Datum 20.01.2020 Wetter 5°C Dauer 38 Minuten Uhrzeit 16:00 Metabolischer Zustand(-), nicht gefastet Intensität 6 Reflexion Heute war nervig. Ich bin nach dem zweiten Training raus, um noch eine Kleinigkeit fürs Abendessen zu besorgen. Meine Unterarme waren heute bei Minute 22 kälter, als sie es gestern nach eineinhalb Stunden waren. Innerlich war ich den ganzen Tag schon fahrig und unkonzentriert. Einfach nicht ganz da, und auch unentspannt. Der Kältegang war unangenehm. Er hat mich nicht so geordnet wie sonst oft. Erst bei Minute 32 hatte ich mich halbwechs im Moment eingefunden. Davor bin ich innerlich vor der Kälte geflohen.
Vielleicht bin ich ein bisschen im Übertraining, das könnte schon sein. Ich hatte zu wenig Essen und Schlaf und viel Training und Arbeit. Oder einfach Tagesform. Whatever. Is ja auch Wayne. (Wie Rooney.)
Datum 23.01.2020 Wetter 4°C Dauer 35 Minuten Uhrzeit 09:00 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 3 Reflexion Heute Morgen habe ich mich wieder ausgeruhter gefühlt als die letzten Tage. Das habe ich mit seichter Kälte gefeiert. Nur die letzten 15min auf dem Fahrrad waren etwas intensiver.
Datum 24.01.2020 Wetter 0°C, teilweise windig Dauer 32 Minuten Uhrzeit 12:00 Metabolischer Zustand(O), nicht gefastet Intensität 6 Reflexion Frost. Und ich brauche Ruhe. Morgen freue ich mich auf einen langen Spaziergang im Wald und eine ruhige Nacht. Heute habe ich wieder etwas gebraucht, um mich zu entspannen. Es ging aber besser als am 20.01. Dennoch zeigt mir das: Ich kann meine Reaktion auf die Kälte gut als Indikator benutzen, wie mein geistiger Zustand ist. Als ich innerlich angekommen war, konnte ich den Gang heute wieder genießen. Gegen Ende waren die Unterarme schon etwas kalt, was ich vor allem auf den Wind zurückführe. Heute war es psychisch und physisch ein Reiz, der meinen Trainingstag wunderbar ergänzt hat.
Datum 26.01.2020 Wetter 1°C, neblig Dauer 37 Minuten Uhrzeit 19:00 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 5 Reflexion Mein Training intensiviert sich. Meine Arbeit wird tiefgreifender und bedeutsamer. Die Kältegänge abends sind dann oftmals das i-Tüpfelchen auf dem Tageswerk, aber auch eine Form der Sammlung.
Heute habe ich die Zeit draußen genutzt, um meine Fingernägel zu schneiden. Ich war in gutem Bewusstsein. Draußen zu sein war geil!
Nur am Ende bin in Hundescheiße gelatscht. Das war weniger geil, konnte der Fröhlichkeit aber keinen Abbruch tun. (Ich beim Gehen)
Datum 27.01.2020 Wetter 8°C, Regen Dauer 49 Minuten Uhrzeit 17:30 Metabolischer Zustand(O), nicht gefastet Intensität 3, nasse Kleidung Reflexion Es hat schön geregnet. Die Nässe hat mir einen mentalen Reiz verschafft. Dieser letzte Satz provoziert mich selbst und es drängt mich über meine Degeneration zu ranten und zu labern. Ich meine: Es hat halt einfach geregnet? Nichtsdestotrotz. Ich hatte heute meinen Spaß draußen im Wald. Anschließend gab es Eintopf und Gesellschaftsspiele.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist leider whack. (Sprich, es soll noch wärmer werden.) (Ich, nass im Wald. Dieser Gesichtsausdruck ist übrigens Freude)
Datum 29.01.2020 Wetter 4°C, windig, nieselig Dauer 35 Minuten Uhrzeit 19:10 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 3 Reflexion Heute hat mein Kältegang den mentalen Sweetspot getroffen.
Was passiert da? Erstmal versuche ich mich zu drücken. Ich fühle aber, dass noch Energie da ist und dass ich den Arbeitsweg auch zu Fuß nehmen kann, statt Rad zu fahren. Nur: Ist es das wert? Ich zweifle rum... aber es nützt nichts. Ich werde um einen kleinen Kältegang nicht herum kommen. (Nicht, dass dieser Gang ein Riesending wäre. Es ist die Akkumulation von Belastung und innere Konfrontation.)
Dann gehe ich raus.
Es ist eigentlich gar nicht so wild. Ich entspanne mich. Nach 10min wird es windig. Mir fallen mehr Gründe ein, warum ich nicht auch einen Pulli anziehen könnte, als Gründe dafür, den Gang zu genießen. Ein kleiner Auszug von heute: Ich bin abgeschlagen, vor allem wegen des intensiven Trainings gestern. Morgens Kraft, abends richtige Kante Fly And Die. Heute Morgen dann die schweren Kniebeugen. (Für mich mental das schwerste Training.) Arbeit tagsüber. Aussicht auf 4 Stunden Waren packen heute Nacht (mein Nebenjob). Wind. Wirklich kalt ist mir übrigens nicht. Kurz bevor ich auf der Arbeit ankomme, blende ich aus. Ich bin geistig dann nicht anwesend, sondern schon auf der Arbeit, oder bei irgendetwas anderem, das mich beschäftigt.
Ich komme auf der Arbeit an, aber habe noch 5min Zeit. Ich denke, ich könne reingehen. Jetzt habe ich den Gang ja gemacht. Genug für heute. Meine Hände sind ein bisschen kalt und ich etwas nass. Dann werde ich damit konfrontiert, dass mein Selbstbild und mein Verhalten nicht kongruent sind. Ich werfe mir vor, mich mit einer Ausrede drücken zu wollen. Ich habe noch 5min Zeit = Ich gehe noch um den Block.
Das ist ein exemplarischer Bericht. Sicherlich kommt da keine Angst hoch wie beim Ausdauertraining oder im Eisbad. Es ist keine Überforderung. Die Suche ich im Training, nicht in der Kälte. Aber es ist ein subtiler mentaler Reiz. Wenn ich aufmerksam bin, kann ich an so einem kleinen Kältegang etwas lernen.
Datum 30.01.2020 Wetter 8°C Dauer 60 Minuten Uhrzeit 16:00 Metabolischer Zustand(-), nicht gefastet Intensität 2 Reflexion Nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. Ich habe die Ruhe in der Natur genossen.
Datum 01.02.2020 Wetter 7°C, starker Wind Dauer 35 Minuten Uhrzeit 23:30 Metabolischer Zustand(O), nicht gefastet Intensität 2 Reflexion Ich bin hundemüde gewesen. Auch ein bisschen angefressen von der Low Information Diet. Das Aufraffen war deutlich belastender als der Gang. Nur der Westwind ließ mich frösteln.
Datum 02.02.2020 lol Wetter 7°C, Regen, am Ende windig Dauer 101 Minuten Uhrzeit 11:35 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 8 Reflexion Haha! Heute war fröhlich. Ich habe auf die Wettervorhersage geschaut und folgendes gesehen:
Hier regnet es selten - es war also die Gelegenheit. Ich habe gleich entschlossen, rauszugehen. Dann begann das innerliche Versteckspiel intensiver als sonst. Aus Angst, mich doch noch zu drücken, habe ich mir die Cap zugestanden, damit mir der Regen zumindest nicht so in die Fresse weht.
Heute war mein zweiter Gang in Begleitung, was mir Leichtigkeit geschenkt hat. (Eine Freundin war von Minute 30 bis 85 dabei. @Dominique Es festigt die These, dass Gesellschadt Doping ist, auch wenn es vielleicht Fokus abzieht.) Die Nässe hat den Gang von Anfang an intensiviert. Nach 10min war ich durchnässt. Nach etwa 60min sind meine Hände kalt geworden. Bei Minute 80 habe ich unwillkürlich angefangen, stärker zu atmen. Seltsames Gefühl. Dadurch hat sich mir eine Frage beantwortet:
@Johannes: Das ist etwas, was ich mich gefragt habe: Hat mein Körper eigentlich irgendwann auch nochmal vor, richtig zu heitzen? Oder komme ich mit jeder halben Stunde länger draußen sozusagen dem Erfrieren näher? Nach deiner Beobachtung stellt sich scheinbar irgendwann ein Plateau ein.
Mein Körper hat vor, nochmal richtig zu heitzen. Er fingt an, zu atmen. Meine Haut ist rot und warm geworden. Ich habe mich nicht in dem Sinne warm gefühlt, als wäre mir kuschelig warm nach einem Training. Anders. Die stärkere Atmung hörte bei Minute 90 wieder so plötzlich auf, wie sie gekommen war.
Etwa 5min lang dachte ich, ich würde vielleicht ein leichtes Zittern bekommen. Bekam ich dann aber nicht. Trotzdem hatte ich Spannung in den Unterarmen und im Nacken. Die habe ich dann willkürlich gelockert, als ich gemerkt habe, dass ich kein Zittern geschenkt bekäme. Vielleicht habe ich es damit aber auch letztlich verhindert. Mental war ich fokussiert, bei mir und fröhlich. Kein Selbstmitleid, keine Gedanken an einen Abbruch ab Minute 30.
Die Tür aufzuschließen war die erste Herausforderung. Die zweite waren die Schnürsenkel. Ich habe etwa 2 Stunden zum Warmwerden gebraucht. Jetzt werde ich langsam hungrig.
Sicherlich kommt da keine Angst hoch wie beim Ausdauertraining oder im Eisbad.
In der Tonne zu sein (vor 2-3 Jahren) brachte mich dazu, über den Tod nachzudenken . Ich hatte nicht unmittelbar, dass Gefühl ich wäre in Gefahr. Aber mir wurde klar, aus was für einer Welt wir eigentlich kommen (Natur). Wie leicht man doch eigentlich Game Over geht.
Also ist dir heute bei 80.min kurz warm geworden und dann warst du aber 10min später trotzdem durchgeforen ? Was ich bis jetzt hatte, war das selten mal die Hände in der Kälte aufgeheizt haben. Erst taub und unbeweglich geworden. Dann haben sie angefangen schmerzhaft zu pochen (bissi Angst gehabt). Wie giftiges Jucken. Dann wurden sie warm von innen ! Voll geiles Gefühl.
@Dominique fragte:
Also ist dir heute bei 80.min kurz warm geworden und dann warst du aber 10min später trotzdem durchgeforen ?
Es fällt mir schwer, das zu beschreiben. Mir ist nicht im klassischen Sinne warm geworden. Ich habe aber gespürt, dass mein Körper gegengeht und meine Haut wurde besser durchblutet. Die Kälte ging dadurch nicht weg. Trotzdem kann ich nicht anders als es "Wärme" zu nennen. Mir fehlt hier schlicht ein Wort.
@Dominique schrieb:
Erst taub und unbeweglich geworden. Dann haben sie angefangen schmerzhaft zu pochen (bissi Angst gehabt). Wie giftiges Jucken. Dann wurden sie warm von innen ! Voll geiles Gefühl.
Das hatte ich so nicht. Ich kann mich aber an ähnliches von früher erinnern, als noch Schnee fiel und wir Schneeballschlachten gemacht haben.
@Dominique schrieb:
Ich hatte nicht unmittelbar, dass Gefühl ich wäre in Gefahr. Aber mir wurde klar, aus was für einer Welt wir eigentlich kommen (Natur). Wie leicht man doch eigentlich Game Over geht.
Das Gefühl kenne ich. Zwar nicht von den Kältegängen, die ich hier beschreibe, aber von anderen Erlebnissen in der Natur und auch von dem Kältebad, das ich mal bei einem Workshop genommen habe.
Datum 05.02.2020 Wetter 4°C, anfangs windig Dauer 58 Minuten Uhrzeit 16:30 Metabolischer Zustand(-), nicht gefastet Intensität 4-5 Reflexion Bei Tageslicht erlebe ich Kälte anders als im Dunkeln.
Starker Wind zu Anfang hat mir einen intensiven Einstieg geschenkt. Nach etwa 15min war es windstill. Meine Hände war vergleichsweise heute schnell kalt, weil ich ein bisschen auf dem nassen Boden rumgekrochen bin.
Datum 07.02.2020 Wetter 5°C, windig Dauer 19 Minuten Uhrzeit 17:30 Metabolischer Zustand(-), nicht gefastet Intensität 5, Radfahren Reflexion
Heute hatte ich wenig Zeit. Etwas ist besser als nichts, dachte ich. Den Heimweg habe ich genutzt, um mich etwas Kälte auszusetzen. Das war körperlich erstaunlich intensiv, obwohl es kurz war. Glück gehabt.
Mental reizen mich kurze intensive Einheiten auf dem Fahrrad oder mit nassem T-Shirt weniger als längere Gänge. ("Reizen" im Sinne von: einen Reiz oder Stressor darstellen, an dessen Bewältigung ich mich entwickle.) So geht es mir aber auch mit Intervall-/Zirkeltraining gegenüber langem Ausdauertraining.
Datum 07.02.2020 Wetter 4°C, windig Dauer 28 Minuten Uhrzeit 19:30 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 6 Reflexion
Der Weg zur Arbeit war dann doch auch noch ein Kältegang. Mental war ich da. Trotzdem ist mir kalt geworden. Ich habe eine dreiviertel Stunde zum Warmwerden gebraucht. Woran mein Kälteempfinden heute lag ist mir schleierhaft. Eine gute Übung war dieser Gang jedenfalls und, ich denke, auch körperlich ein Stressor.
Datum 09.02.2020 Wetter 7°C, Orkan Dauer 35 Minuten Uhrzeit 08:00 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 3 Reflexion
Dieses Jahr bildet die bisher erste Ausnahme der Oma-Regel seit ich mich erinnere: Kein Kältespaß am 09. Februar
Ich war heute gleich nach dem Training draußen. Um etwas Kälte abzugreifen, bin ich in den Abzug gegangen. Der Abzug ist eine Straße in meiner Nähe, in der immer der Wind zieht. Dort fühle ich mich immer, als wäre ich in einem Abzug. Der Abzug ist ein Garant für Kältespaß - er zieht dir alle Wärme ab. Heute war Orkan angesagt. Die ersten Böen habe ich abbekommen. Ich war körperlich und mental in guter Verfassung.
Was meine Gänge vom 07.02.2020 betrifft, ist mir rückblickend klar geworden, dass ich wieder zu wenig gegessen hatte.
Der Abzug
Datum 11.02.2020 Wetter 4°C, Orkan Dauer 32 Minuten Uhrzeit 15:00 Metabolischer Zustand(-), nicht gefastet Intensität 9 Reflexion Nach dem Ausdauertraining bin ich vom Studio zu Fuß nach Hause gegangen. Bei Minute 22 hat mich ein Graupelschauer überrascht. Meine Hände waren nach wenigen Minuten taub. Ich habe auch diesmal im Gesicht und an den Knien gefroren. Der Wind war zeitweise so stark, dass ich kaum gehen konnte. Etwa bei Minute 28 habe ich 1-2 Minuten unwillkürlich ausgeblendet. Als der Wind und der Hagel nachgelassen hat, bin ich die letzten Meter des Weges wieder bewusst geworden.
Datum 28.02.2020 Wetter 3°C, starker Wind, Nieselregen Dauer 17 Minuten Uhrzeit 08:20 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 4, Radfahren Reflexion Der morgendliche Blick aus dem Fenster
Es war mein erster "Schnee" dieses Jahr abgesehen von einer Schneewanderung im Harz. Den Radweg zur Arbeit habe ich genutzt, um endlich mal wieder etwas Kälte zu spüren. Wind und Nieselregen haben dabei etwas geholfen. Man war das schön.
Datum 28.02.2020 Wetter 7°C, sonnig Dauer 46 Minuten Uhrzeit 14:15 Metabolischer Zustand(+), nicht gefastet Intensität 1, Oberkörper frei Reflexion
Ich war im Garten und habe Sonne getankt. Wunderbar.
Ich bin frustriert. Das dickste, was ich diesen "Winter" anhatte, waren Regenjacke und Mütze. Heute war der kälteste Tag seit langem (nachts 2°C, tagsüber 7°C). Ich heize seit Ende Januar nicht mehr. Meinen Kindern werde ich später erklären müssen, was dieses seltsame weiße Zeug in den Weihnachtsbilderbüchern ist.
Datum 23.03.2020 Wetter -1°C, sonnig, das Wasser schätze ich auf 5°C Dauer 1:20 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 8 Reflexion Ich war mit meinem besten Freund J im Bach. Durch Corona haben sich die Prioritäten verschoben und es wurde heute Nacht wieder kühler. (Die letzten Wochen war es zu warm für Kältegänge.) Das bedeutet wieder mehr Kälte für mich. Nach einem kurzen Rausch war ich ganz im Moment. Wir sind aus dem Wasser gegangen, bevor wir ausgekühlt sind. Einfach nur vor dem Training einmal in die Natur dippen. Anschließend ist mir heiß geworden und ich wir beide waren ganz glücklich.
Datum 24.03.2020 Wetter 2°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C Dauer 1 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 7 Reflexion Mit J im Bach#2. Heute hatte ich meine Atmung gleich zu Beginn unter Kontrolle. Dafür ging meine Atmung los, als ich aus dem Wasser gestiegen bin. Da kam dann auch ein kleiner Sauerstoffrausch. Meine Füße waren heute kälter als gestern. Psychisch war ich aber deutlich gesammelter. Ich denke morgen versuche ich mal, etwas länger im Wasser zu bleiben, bis mir kalt wird.
Datum 25.03.2020 Wetter -1°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C Dauer 1:30 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 9 Reflexion
Mit J im Bach #3. Heute habe ich wieder tiefer geatmet als ich im Wasser war. Erst war ich ganz im Moment. Dann kam ein kurzer Rausch. Der Rausch ließ nach. Dann habe ich mental die Kontrolle verloren. Meine Gedärme haben sich seltsam angefühlt, als würden sie im Schleudergang gewaschen werden. Ich habe es ausgereizt (und bin trotzdem nach eineinhalb Minuten aus dem Wasser gestiegen). Etwa eine halbe Minute habe ich anschließend gebraucht, um mich wieder zu sammeln - klar zu kommen.
Danach waren wir beide zufrieden und sind durch den sonnigen Morgen nach Hause spaziert.
Datum 26.03.2020 Wetter 1°C, sonnig, Wasser geschätzt 4°C Dauer 1:15 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 7 Reflexion
Mit J im Bach #4.
Ich bin etwas im Übertraining und habe deshalb heute ruhig angehen lassen. Seltsamerweise hat es zeitlich keinen so großen Unterschied gemacht. Anschließend habe ich mich erfrischt und wohl gefühlt. Das Trainingsprinzip stimulate; don't anihilate lässt sich bestimmt auf Kältetraining übertragen.
Mental war heute wieder besser als gestern. Da heimse ich gerade die Newbie-Gainz ein. Reingehen war leicht. Ich war wieder ein Stück gefasster und habe nicht an Bewusstsein eingebüßt. (Also kein Kontrollverlust wie gestern.) Kein Rausch. Kein übertriebenes Atmen. Heute habe ich anschließend darauf geachtet, mich zu entspannen.
@Dominique Du hast mal erwähnt, dass du mit deinem Bruder ab und zu im Bach bist. Kannst du mir Referenzwerte für Zeit und Temperatur geben?
@Johannes Bis jetzt waren wir nur einmal im Fluß (Ruhr), war aber trotzdem PersonalRecord für ihn und mich.
7-9° Außentemperatur laut Wettervorhersage, Wasser 4-9° geschätzt, er 3min ich 6min wenn ich richtig erinner, haben uns ins Zeug gelegt, er hat eigentlich keine Kälte trainiert davor.
Ich warte momentan noch darauf, dass mir jemand auf der Straße vorwirft die Coronakrise nicht ernstgenug zu nehmen, weil ich meine Gesundheit so leichtfertig aufs Spiel setze mit kurzer Hose . Vielleicht erwischt dich ja noch ein Gesundheitspolizist. An der Ruhr wurden wir nur gefragt, ob es nicht kalt ist.
Datum 27.03.2020 Wetter 2°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C Dauer 1:40 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 7 Reflexion Mit J im Bach #5.
Meine Regeneration in den Beinen ist auffallend schlecht diese Woche, im Oberkörper hingegen normal bis überdurchschnittlich. Die Beine kriegen am meisten Kälte ab. Wenn ich zu Hause am Schreibtisch sitze fühlen sie sich die ersten ein bis zwei Stunden etwas erschöpft an. Nicht wie nach einem Training, sondern irgendwie leer.
Das Reingehen fällt mir immer leichter. Ich lerne, wie ich mich mental dem Wasser gegenüber stellen muss. Ich bin entspannt, atme am Anfang etwas stärker und dann ruhig und tief. Kein zu schnelles Atmen mehr. Kein Rausch oder sowas. Kein Ausblenden/Kontrollverlust. Meine Füße werden schneller kalt als der Rest. Das seltsame Gefühl in den Gedärmen vom 25.03. kommt von den Eiern! Anschließend sind wir wieder erfrischt und glücklich aus dem Wasser gestiegen.
Datum 28.03.2020 Wetter 3°C, sonnig, Wasser geschätzt 6°C Dauer 2:45 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 6 Reflexion
Mit J im Bach #6. Ich groove mich ein. In die Kälte entspannen ist im Wasser insofern anders als beim Kältegang, dass es zeitlich verdichtet ist. Sonst funktioniert es aber - vermute ich - ähnlich. Im Wasser lenkt mich im Unterschied zum Kältegang nichts ab, weil es so unmittelbar intensiv ist. Auch heute habe ich es nicht ausgereizt. J meinte, man habe gesehen, bis zu welcher Stelle am Oberkörper ich im Wasser war, weil ich bis dahin schön rot durchblutet war. Danach war ich wieder wunderbar erfrischt und wohl gelaunt. J ging es genau so.
Die Beine sind inzwischen geheilt. Vielleicht war es doch weniger Übertraining als eine Auswirkung der ungewohnten Kälte. Oder irgendwas anderes.
Datum 29.03.2020 Wetter 2°C, windig, Wasser geschätzt 5°C Dauer 2:40 Minuten Uhrzeit 09:45 Metabolischer Zustand(-), gefastet Intensität 7 Reflexion Mit J im Bach #7. Meine Zehen waren kälter als die letzten Tage, aber schon vor dem Wasser waren sie nicht besonders warm. Gestern habe ich zu wenig gegessen. Heute war es windig und zugezogen. Das hat unsere Moral gesenkt. Das Bad war trotzdem erfrischend für Körper und Geist. Auf dem Weg haben wir über die Zeitumstellung diskutiert. J mag die Sommerzeit, ich mag die Sommerzeit nicht.
Kommentare
Datum 20.01.2020
Wetter 5°C
Dauer 38 Minuten
Uhrzeit 16:00
Metabolischer Zustand (-), nicht gefastet
Intensität 6
Reflexion Heute war nervig. Ich bin nach dem zweiten Training raus, um noch eine Kleinigkeit fürs Abendessen zu besorgen. Meine Unterarme waren heute bei Minute 22 kälter, als sie es gestern nach eineinhalb Stunden waren. Innerlich war ich den ganzen Tag schon fahrig und unkonzentriert. Einfach nicht ganz da, und auch unentspannt. Der Kältegang war unangenehm. Er hat mich nicht so geordnet wie sonst oft. Erst bei Minute 32 hatte ich mich halbwechs im Moment eingefunden. Davor bin ich innerlich vor der Kälte geflohen.
Vielleicht bin ich ein bisschen im Übertraining, das könnte schon sein. Ich hatte zu wenig Essen und Schlaf und viel Training und Arbeit. Oder einfach Tagesform. Whatever. Is ja auch Wayne. (Wie Rooney.)
Datum 23.01.2020
Wetter 4°C
Dauer 35 Minuten
Uhrzeit 09:00
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 3
Reflexion Heute Morgen habe ich mich wieder ausgeruhter gefühlt als die letzten Tage. Das habe ich mit seichter Kälte gefeiert. Nur die letzten 15min auf dem Fahrrad waren etwas intensiver.
Datum 24.01.2020
Wetter 0°C, teilweise windig
Dauer 32 Minuten
Uhrzeit 12:00
Metabolischer Zustand (O), nicht gefastet
Intensität 6
Reflexion Frost. Und ich brauche Ruhe. Morgen freue ich mich auf einen langen Spaziergang im Wald und eine ruhige Nacht. Heute habe ich wieder etwas gebraucht, um mich zu entspannen. Es ging aber besser als am 20.01. Dennoch zeigt mir das: Ich kann meine Reaktion auf die Kälte gut als Indikator benutzen, wie mein geistiger Zustand ist. Als ich innerlich angekommen war, konnte ich den Gang heute wieder genießen. Gegen Ende waren die Unterarme schon etwas kalt, was ich vor allem auf den Wind zurückführe. Heute war es psychisch und physisch ein Reiz, der meinen Trainingstag wunderbar ergänzt hat.
Datum 26.01.2020

Wetter 1°C, neblig
Dauer 37 Minuten
Uhrzeit 19:00
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 5
Reflexion Mein Training intensiviert sich. Meine Arbeit wird tiefgreifender und bedeutsamer. Die Kältegänge abends sind dann oftmals das i-Tüpfelchen auf dem Tageswerk, aber auch eine Form der Sammlung.
Heute habe ich die Zeit draußen genutzt, um meine Fingernägel zu schneiden. Ich war in gutem Bewusstsein. Draußen zu sein war geil!
Nur am Ende bin in Hundescheiße gelatscht. Das war weniger geil, konnte der Fröhlichkeit aber keinen Abbruch tun.
(Ich beim Gehen)
Cooles Bild. Wenn die nackten Zweige nicht wären, könnte es glatt eine Sommernacht sein.
Datum 27.01.2020

Wetter 8°C, Regen
Dauer 49 Minuten
Uhrzeit 17:30
Metabolischer Zustand (O), nicht gefastet
Intensität 3, nasse Kleidung
Reflexion Es hat schön geregnet. Die Nässe hat mir einen mentalen Reiz verschafft. Dieser letzte Satz provoziert mich selbst und es drängt mich über meine Degeneration zu ranten und zu labern. Ich meine: Es hat halt einfach geregnet? Nichtsdestotrotz. Ich hatte heute meinen Spaß draußen im Wald. Anschließend gab es Eintopf und Gesellschaftsspiele.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist leider whack. (Sprich, es soll noch wärmer werden.)
(Ich, nass im Wald. Dieser Gesichtsausdruck ist übrigens Freude)
Datum 29.01.2020
Wetter 4°C, windig, nieselig
Dauer 35 Minuten
Uhrzeit 19:10
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 3
Reflexion Heute hat mein Kältegang den mentalen Sweetspot getroffen.
Was passiert da? Erstmal versuche ich mich zu drücken. Ich fühle aber, dass noch Energie da ist und dass ich den Arbeitsweg auch zu Fuß nehmen kann, statt Rad zu fahren. Nur: Ist es das wert? Ich zweifle rum... aber es nützt nichts. Ich werde um einen kleinen Kältegang nicht herum kommen. (Nicht, dass dieser Gang ein Riesending wäre. Es ist die Akkumulation von Belastung und innere Konfrontation.)
Dann gehe ich raus.
Es ist eigentlich gar nicht so wild. Ich entspanne mich. Nach 10min wird es windig. Mir fallen mehr Gründe ein, warum ich nicht auch einen Pulli anziehen könnte, als Gründe dafür, den Gang zu genießen. Ein kleiner Auszug von heute: Ich bin abgeschlagen, vor allem wegen des intensiven Trainings gestern. Morgens Kraft, abends richtige Kante Fly And Die. Heute Morgen dann die schweren Kniebeugen. (Für mich mental das schwerste Training.) Arbeit tagsüber. Aussicht auf 4 Stunden Waren packen heute Nacht (mein Nebenjob). Wind. Wirklich kalt ist mir übrigens nicht. Kurz bevor ich auf der Arbeit ankomme, blende ich aus. Ich bin geistig dann nicht anwesend, sondern schon auf der Arbeit, oder bei irgendetwas anderem, das mich beschäftigt.
Ich komme auf der Arbeit an, aber habe noch 5min Zeit. Ich denke, ich könne reingehen. Jetzt habe ich den Gang ja gemacht. Genug für heute. Meine Hände sind ein bisschen kalt und ich etwas nass. Dann werde ich damit konfrontiert, dass mein Selbstbild und mein Verhalten nicht kongruent sind. Ich werfe mir vor, mich mit einer Ausrede drücken zu wollen. Ich habe noch 5min Zeit = Ich gehe noch um den Block.
Das ist ein exemplarischer Bericht. Sicherlich kommt da keine Angst hoch wie beim Ausdauertraining oder im Eisbad. Es ist keine Überforderung. Die Suche ich im Training, nicht in der Kälte. Aber es ist ein subtiler mentaler Reiz. Wenn ich aufmerksam bin, kann ich an so einem kleinen Kältegang etwas lernen.
Datum 30.01.2020

Wetter 8°C
Dauer 60 Minuten
Uhrzeit 16:00
Metabolischer Zustand (-), nicht gefastet
Intensität 2
Reflexion Nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. Ich habe die Ruhe in der Natur genossen.
Schönes Bild. Heute Morgen auf dem Weg zum Fitnessstudio musste ich an dich denken, weil es so warm war. Ich dachte: Viel zu warm für Johannes.
Datum 01.02.2020
Wetter 7°C, starker Wind
Dauer 35 Minuten
Uhrzeit 23:30
Metabolischer Zustand (O), nicht gefastet
Intensität 2
Reflexion Ich bin hundemüde gewesen. Auch ein bisschen angefressen von der Low Information Diet. Das Aufraffen war deutlich belastender als der Gang. Nur der Westwind ließ mich frösteln.
Datum 02.02.2020 lol

Wetter 7°C, Regen, am Ende windig
Dauer 101 Minuten
Uhrzeit 11:35
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 8
Reflexion Haha! Heute war fröhlich. Ich habe auf die Wettervorhersage geschaut und folgendes gesehen:
Hier regnet es selten - es war also die Gelegenheit. Ich habe gleich entschlossen, rauszugehen. Dann begann das innerliche Versteckspiel intensiver als sonst. Aus Angst, mich doch noch zu drücken, habe ich mir die Cap zugestanden, damit mir der Regen zumindest nicht so in die Fresse weht.
Heute war mein zweiter Gang in Begleitung, was mir Leichtigkeit geschenkt hat. (Eine Freundin war von Minute 30 bis 85 dabei. @Dominique Es festigt die These, dass Gesellschadt Doping ist, auch wenn es vielleicht Fokus abzieht.) Die Nässe hat den Gang von Anfang an intensiviert. Nach 10min war ich durchnässt. Nach etwa 60min sind meine Hände kalt geworden. Bei Minute 80 habe ich unwillkürlich angefangen, stärker zu atmen. Seltsames Gefühl. Dadurch hat sich mir eine Frage beantwortet:
Mein Körper hat vor, nochmal richtig zu heitzen. Er fingt an, zu atmen. Meine Haut ist rot und warm geworden. Ich habe mich nicht in dem Sinne warm gefühlt, als wäre mir kuschelig warm nach einem Training. Anders. Die stärkere Atmung hörte bei Minute 90 wieder so plötzlich auf, wie sie gekommen war.
Etwa 5min lang dachte ich, ich würde vielleicht ein leichtes Zittern bekommen. Bekam ich dann aber nicht. Trotzdem hatte ich Spannung in den Unterarmen und im Nacken. Die habe ich dann willkürlich gelockert, als ich gemerkt habe, dass ich kein Zittern geschenkt bekäme. Vielleicht habe ich es damit aber auch letztlich verhindert. Mental war ich fokussiert, bei mir und fröhlich. Kein Selbstmitleid, keine Gedanken an einen Abbruch ab Minute 30.
Die Tür aufzuschließen war die erste Herausforderung. Die zweite waren die Schnürsenkel. Ich habe etwa 2 Stunden zum Warmwerden gebraucht. Jetzt werde ich langsam hungrig.
Es war bisher der intensivste Gang.
In der Tonne zu sein (vor 2-3 Jahren) brachte mich dazu, über den Tod nachzudenken
. Ich hatte nicht unmittelbar, dass Gefühl ich wäre in Gefahr. Aber mir wurde klar, aus was für einer Welt wir eigentlich kommen (Natur). Wie leicht man doch eigentlich Game Over geht.
Also ist dir heute bei 80.min kurz warm geworden und dann warst du aber 10min später trotzdem durchgeforen ? Was ich bis jetzt hatte, war das selten mal die Hände in der Kälte aufgeheizt haben. Erst taub und unbeweglich geworden. Dann haben sie angefangen schmerzhaft zu pochen (bissi Angst gehabt). Wie giftiges Jucken. Dann wurden sie warm von innen ! Voll geiles Gefühl.
Es fällt mir schwer, das zu beschreiben. Mir ist nicht im klassischen Sinne warm geworden. Ich habe aber gespürt, dass mein Körper gegengeht und meine Haut wurde besser durchblutet. Die Kälte ging dadurch nicht weg. Trotzdem kann ich nicht anders als es "Wärme" zu nennen. Mir fehlt hier schlicht ein Wort.
Das hatte ich so nicht. Ich kann mich aber an ähnliches von früher erinnern, als noch Schnee fiel und wir Schneeballschlachten gemacht haben.
Das Gefühl kenne ich. Zwar nicht von den Kältegängen, die ich hier beschreibe, aber von anderen Erlebnissen in der Natur und auch von dem Kältebad, das ich mal bei einem Workshop genommen habe.
Datum 05.02.2020
Wetter 4°C, anfangs windig
Dauer 58 Minuten
Uhrzeit 16:30
Metabolischer Zustand (-), nicht gefastet
Intensität 4-5
Reflexion Bei Tageslicht erlebe ich Kälte anders als im Dunkeln.
Starker Wind zu Anfang hat mir einen intensiven Einstieg geschenkt. Nach etwa 15min war es windstill. Meine Hände war vergleichsweise heute schnell kalt, weil ich ein bisschen auf dem nassen Boden rumgekrochen bin.
Grüße vom Nußberg
Datum 07.02.2020
Wetter 5°C, windig
Dauer 19 Minuten
Uhrzeit 17:30
Metabolischer Zustand (-), nicht gefastet
Intensität 5, Radfahren
Reflexion
Heute hatte ich wenig Zeit. Etwas ist besser als nichts, dachte ich. Den Heimweg habe ich genutzt, um mich etwas Kälte auszusetzen. Das war körperlich erstaunlich intensiv, obwohl es kurz war. Glück gehabt.
Mental reizen mich kurze intensive Einheiten auf dem Fahrrad oder mit nassem T-Shirt weniger als längere Gänge. ("Reizen" im Sinne von: einen Reiz oder Stressor darstellen, an dessen Bewältigung ich mich entwickle.) So geht es mir aber auch mit Intervall-/Zirkeltraining gegenüber langem Ausdauertraining.
Datum 07.02.2020
Wetter 4°C, windig
Dauer 28 Minuten
Uhrzeit 19:30
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 6
Reflexion
Der Weg zur Arbeit war dann doch auch noch ein Kältegang. Mental war ich da. Trotzdem ist mir kalt geworden. Ich habe eine dreiviertel Stunde zum Warmwerden gebraucht. Woran mein Kälteempfinden heute lag ist mir schleierhaft. Eine gute Übung war dieser Gang jedenfalls und, ich denke, auch körperlich ein Stressor.
Datum 09.02.2020

Wetter 7°C, Orkan
Dauer 35 Minuten
Uhrzeit 08:00
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 3
Reflexion
Dieses Jahr bildet die bisher erste Ausnahme der Oma-Regel seit ich mich erinnere:
Kein Kältespaß am 09. Februar
Ich war heute gleich nach dem Training draußen. Um etwas Kälte abzugreifen, bin ich in den Abzug gegangen. Der Abzug ist eine Straße in meiner Nähe, in der immer der Wind zieht. Dort fühle ich mich immer, als wäre ich in einem Abzug. Der Abzug ist ein Garant für Kältespaß - er zieht dir alle Wärme ab. Heute war Orkan angesagt. Die ersten Böen habe ich abbekommen. Ich war körperlich und mental in guter Verfassung.
Was meine Gänge vom 07.02.2020 betrifft, ist mir rückblickend klar geworden, dass ich wieder zu wenig gegessen hatte.
Der Abzug
Datum 11.02.2020
Wetter 4°C, Orkan
Dauer 32 Minuten
Uhrzeit 15:00
Metabolischer Zustand (-), nicht gefastet
Intensität 9
Reflexion Nach dem Ausdauertraining bin ich vom Studio zu Fuß nach Hause gegangen. Bei Minute 22 hat mich ein Graupelschauer überrascht. Meine Hände waren nach wenigen Minuten taub. Ich habe auch diesmal im Gesicht und an den Knien gefroren. Der Wind war zeitweise so stark, dass ich kaum gehen konnte. Etwa bei Minute 28 habe ich 1-2 Minuten unwillkürlich ausgeblendet. Als der Wind und der Hagel nachgelassen hat, bin ich die letzten Meter des Weges wieder bewusst geworden.
Datum 14.02.2020

Wetter 6°C
Dauer 40 Minuten
Uhrzeit 19:20
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 2
Reflexion
"Winter"
Datum 28.02.2020

Wetter 3°C, starker Wind, Nieselregen
Dauer 17 Minuten
Uhrzeit 08:20
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 4, Radfahren
Reflexion
Der morgendliche Blick aus dem Fenster
Es war mein erster "Schnee" dieses Jahr abgesehen von einer Schneewanderung im Harz. Den Radweg zur Arbeit habe ich genutzt, um endlich mal wieder etwas Kälte zu spüren. Wind und Nieselregen haben dabei etwas geholfen. Man war das schön.
Datum 28.02.2020
Wetter 7°C, sonnig
Dauer 46 Minuten
Uhrzeit 14:15
Metabolischer Zustand (+), nicht gefastet
Intensität 1, Oberkörper frei
Reflexion
Ich war im Garten und habe Sonne getankt. Wunderbar.
Ich bin frustriert. Das dickste, was ich diesen "Winter" anhatte, waren Regenjacke und Mütze. Heute war der kälteste Tag seit langem (nachts 2°C, tagsüber 7°C). Ich heize seit Ende Januar nicht mehr. Meinen Kindern werde ich später erklären müssen, was dieses seltsame weiße Zeug in den Weihnachtsbilderbüchern ist.
Das Wasser hat mich gerufen. Da bin ich heute spontan beim Wandern in den Bach gegangen.
Datum 03.03.2020
Wetter 8°C
Dauer 45 Minuten
Uhrzeit 14:00
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 3
Reflexion
Gefastet bin ich dünnhäutiger.
Kältebad
Datum 23.03.2020
Wetter -1°C, sonnig, das Wasser schätze ich auf 5°C
Dauer 1:20 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 8
Reflexion Ich war mit meinem besten Freund J im Bach. Durch Corona haben sich die Prioritäten verschoben und es wurde heute Nacht wieder kühler. (Die letzten Wochen war es zu warm für Kältegänge.) Das bedeutet wieder mehr Kälte für mich. Nach einem kurzen Rausch war ich ganz im Moment. Wir sind aus dem Wasser gegangen, bevor wir ausgekühlt sind. Einfach nur vor dem Training einmal in die Natur dippen. Anschließend ist mir heiß geworden und ich wir beide waren ganz glücklich.
Kältebad
Datum 24.03.2020
Wetter 2°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C
Dauer 1 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 7
Reflexion Mit J im Bach#2. Heute hatte ich meine Atmung gleich zu Beginn unter Kontrolle. Dafür ging meine Atmung los, als ich aus dem Wasser gestiegen bin. Da kam dann auch ein kleiner Sauerstoffrausch. Meine Füße waren heute kälter als gestern. Psychisch war ich aber deutlich gesammelter. Ich denke morgen versuche ich mal, etwas länger im Wasser zu bleiben, bis mir kalt wird.
Kältebad
Datum 25.03.2020
Wetter -1°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C
Dauer 1:30 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 9
Reflexion
Mit J im Bach #3. Heute habe ich wieder tiefer geatmet als ich im Wasser war. Erst war ich ganz im Moment. Dann kam ein kurzer Rausch. Der Rausch ließ nach. Dann habe ich mental die Kontrolle verloren. Meine Gedärme haben sich seltsam angefühlt, als würden sie im Schleudergang gewaschen werden. Ich habe es ausgereizt (und bin trotzdem nach eineinhalb Minuten aus dem Wasser gestiegen). Etwa eine halbe Minute habe ich anschließend gebraucht, um mich wieder zu sammeln - klar zu kommen.
Danach waren wir beide zufrieden und sind durch den sonnigen Morgen nach Hause spaziert.
Kältebad
Datum 26.03.2020
Wetter 1°C, sonnig, Wasser geschätzt 4°C
Dauer 1:15 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 7
Reflexion
Mit J im Bach #4.
Ich bin etwas im Übertraining und habe deshalb heute ruhig angehen lassen. Seltsamerweise hat es zeitlich keinen so großen Unterschied gemacht. Anschließend habe ich mich erfrischt und wohl gefühlt. Das Trainingsprinzip stimulate; don't anihilate lässt sich bestimmt auf Kältetraining übertragen.
Mental war heute wieder besser als gestern. Da heimse ich gerade die Newbie-Gainz ein. Reingehen war leicht. Ich war wieder ein Stück gefasster und habe nicht an Bewusstsein eingebüßt. (Also kein Kontrollverlust wie gestern.) Kein Rausch. Kein übertriebenes Atmen. Heute habe ich anschließend darauf geachtet, mich zu entspannen.
@Dominique Du hast mal erwähnt, dass du mit deinem Bruder ab und zu im Bach bist. Kannst du mir Referenzwerte für Zeit und Temperatur geben?
@Johannes Bis jetzt waren wir nur einmal im Fluß (Ruhr), war aber trotzdem PersonalRecord für ihn und mich.
7-9° Außentemperatur laut Wettervorhersage, Wasser 4-9° geschätzt, er 3min ich 6min wenn ich richtig erinner, haben uns ins Zeug gelegt, er hat eigentlich keine Kälte trainiert davor.
Ich warte momentan noch darauf, dass mir jemand auf der Straße vorwirft die Coronakrise nicht ernstgenug zu nehmen, weil ich meine Gesundheit so leichtfertig aufs Spiel setze mit kurzer Hose
. Vielleicht erwischt dich ja noch ein Gesundheitspolizist. An der Ruhr wurden wir nur gefragt, ob es nicht kalt ist.
Kältebad
Datum 27.03.2020
Wetter 2°C, sonnig, Wasser geschätzt 5°C
Dauer 1:40 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 7
Reflexion Mit J im Bach #5.
Meine Regeneration in den Beinen ist auffallend schlecht diese Woche, im Oberkörper hingegen normal bis überdurchschnittlich. Die Beine kriegen am meisten Kälte ab. Wenn ich zu Hause am Schreibtisch sitze fühlen sie sich die ersten ein bis zwei Stunden etwas erschöpft an. Nicht wie nach einem Training, sondern irgendwie leer.
Das Reingehen fällt mir immer leichter. Ich lerne, wie ich mich mental dem Wasser gegenüber stellen muss. Ich bin entspannt, atme am Anfang etwas stärker und dann ruhig und tief. Kein zu schnelles Atmen mehr. Kein Rausch oder sowas. Kein Ausblenden/Kontrollverlust. Meine Füße werden schneller kalt als der Rest. Das seltsame Gefühl in den Gedärmen vom 25.03. kommt von den Eiern! Anschließend sind wir wieder erfrischt und glücklich aus dem Wasser gestiegen.
So sollte jeder Tag starten!
Kältebad
Datum 28.03.2020
Wetter 3°C, sonnig, Wasser geschätzt 6°C
Dauer 2:45 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 6
Reflexion
Mit J im Bach #6. Ich groove mich ein. In die Kälte entspannen ist im Wasser insofern anders als beim Kältegang, dass es zeitlich verdichtet ist. Sonst funktioniert es aber - vermute ich - ähnlich. Im Wasser lenkt mich im Unterschied zum Kältegang nichts ab, weil es so unmittelbar intensiv ist. Auch heute habe ich es nicht ausgereizt. J meinte, man habe gesehen, bis zu welcher Stelle am Oberkörper ich im Wasser war, weil ich bis dahin schön rot durchblutet war. Danach war ich wieder wunderbar erfrischt und wohl gelaunt. J ging es genau so.
Die Beine sind inzwischen geheilt. Vielleicht war es doch weniger Übertraining als eine Auswirkung der ungewohnten Kälte. Oder irgendwas anderes.
Ein Gruß aus dem Bach
Kältebad
Datum 29.03.2020
Wetter 2°C, windig, Wasser geschätzt 5°C
Dauer 2:40 Minuten
Uhrzeit 09:45
Metabolischer Zustand (-), gefastet
Intensität 7
Reflexion Mit J im Bach #7. Meine Zehen waren kälter als die letzten Tage, aber schon vor dem Wasser waren sie nicht besonders warm. Gestern habe ich zu wenig gegessen. Heute war es windig und zugezogen. Das hat unsere Moral gesenkt. Das Bad war trotzdem erfrischend für Körper und Geist. Auf dem Weg haben wir über die Zeitumstellung diskutiert. J mag die Sommerzeit, ich mag die Sommerzeit nicht.