeit führt, weil Bedeutung in der Regel aus Verantwortung und Handlung erwächst. ↩︎

  • Jenkins, B. (2016). Moonlight. Los Angeles: A24.

    i. Little, ii. Chiron, iii. Black (von links nach rechts)

    In drei Kapiteln erzählt Moonlight von den inneren und äußeren Kämpfen eines homosexuellen, schwarzen Jungen in Florida. Sehenswert!

  • bearbeitet April 2021

    @Johannes schrieb:
    @TylerDurden
    Ich hatte Apfel-Essig nicht wirklich auf dem Schirm. Nur ein Freund hat mir zwar mal erzählt, dass er welchen als Schlafhilfe benutzt. Ich dachte nur, "ich brauche keine Schlafhilfe", und habe den Gedanken verworfen.

    Erzähl mal, wie der Apfelessig-Yang-Tonic war. Ich werd's die Tage auch mal testen.

    Hat sich bei dir was verändert durch den Apfelessig?

    Bin die letzten Wochen noch ein paar mal über Apfelessig gestolpert
    Ben Greenfield empfiehlt 2 EL vor jeder Mahlzeit. Ab Minute 22:30 sagt er kurz warum.

    Sara Sigmundsdottir hat in irgendeinem Video auch gesagt, dass sie vor jeder Mahlzeit Apfelessig zu sich nimmt.

  • Was soll der Nutzen von Apfelessig sein?
    Ich nehme tatsächlich zu 90% meiner Mahlzeiten mittlerweile Apfelessig dazu, schmeckt einfach super.

  • @Bege schrieb:
    Was soll der Nutzen von Apfelessig sein?
    Ich nehme tatsächlich zu 90% meiner Mahlzeiten mittlerweile Apfelessig dazu, schmeckt einfach super.

    Verdauungsfördernd habe ich bisher immer wieder gehört

  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16015276/

    Supplementation of a meal based on white wheat bread with vinegar reduced postprandial responses of blood glucose and insulin, and increased the subjective rating of satiety. There was an inverse dose-response relation between the level of acetic acid and glucose and insulin responses and a linear dose-response relation between acetic acid and satiety rating. The results indicate an interesting potential of fermented and pickled products containing acetic acid.

  • bearbeitet April 2021

    @TylerDurden, ich benutze Apfelessig seit dem ursprünglichen Post täglich vor und/oder nach der ersten Mahlzeit. Also seit ca. einem Monat. Meist einfach nur schnell mit Wasser. Tut irgendwie ganz gut für Verdauung und Energielevel. Jedenfalls habe ich jeden Tag Bock drauf.

  • Danke, voll spannend @RichardDieSau @Johannes

  • @Johannes schrieb:
    @TylerDurden, ich benutze Apfelessig seit dem ursprünglichen Post täglich vor und/oder nach der ersten Mahlzeit. Also seit ca. einem Monat. Meist einfach nur schnell mit Wasser. Tut irgendwie ganz gut für Verdauung und Energielevel. Jedenfalls habe ich jeden Tag Bock drauf.

    Klingt als ob es wirkt :smiley:
    Solltest vlt. durch einen Strohhalm trinken um deinen Zahnschmelz etwas zu schonen.

  • @TylerDurden HAHAHA, auf jeden.. :D

  • bearbeitet April 2021

    Sivers, D. (2011). Anything You Want. 40 Lessons For A New Kind of Entrepreneur. London: Penguin Random House.

    Anything You Want ist eine Rarität: Das Buch hat einen passenden Titel. Und dieser Titel hält, was er verspricht.

    Das Deckblatt, gestaltet von Zoe Norvell.(1)

    For A New Kind of Entrepreneur
    Sivers Ideen sind unkonventionell. Und es sind Ideen und Geschichten - kein Rat. Er hat sein Unternehmen CD Baby (2) recht unbürokratisch geführt. Seine Firmenphilosophie basierte nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf Nützlichkeit für die Kunden. Und aus irgendeinem Grund hat CD Baby überlebt. Vielleicht, so suggeriert Sivers, weil er sich selbst treu blieb und den Fokus auf bedingungslose Kundenorientierung setzte.

    What you need to start a business:
    A visionary master plan.
    Loads of funding.
    A brilliant team.
    GENEROSITY.(3)

    40 Lessons
    Das Buch beinhaltet 40 Essays mit einer Länge von jeweils 1-2 Seiten. Sie schildern Lektionen, die Sivers in seiner Zeit bei CD Baby gelernt hat. Es geht viel um Zwischenmenschliches und praktische Unternehmensphilosophie. In der Regel lässt sich das aber auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen.

    Sivers schreibt klar und schlicht. Seine Essays wirken mehrfach überarbeitet und kondensiert. Die Geschichten sind so weit heruntergebrochen wie möglich. So entstehen leicht verdauliche Ideen, die mir beim ersten Lesen gleich hängen geblieben sind. (Leicht verdaulich, aber deshalb nicht unoriginell.) Schriftstellerisch war Anything You Want deshalb ein interessantes Werk für mich. Ich fand diese Form kondensierter und miteinander verbundener Textteile äußerst stimulierend für eigene Gedankengänge.

    Anything You Want
    Dein Unternehmen ist ein Teil der Welt, den du formen kannst. Demnach kannst du dort deine moralischen Vorstellungen und deine Ziele umsetzen. Immer wieder betont Sivers, man solle sich und seinen Werten treu bleiben und das eigene Unternehmen dementsprechend gestalten. Er beschreibt in 40 Geschichten, was seine eigenen Vorstellungen sind - und wie sie in der Realität funktioniert haben. Das sind vor allem: Nützlichkeit, Kundenfreundlichkeit, Selbstverwirklichung und Spaß. Um Geld ging es ihm nicht, betont er.

    Mit Anything You Want will Sivers - so scheint es mir - sagen: Gründen kann human, ethisch und kreativ sein. Dabei ist es möglich, sich von traditionellen Ideen und Praktiken zu lösen. Man darf unkonventionell, unbürokratisch und langsam sein. Man darf alles selber machen, und man darf den Prozess genießen. Wer nicht will, muss auch nicht wachsen. Während man sein Unternehmen nach eigenen Werten gestaltet, gestaltet man gleichzeitig ein Stück Welt.

    TAKE RISK
    Finally, when young people who "want to help mankind" come to me asking, "What should I do? I want to reduce poverty, save the world," and similar noble aspirations at the macro-level, my suggestion is:
    1) Never engage in virtue signaling;
    2) Never engage in rent-seeking;
    3) You must start a business. Put yourself on the line, start a business.
    Yes, take risk, and if you get rich (which is optional), spend your money generously on others. -- Nassim N. Taleb, Skin in the Game

    Mit Mitte zwanzig stolperte Sivers in ein Unternehmen. Während es sich über die Jahre zu einem Millionen-Business entwickelte, behielt er seine Seele und blieb seiner größten Leidenschaft treu: Dem handwerklichen Gestalten und Erschaffen von Mehrwert für seine Mitmenschen. Schaue hinter die Metaphern; Business und Leben ähneln einander sehr.



    1. zoenorvell.com/zgx0c0c1fawlibfrzykvphs9yn83ks ↩︎

    2. Hintergrund: Gegründet 1997 von Derek Sivers (damals professioneller Musiker). Eigentlich wollte er nur seine eigene CD online anbieten. Es folgten die CDs befreundeter Musiker. Über die Jahre entwickelte sich ein $Mio Unternehmen. CD Baby war eine der ersten Möglichkeiten für Independent Musiker, ihre Musik online zu veröffentlichen. Verkauft 2008 für $22 Mio an Disc Makers. Der Erlös floss größtenteils eine Stiftung. ↩︎

    3. Buchrückseite von Anything You Want ↩︎

  • 1) Never engage in virtue signaling;
    2) Never engage in rent-seeking;

    Was ist damit genau gemeint? Kann das nicht übersetzen.
    Ansonsten danke für die Anregung, klingt sehr spannend. Frage mich auch schon lange, was man denn tun kann, um die Welt positiv zu beeinflussen. Das scheint mir in der Tat eine sehr gute Möglichkeit zu sein.

  • bearbeitet April 2021

    @Bege, virtue signaling bedeutet, sich mit moralischen Werten öffentlich zu brüsten (ohne diese Tugenden eigentlich zu befolgen), um sich als guter Mensch darzustellen.

    (Mehr dazu: medium.com/incerto/the-merchandising-of-virtue-b548762658f0)

    rent-seeking bedeutet, auf einem Wirtschaftsmarkt Vorteile auf Kosten anderer zu erzielen.

    Beides solle man laut Taleb unterlassen, wenn man der Welt etwas gutes tun wolle.

  • Super, danke für die Übersetzung.

  • bearbeitet April 2021

    Greene, R. (2012). Mastery. London: Profile Books.

    Meisterschaft stirbt aus. Lernschwierigkeiten nehmen zu. Weshalb?

    Gedanken zu Mastery (2012) und darüber hinaus.


    Gift

    I. Konsumkultur
    Einkaufen ist die neue Religion: Der Konsum verspricht uns Seelenheil.

    Wir können alles haben, was wir wollen. Wir sollen alles wollen, was wir nicht haben. Wir machen nichts selber; wir reparieren nicht. Überfluss ist eine Selbstverständlichkeit geworden; Luxus auch.

    II. Technologie
    Das Smartphone ist das Opium für's Volk. Dieser ständige Begleiter ermöglicht zeitgerechte, maßgeschneiderte Ablenkung - immer, wenn etwas unangenehm ist, oder langweilig. In Sozialen Medien floriert der Vergleich: Wer konsumiert mehr? Wer sieht am glücklichsten aus?

    III. Anspruchshaltung (Entitlement)
    "Sich ständig und immer wohlzufühlen ist ein Grundrecht! Das hat man verdient."

    Man sucht nach Abkürzungen. Das Six-pack in 6 Wochen; schnelles Geld ohne Arbeit. Man übt nichts, lernt nichts. Der Selbstwert ist künstlich aufgebläht. Die sozialen und emotionalen Fertigkeiten verkümmern. Die Leere füllt man mit Konsum.

    The very desire to find shortcuts makes you eminently unsuited for any kind of mastery. (S.90)

    IV. Mangelnde emotionale Regulation

    Man wagt manchmal, sich an etwas neuem zu probieren. Man bekommt es mit Frustration und Langeweile zu tun.

    The only real impediment to [mastery] is yourself and your emotions - boredom, panic, frustration, insecurity. You cannot suppress such emotions - they are normal to the process and are experienced by everyone, including masters. What you can do is have faith in the process. (S.77)


    Gegenmittel

    Technologie
    Wirf dein Smartphone in die Spree.(1)

    [The] process of hardwiring cannot accur if you are constantly distracted, moving from one task to another. In such a case, the neural pathways dedicated to this skill never get established; what you learn is too tenuous to remain rooted in the braun. [...] You want to be as immediately present to what you are doing as possible. (S.61)

    Bewusstsein
    Kultiviere deine Aufmerksamkeit. Sie wird direkt beim Üben und Lernen helfen (Konzentration) und beim Umgang mit Emotionen (Achtsamkeit).

    Frustration

    Aufzuhören, wenn Frustration aufkommt, ist einer der größten Bedrohungen für das Lernen. -- @Joseph_Bartz (2)

    Frustration signalisiert Lernfortschritt. Frustration ist der Lernprozess. Es bedeutet, dass man etwas noch nicht ganz kann, aber können möchte. Man ist am Ball. Nur wer Frustration regelmäßig durchlebt, kann diesen Blickwinkel gewinnen. Deshalb solltest du dich Frustration aussetzen.

    The frustration is a sign of progress - a signal that your mind is processing complexity and requires more practice. (S.78)

    Gleiches gilt für Langeweile. Oder für die Freude über einen Erfolg. Emotionale Regulation erlangt, wer sich bewusst mit seinen Emotionen auseinander setzt.

    Mentorship

    The mentor-protégé relationship is the most efficient and productive form of learning. (S.93)

    Der Lernende suche sich Lehrer. Der Lehrer sei hart und fordernd und gerecht. Er begleite den Schüler durch den Prozess.

    In fact, this indulgence and fear of hurting people's feelings is far more abusive in the long run. It makes it hard for people to gauge where they are or to develop self-discipline. It makes them unsuited for the rigors ot the journey to mastery. It weakens peoples will. (S.116)

    Vertrauen
    Lernen ist so alt wie die Menschheit. Es funktioniert.

    After all the practice, things fall in place. It klicks. Boom. -- @Joseph_Bartz (3)

    Geduld
    Im Mittelalter dauerte eine handwerkliche Ausbildung 7 Jahre. Es gibt keine Abkürzungen. Akzeptiere das.

    [...] you enter a cycle of accelerated returns in which the practice becomes easier and more interesting, leading to the ability to practice longer hours, which increases your skill level, which in turn makes practice even more interesting. (S.60)


    Belohnung

    Wer im Frühjahr säht, darf im Herbst ernten. Wer übt, macht Fortschritte.

    Bedeutung erblüht dort, wo jemand nach Meisterschaft strebt und seinen Wert in den Nutzen der Gemeinschaft stellt.



    1. Verstehe die Metapher: Das Smartphone hat beim Üben nichts zu suchen! (Und auch nicht in der Spree natürlich. Ist nicht gut für die Fische.) ↩︎

    2. josephbartz.de/essays/de/lernenundfrustration.html ↩︎

    3. Bartz, J. (2021). Tacheles - There is no repetition. Abgerufen unter: youtu.be/eo0DGYddEJQ. ↩︎

  • @Joseph_Bartz: Erlebst du einen vermehrten Bedarf nach so einer Message?

    Das Video ist quasi für die Teilnehmer meiner Trainings, insbesondere der Leute die nach unseren Trainingsplänen trainieren entstanden und ich habe dann beim erstellen gemerkt, dass ich es auch einfach öffentlich publizieren kann, da es Relevanz hat.

  • @Joseph_Bartz schrieb:

    @Joseph_Bartz: Erlebst du einen vermehrten Bedarf nach so einer Message?

    Das Video ist quasi für die Teilnehmer meiner Trainings, insbesondere der Leute die nach unseren Trainingsplänen trainieren entstanden und ich habe dann beim erstellen gemerkt, dass ich es auch einfach öffentlich publizieren kann, da es Relevanz hat.

    Hallo Joseph, danke für deine Antwort. Ist auch so bei mir angekommen. Meine Frage zielte vielmehr auf den Grund ab, also deine Motivation, das Video zu erstellen.

  • Naja ganz direkt, weil ich gemerkt habe, dass manche Teilnehmer Probleme damit haben, zu verstehen, dass nicht die Übung langweilig ist, sondern sie langweilig sind. Kurioserweise sind die Leute die ein Thema langweilig finden, in dem Thema meistens auch sehr schlecht. Es ist also kein "langweilig weil ich schon so gut bin", vielmehr denken sie, sie würden das Thema schon durchschauen, oder haben keinen Zugang zum Thema. Das Video ist ein Umweg für mich, um das anzusprechen, weil ich teilweise zu höflich bin, dieses Problem in der gleichen Klarheit direkt anzusprechen.

  • McCormack, W. & Govier, M. (2020). If Anything Happens I Love You.

    Im Nachgang einer Tragödie lebt sich ein Paar in seiner Trauer auseinander. In minimalistischem Skizzenstil und mit Wasserfarben hintermalt wird die Geschichte aufgerollt. Auf Dialoge wurde verzichtet, alles findet mittels nonverbaler Kommunikation statt.

    Der Film gewann den diesjährigen Oscar in der Kategorie "Bester Animierter Kurzfilm." Er dauert 12min. Seine Wertung bei IMDB ist 7,8/10.

  • Chek, P. (2021). Mind and Phones: Who Is Your Master? Abgerufen unter: youtu.be/kNQgLISLSwA.

    Minds and phones make better tools than masters. Once your mind or your phone starts controlling your life - putting it simply - you're in deep shit.

    In Mind and Phones: Who Is Your Master? zieht Paul Chek Parallelen zwischen Geist und Smartphone. Ihm geht es weniger um den Einfluss des Smartphones auf den Geist, sondern vielmehr um den Einfluss sowohl des Geistes als auch des Smartphones auf die Lebensenergie. Das Smartphone definiert er als erweiterten Geist. Den Geist definiert er nach Psychiater Daniel J. Siegel als "embodied and relational process that regulates the flow of energy and information."

    Phone equals mind. It's an extention of your mind.

    Der Mensch habe etwa 68.000 Gedanken pro Tag, zitiert Chek. Etwa 90% davon seien negativ. Angeblich verarbeiteten wir heutzutage mehr Informationen an einem Tag als Menschen vor 100 Jahren in ihrem ganzen Leben. Das Bewusstsein könne nur eine gewisse Menge an Informationen verarbeiten, bevor es beeinträchtigt werde. Da wir der Energie dessen ausgesetzt seien, auf das wir unsere Aufmerksamkeit richteten, übten Informationen und Gedanken einen massiven energetischen Einfluss auf uns aus, folgert Chek und begründet darin einen bewussten Konsum.

    Solche energetisch relevanten Informationen können ihren Ursprung im Geist und im Smartphone haben. Deshalb schließt Chek an diese Einführung einige grobe Richtlinien für den Umgang mit Geist und Smartphone an. Für den Geist erwähnt er reflektorische und meditative Techniken. Für das Smartphone schlägt er eine Reflexion vor.

    Geist
    - Reflexion: "Was ist dein Traum?" (1)
    - Dr. Quiet: "Was sind deine Werte deine Ruhe betreffend?"
    - Regelmäßige Zeiten der Stille und der Meditation.
    - Kurzer Abriss einer Grundlagen-Meditation: Zur Ruhe kommen -> Welche Gedanken kommen hoch? -> Beobachten.
    - Anschließend an die Meditation die Reflexion: "Sind diese Gedanken wahr?" -> "Wie stehen diese Gedanken zu deinem Traum?" -> "Wozu führen diese Gedanken?"

    Smartphone

    Look in the mirror and get naked: am I living evidence that my mind and my phone are creating health and freedom and building my dreams or am I a victim to rich peoples strategies to extract a life right out of me and keep me scared, keep me programmable and keep me a statistic?

    • Regelmäßige Zeitblöcke ohne Input.
    • Empfehlung: The Social Dilemma (Netflix).
    • Reflexion: "Was ist dein Traum? Nutzt du dein Smartphone, um Informationen zu sammeln, die deinen Traum unterstützen? Oder ist deine Smartphone-Nutzung deinem Traum abträglich?"
    • Umgang mit Informationen aus dem Internet: "Sind diese Informationen wahr?" (Gleiches Verfahren wie nach der Mediation.)
    • Ein bestimmtes Thema betreffend die konträren Standpunkte mehrerer "Experten" abwägen.
    • Skin in the Game (Paul Chek nennt es "Living Evidence") als Filter benutzen.

    Stressed people are profitable people. Scared people are easy to brainwash and control. Scared people are easy to brainwash and control and make lots of money of. Look around, Boys and Girls, at what's going on. Largely due to your phone and your mind.


    Zusätzliches Material:

    It mind boggles me that I can put something on the internet anytime of the day and get huge responses during workhours. And I'm always saying to my wife, 'how are these people making a living?' Somebody's supposed to be paying 'em but they are sending me questions and watching this video at 11 o'clock or whatever. And that's how you destroy a nation because you lose your work-ethic, you lose your focus, and you lose your sense of what's important.

    Hat er an Zeitzonen gedacht? :trollface: Spaß beseite: Die Selbst-Ironie steht Chek gut. Schließlich verbreitet er seine Informationen selbst über das Internet. Es ist das alte Dilemma zwischen Reichweite, ethischem Marketing und dem kritischen Medium der sozialen Medien. Jedenfalls kündigt Paul Chek ein neues Buch an, das Ende des Jahres erscheinen soll. Worüber habe ich allerdings nicht verstanden.



    1. Diese Frage tritt bei Chek immer wieder auf. Nur wer wisse, wohin er gehe, könne wissen, was er tun solle. Alternativ zum "Traum" funktionieren auch ein Ziel, eine langfristige Zukunftsvision oder ein Anti-Traum ("Was möchte ich auf keinen Fall?"). ↩︎

  • Bridges, W. & Goldstein, B. (2020). Soulmates. New York: AMC.

    Deine liebste Pornodarstellerin ist nichts im Vergleich zu ihr. Sie ist wunderschön - auf eben jene Weise, die deinem ganz persönlichem Geschmack entspricht. Clever ist sie auch, und nicht nur das: Sie teilt deine Vorstellungen vom Leben (Haus und Kind), von Partnerschaft (sie hat die Hosen an), von Urlaub (All-inclusive in Rippchenunterhemd am Pool und mit Sonnenbrand), welche Stellungen am geilsten sind (Missionar natürlich #oldbutgold) und welche verdammte Sorte die beste von Ben & Jerrys ist.

    Jetzt stell dir vor: Diese Person gibt wirklich - und sie ist nur einen kleinen Test entfernt. Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, durch einen einfachen Test deinen Seelenverwandten zu finden. Egal wo er sich befindet, er muss nur den Test gemacht haben. Der perfekte Partner wartet auf dich - und mit ihm das Glück deines Lebens.

    Das ist das Szenario der Serie Soulmates. Eine biochemische Partnervermittlung verändert zwischenmenschliche Beziehungen für immer. Das ewige "nicht gut genug", das "sich niemals entscheiden wollen" wird auf anschaulich illustriert auf die Spitze getrieben.


    Disclaimer: Ich habe nur die erste Folge gesehen. Bin da mit meiner Freundin zufällig hängen geblieben. Irgendwie hat mich das Szenario aber nicht losgelassen.

  • bearbeitet Mai 2021

    Aurel, M. (2003). Selbstbetrachtungen. Frankfurt am Main: Insel Verlag.

    Aurelius, M. (2003). Meditations. New York: Modern Library.

    Auf Griechisch schrieb der römische Kaiser Marc Aurel, der letzte Stoiker der alten Welt, seine in 12 Bücher und unzählige kurze Essays unterteilten Selbstbetrachtungen. Der älteste überlieferte Titel des Werks ist An sich selbst oder To Himself. Doch es ist unwahrscheinlich, dass dieser (oder jeder andere) Titel von Aurel stammt. Er taucht erstmals viele Jahre nach Aurels Tod auf, in einer Druckversion, die an das verschollene Originalmanuskript angelehnt ist. Das Original trug wahrscheinlich keinen Titel.

    Die Selbstbetrachtungen sollten niemals veröffentlicht werden, schreibt Übersetzer Gregory Hays. Das ist leicht vorstellbar: Es handelt sich weder um ein Tagebuch, noch um Notizen - vielmehr sind es spirituelle Affirmationen. Ständig wiederholen sich die immer gleichen Probleme. Freude oder Optimismus haben darin keinen Platz. Viellicht können wir uns also einen Feldherren vorstellen, der, des Tags mit Krieg und Tod konfrontiert, seinen Halt in den kurzen Aphorismen findet, die er in ein Heft notiert. So vergewissert er sich seiner Überzeugungen und Werte; so sammelt er Kraft für sein Tagewerk.

    Während sich die deutsche Übersetzung Otto Kiefers vom Anfang des 20. Jahrhunderts semantisch nah am Latein hält, ist Gregory Hays Neuübersetzung ins Englische modern und interpretativ. Kiefers Sätze sind lang und verschlungen; er benutzt verstaubte Worte. Hays überführt den Text in kurze kraftvolle Sätze und modernes Englisch.

    Ich habe beide Ausgaben nebeneinander gelesen. Letztlich war die Hays-Übersetzung in großen Teilen zugänglicher für mich. Zum Vedeutlichung hier eine Gegenüberstellung der ersten Sätze. Die Selbstbetrachtungen beginnen mit einem Dank an Aurels Lehrer und Mentoren. Beginnen wir mit Otto Kiefer:

    1. Von meinem Großvater habe ich das Gutartige und Gelassene.
    2. Von meinem Vater die Männlichkeit, die die Bescheidenheit nicht ausschließt, was man ihm auch nachrühmte.
    3. Von meiner Mutter die Frömmigkeit und Wohltätigkeit; von ihr auch das Bestreben, nicht nur bösen Tuns mich zu enthalten, sondern auch schon schlimmer Gedanken; ihr verdanke ich endlich die schlichte Lebensweise, die sich fernhält von herrischem Prunk.
      [...]
    4. Maximus gab mir die goldene Lehre der Selbstbeherrschung und des unbeirrten Fortschreitens auf dem einmal eingenommenen Wege; sei guten Mutes in allen Lebenslagen, pflegte er zu sagen, besonders aber in den Krankheiten! Suche dir einen aus Milde und Würde gemischten Charakter anzueignen, und verrichte die vorliegenden Geschäfte ohne Murren! [...]

    Die gleiche Passage von Gregory Hays:

    1. MY GRANDFATHER VERUS
      Character and self-control.

    2. MY FATHER
      Integrity and manliness.

    3. MY MOTHER
      Her reverence for the divine, her generosity, her inability not only to do wrong but even conceive of doing it. And >the simple way she lived - not in the least like the rich.

    [...]

    1. MAXIMUS
      Self-control and resistance to distractions.
      Optimism in adversity - especially illness.
      A personality in balance: dignity and grace together.
      Doing your job without whining. [...]

    Marc Aurel schlägt sich in den auf diese Einleitung folgenden Selbstbetrachtungen mit den immer gleichen - und nur allzu menschlichen - Problemen herum: Der Meinung der Höflinge, der Angst vor dem Tod, kriechende Bedeutungslosigkeit, Pflicht und Stress, Wut und Schmerz, und der Akzeptanz des eigenen unausweichlichen Schicksals.

  • Arsov, L. (2017). In-Shadow. A Modern Odyssey. Abgerufen unter: inshadow.net.

    IN-SHADOW beinhaltet Lubomir Arsovs düstere Illustration für das, was er für den Schatten des Westens hält. (Schatten im Sinne Carl Gustav Jungs.) Der animierte Kurzfilm dauert 13min. Sprachliche Elemente sind nicht enthalten; der Zuschauer sieht Szenen, die mit dramatischer elektronischer Musik untermalt sind.


    Bildquelle: inshadow.net.

    Angstverzerrte Gesichter, Fratzen, bösartiges Lachen von Anzugträgern, Theatermasken ("Persona"), zugebundene Augen, Medikamente, und degenerierte Menschen mit krummen Körperhaltungen sind wiederkehrende Bilder.

    Themen, die ich darin gesehen habe, sind Korruption, die Pharma-Branche, Missbrauch politischer Macht, Abkehr von der Natur, mediale Manipulation, süchtigmachende Technologien, Sklaverei, Fremdsteuerung, Konsum, militärische Gewalt, Unterdrückung, Massentierhaltung (und auch Massenmenschhaltung).

    Die Szenen sind eindringlich und bedrückend. Bis kurz vor Schluss ein Charakter mit seinen zu einer Pistole geformten Fingern seine Persona zerstört. Er stellt sich seinem Schatten, "erwacht", sieht "die Wahrheit" - und wird zum Krieger des Lichts.


    Auf der Website findet man Zitate von C.G. Jung.

    Doch wie wird er zum Krieger des Lichts? In dem er IN-SHADOW gesehen hat? So wird es suggeriert. Der schriftliche Kontext Arsovs auf instagram (@lubomirarsov) ist unkonkret und benutzt populistische Sprache. Das, in Kombination mit dem Film, hat mir zum Nachdenken gegeben.

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