Ein gesunder Standard in Sachen Verhaltenskontrolle

Was ist in euren Augen ein gesunder Standard :

Wenn man den Sonntag und die Zeit, wo man schläft ausblendet...
Wie viel Stunden am Tag kann man Dinge machen, die man nicht geplant hatte ? Wie viel unüberlegtes Handeln kann man noch tolerieren ? Wann ist man nicht mehr auf dem richtigen Weg ?

Natürlich gibt es immer vernünftige Gründe sein Verhalten kurzfristig zu ändern. Wenn ich mich beispielsweise verletzt habe, ziehe ich nicht blindlings mein Training weiter durch. Man muss ständig auf äußere Einflüsse reagieren. Das ist hier nicht gemeint. Gemeint sind hier die grundlosen Abweichungen, von dem, was man sich selbst vorgenommen hat.

Wo würdet ihr die Ober- und Untergrenze festlegen ?

Der Kontext... tja. Was ist mit dem Kontext ? Menschen sind psychisch unterschiedlich belastbar. Jeder hat eine unterschiedlich ausgeprägte Gewissenhaftigkeit. Manche Menschen haben es alleine durch ihre Lebensumstände wie zum Beispiel ihre Kinder oder ihre Arbeitsituation fast gar nicht nötig, sich selbst Schranken zu setzen. Andere sind selbstständig und müssen extrem darauf achten, was sie tun.
Aber ich weiss gar nicht, ob man das alles berücksichtigen muss und kann, um die Frage zu beanworten.

Wenn es für euch keine pauschale Antwort geben kann, können wir ja auch diskutieren, wie man seinen persönlichen Standard findet.

Kommentare

  • Gesund sind Standards, wenn sie auf die eigenen Lebensziele gerichtet sind. Wenn mein Standard ist, dass ich mir jeden Abend ein dickes Feierabendbier mit Currywurst und Pommes Rot/Weiß gebe, mein Ziel aber ist, keinen Fettbauch zu haben, ist mein Standard nicht gesund.

    Dann ist die Frage, welche Ziele gesund sind.. ;)

  • Gilt nicht unabhängig meiner Lebensziele, umso mehr Verhaltenskontrolle umso besser, solange ich mich nicht psychisch gegen die Wand fahre ? Mein Verhalten zu kontrollieren, bedeutet ja genau das : Mehr machen, dass mich meinen eigentlichen, langfristigen, sinnvollen Zielen näherbringt.

    Also will ich eigentlich nur meine eigene Obergrenze ausloten. Das müsste ich ja einfach nur ausprobieren. Ich glaube mir fehlt es da einfach an der Risikobereitschaft, eine Überlastung zu riskieren. Und das nötige Fingerspitzengefühl und die Achtsamkeit, um nah am Abhang zu wandern.

  • Mein Verhalten zu kontrollieren, bedeutet ja genau das : Mehr machen, dass mich meinen eigentlichen, langfristigen, sinnvollen Zielen näherbringt.

    Naja, nur insofern du eigentliche, langfristige und sinnvolle Ziele hast. :)

    Daher ist die Antwort auf dies:

    Gilt nicht unabhängig meiner Lebensziele, umso mehr Verhaltenskontrolle umso besser, solange ich mich nicht psychisch gegen die Wand fahre ?

    Nein. Bist du beispielsweise magersüchtig, ist Verhaltenkontrolle, um schlechte Ziele zu verfolgen, genau das Wesen deiner Pathologie.

    Also will ich eigentlich nur meine eigene Obergrenze ausloten. Das müsste ich ja einfach nur ausprobieren. Ich glaube mir fehlt es da einfach an der Risikobereitschaft, eine Überlastung zu riskieren. Und das nötige Fingerspitzengefühl und die Achtsamkeit, um nah am Abhang zu wandern.

    Dann fang mit Dingen an, durch deren Überlastung keine langfristigen Schäden verursacht werden. Deswegen habe ich beispielsweise einen großen Teil meines früheren Ausdauertrainings auf einem Crosser-Ähnlichen Gerät gemacht. Trotz viel zu hohem und umfangreichen Trainingsreiz kein Rhabdo und keine Sehnenprobleme.

    Und dann fängst du eben an, höhere Risiken einzugehen.

  • Das Beispiel mit der Magersucht ist tricky. Wir können uns darüber streiten, was indem Fall nötig wäre, um in die richtige Richtung zu gehen.
    Muss ich aufhören mich zum Hungern zu zwingen ? Oder muss ich mich zwingen, mehr zu essen ?

    Mich interessierte in dieser ganzen Diskussion eigentlich nur der psychische Aspekt. Ich glaube auf der Ebene ist es ohnehin sehr unwahrscheinlich bzw. sehr schwer sich durch Selbstdisziplinierung zu schädigen. Solange man nicht irgendwie seinen Schlaf abfuckt, sich nicht sozial isoliert und irgendwann auch mal Pause macht. Oder was denkt ihr ?

  • Was genau meinst du mit psychischem Effekt? Meinst du die Gefahr, dass man anfängt zu spinnen, wenn man sich immer zusammennimmt?

  • Dachte mehr so an chronische Antriebslosigkeit, Depression oder auch Infektanfälligkeit durch den Dauerstress.

  • https://me-improved.de/mein-übertraining-ist-gesund

    Indem Blogbeitrag hast du illustriert, mit welchen Symptomen (körperlich und psychisch) sich Überlastung äußert. Ich frage mich, wie viel Rücksicht man nehmen muss auf seine Psyche, um da (langfristig) nichts kaputt zu machen. Körperlich ist relativ klar, dass man immer mehr oder weniger aufpassen muss, wenn man sich belastet. Verletzt hat man sich schnell beim Sport. Ich vermute aber stark, dass die Psyche viel belastbarer und anpassungsfähiger ist als der Körper.
    Kennt ihr überhaupt Fälle bei euch Selbst oder von Anderen, die sich wirklich selbsbestimmt und nicht durch äußere Umstände psychisch überlastet* haben und dadurch langfristig(!) schlechter dran waren. Das es einem temporär beschisssen geht ist ja erstmal nicht schlimm.

  • bearbeitet 25. März

    Um zum Ausgang der Diskussion zurückzukommen : Ach eigentlich fühle ich dass eh immer, wenn ich genug gemacht habe oder eben nicht. Warum will ich das überhaupt in Worte oder Zahlen fassen ? Jedenfalls habe ich mein Anliegen für mich vorerst mal gelöst.

  • bearbeitet 25. März

    Aber ey Leute. Ein paar praktische Fragen noch einfach um mal zu sehen, wie es so sein kann bei Anderen :

    Sonntag arbeiten. Was sagt ihr dazu ? Ja/ Nein/ kommt drauf an ? Ist ja ziemlich unchristlich >:)
    (Grüße an dieser Stelle an die Familie van Djik und Schaar ;) )

    Wann beendet ihr abends euren Arbeitstag ? Macht ihr in den Abendstunden noch Dinge, die anstrengend oder Arbeit sind ?

    In dem Zusammenhang auch die Frage, ob ihr Kinder habt, um die ihr euch kümmern müsst.

  • Das ist eine gute Frage, die ich mir auch häufiger Stelle. Wie viel ist genug, wie viel ist zu viel?

    Eine Zeit lang hatte ich auch immer ein Gefühl der Befriedigung nach “getaner Arbeit”. Das war für mich im Studium das Ziel, das ich mir für einen Tag gesetzt habe. Beispiel: Das Schreiben einer Seite in einer Hausarbeit. Damit war ich zufrieden. Oder auch das Absenden einer fertig gestellten Hausarbeit.

    Später, als dann mehr externe und interne Anforderungen dazukamen, habe ich dann die innerliche Zufriedenheitsnorm etwas verändert, indem ich mir gesagt habe, dass nach einer bestimmten Anzahl an Stunden pro Tag “es reicht”. Das lief dann in meiner ersten Phase der Berufstätigkeit auch so, dass ich allgemein mit meiner Arbeit recht zufrieden war. Das Problem war dann irgendwann, dass es mir zwar nach meinem eigenen Empfinden gereicht hatte (schließlich hatte ich ja x Stunden gearbeitet), ich aber extern die Rückmeldung erhalten habe, dass das Produkt meiner Arbeit an bestimmten Stellen nicht dem entsprach, was von mir von bestimmten Personen erwartet wurde.

    Zum Kontext: Ich bin Lehrer, und zu dem Zeitpunkt habe ich dann das Referendariat begonnen (während ich vorher als Trainer tätig war). Das Referendariat ist eine Phase, in der ich mit relativ vielen Erwartungen von relativ vielen verschiedenen Personen konfrontiert wurde (jeweils ein Fachleiter in Fach 1, Fach 2, Pädagogik, dazu die Schulleitung, die Ausbildungslehrer, die Schüler…) und auch einer direkten Bewertung durch diese Personen ausgesetzt war. Dazu kam, dass einen die Fachleiter bis zur Grenze der Belastbarkeit testen, um zum Einen eine grundsätzliche Berufseignung festzustellen (Stressresistenz) und zum Anderen für die Benotung die maximale Leistungsfähigkeit aus einem “herauszukitzeln”. In gewisser Weise ist es also auch gewollt, eine Art kurzfristiges Übertraining zu provozieren. So wie im Training auch mal sehr hartes Training zur anschließenden Superkompensation nötig ist. So habe ich mir das jedenfalls im Nachhinein mit meiner trainingswissenschaftlichen Denkweise erklärt. In dieser Denkweise waren die Fachleiter dann quasi die Trainer, und ein Trainer muss auch mal im richtigen Moment einen Arschtritt geben. Währenddessen fühlte sich das allerdings eher nach Arschtritten in Dauerschleife an und die Fachleiter waren für mich während dieser Zeit in den dunklen Stunden gefühlt schlimme Sadisten, Narzissten…. Man kann sich das Wort aussuchen, irgendwelche schlimmen Personen halt. Letztendlich haben sie halt dafür gesorgt, dass klar wird, an welchen Idealen sich der Beruf orientiert. Die Benotung hinterher war auch ganz gut, nur eben überhaupt nicht im Einklang mit dem, wie sich die Kritik für mich so angehört hat… Mehr möchte ich dazu aber nicht schreiben, ich denke, dass reicht für das Thema jetzt. Kurz gesagt: Schwierigere externe Anforderungen = weniger Zufriedenheit.

    Hier habe ich dann so meine Arbeitsweise angepasst, dass ich die Arbeitsphasen intensiver gestaltet habe und Ablenkungen (vor allem Smartphonenutzung) ausgeschaltet habe. Das Ganze zum Beispiel mit der Pomodoro-Technik (25 Min. Arbeitsblock, 5 Min. Pause). Da habe ich dann die Anzahl an Blöcken in meine Kalender notiert, um mich zu tracken. Das hatte auch den Hintergrund, dass ich mich im Hinblick auf die Mediennutzung disziplinieren wollte, da ich wusste, dass diese meinem Ziel eines Bestehens mit einer einigermassen guten Note im Weg steht. Die Orientierung an einem zeitlichen Rahmen hatte da den Vorteil, dass die externen Erwartungen etwas ausgeblendet werden konnten. Das könnte dann bei drohendem Burnout ein Schutz sein, nicht zu viel zu arbeiten. Letztendlich war es dann in der Pruefungsphase nicht mehr so möglich. Ich musste bis zur Deadline die Entwürfe abgeben. Das bedeutete: morgens/mittags Unterricht, am Nachmittag und abends die Entwürfe schreiben und dazu den restlichen Unterricht vorbereiten und das Ganze Organisatorische. Kurz vor der Deadline war es dann leider so, dass ich, bei Abgabe um 12:00 und Unterricht von 08-10:00 am selben Tag, um 06:00 morgens fertig war, jedoch noch drucken musste. Das fand dann ab 10:00 statt. Pünktlich um 11:50 wurde abgegeben.

    Wie viel ist zu viel? Hier habe ich für mich im Vorhinein gesagt, dass ich niemals noch nachts arbeiten werde. Letztendlich waren die Erwartungen von außen so, dass ich diese Grenze für das Ziel verschieben musste. Möglich war das, weil ich wusste, dass der Stress nur für eine begrenzte Zeit ist. Nach dem Referendariat würden ja dann wieder meine eigenen Normen gelten. Vorher hätte ich gesagt, dass es für mich eine zu große psychische und körperlich Belastung wäre, nachts zu arbeiten. Währenddessen habe ich das auch gedacht und gefühlt. Letztendlich musste ich aber weitermachen und irgendwie ging es trotzdem. Das ist für mich auch etwas, was ich daraus mitnehme: Irgendwie geht es schon. Man muss nur gucken, wie die Folgen sind. Psychisch gesehen war ich schon platt danach. Aber schlimmer geht es auch immer. Und es war irgendwann vorbei. Jemand, sagen wir eine Art Trainer, hat mir mal in einem anderen Kontext auf meine Frage, was ich denn machen soll, wenn mir etwas zu viel wird, gesagt: “Wenn es Ihnen zu viel wird, dann hören sie auf.” Darin steckt glaube ich letztendlich auch etwas Wahres. Wenn sich etwas wie 10/10 anfühlt, muss das nicht unbedingt schon das Maximum sein. Wenn es psychisch zu viel ist, merkt man das irgendwann daran, dass man halt nicht mehr kann und gewohnte Tätigkeiten nicht mehr ausüben kann. Ich glaube die Gefahr bei der Denkweise ist aber so ein bisschen, dass der Prozess der psychischen Ermüdung sehr schleichend passieren kann. Ich denke, dass es auch möglich ist, dass man dann nicht merkt, dass man weniger leistungsfähig ist. Oder, dass man externen Erwartungen zu sehr gerecht werden möchte, sodass man die eigene verringerte Leistungsfähigkeit ausblendet, und immer mehr gibt. Mir fällt es persönlich immer ein bisschen schwer für mich selbst zu beurteilen, ob ich mich jetzt einfach nur anstelle oder ob ich wirklich sehr angestrengt bin, weil ja irgendwie doch immer mehr geht. Da fehlt für mich psychisch gesehen so etwas wie der Maximalpuls als physischer Belastbarkeitsmesser.

    So, ich hoffe, das trägt irgendwas zum Thema bei. Das war mein erster Beitrag, irgendwo muss ich ja anfangen!

    Zu deiner Frage zurück: Ich arbeite abends, weil ich da den Unterricht vorbereiten muss. Ich setze mir aber die Deadline, dass ich zu einer bestimmten Zeit ins Bett gehe. Manche Kollegen machen es so, dass sie frühzeitig alles vormittags erledigen (z.B. in den Freistunden), ich schaffe das selbst aus verschiedenen Gründen nicht. Zufriedenheit bringt das aber nicht so wirklich. Ich habe keine Kinder.

  • @vitello_tonnato
    Ich habe bei mir festgestellt, dass mich eine ausreichende Menge Schlaf viel belastbarer macht. Seitdem ist es für mich eine Rote Linie die ich möglichst nicht überschreite.
    Bei mir meldet sich mein Körper bei Überbelastung mit Migräne. Dann liege ich einen Tag lang flach und danach geht es wieder.
    Für mich fühlt sich das wie mentales Muskelversagen an. Es war zu viel, aber ich sehe einen Wert darin. Ich habe meine Grenzen ausgetestet.
    Wie viel zu viel ist, ist auch extrem vielschichtig. Gerade die Frage wie gut die eigene Regeneration/ das abschalten funktioniert ist meiner Meinung nach ein entscheidender Faktor.
    Ich halte nich so super viel von Goggins, weil es meiner Meinung nach ein krankhaftes Pushen ist (was aber bei seiner eigenen Vergangenheit vlt. das kleinere Übel ist). Einen Satz von ihm fand ich aber interessant und gut. Er sprach davon, dass er den Tag über viele kleine "mental aid stations" hat, die zum aufladen benutzt. Z.B. ein Mittagessen ohne Mediennutzung, das Essen und etwaige Gemeinschaft zu 100% genießen, den Spaziergang für eine Erledigung zu 100% genießen.
    Willink hat aus meiner Sicht ebenfalls einen guten Satz gesagt. Sinngemäß "Wenn du dich einen Tag Scheiße fühlst zieh durch, wenn es am 3. Tag immer noch so ist guck genauer hin ob es aktuell zu viel ist". Finde ich in vielen Situationen auch sinnvoll.
    Also zusammenfassend ist es meiner Meinung nach so, dass man bei der psychischen/ mentalen Belastungsgrenze die Regeneration nicht außer Acht lassen sollte (wenn es um Outputmaximierung geht und nicht darum das eigene Verhalten unter Belastung/ Überbelastung zu trainieren).
    Kurzfristige Überbelastung sehe ich grundsätzlich nicht als dramatisch an, mittelfristig sollte es aber vermieden werden.

    @Dominique schrieb:
    Aber ey Leute. Ein paar praktische Fragen noch einfach um mal zu sehen, wie es so sein kann bei Anderen :

    Sonntag arbeiten. Was sagt ihr dazu ? Ja/ Nein/ kommt drauf an ? Ist ja ziemlich unchristlich >:)
    (Grüße an dieser Stelle an die Familie van Djik und Schaar ;) )

    Wann beendet ihr abends euren Arbeitstag ? Macht ihr in den Abendstunden noch Dinge, die anstrengend oder Arbeit sind ?

    In dem Zusammenhang auch die Frage, ob ihr Kinder habt, um die ihr euch kümmern müsst.

    @Dominique
    Bin aktuell Single Student und muss mich nach niemandem außer mir selbst richten.
    Ich beende meinen Arbeitstag 3 Stunden vor dem Schlafen gehen, weil ich sonst schlecht einpenne und sich das negativ auf meine Leistung am nächsten Tag auswirkt.
    Körperlich anstrende Sachen versuche ich aus dem gleichen Grund 3 Stunden vor dem Schlafen gehen beendet zu haben.
    Zu der Christlichen Sonntagsgeschichte: Würde das mindestens mal sinngemäß nehmen und bei Leuten die Sonntags arbeiten (z.B. die Pastoren, Schichtarbeit, etc.) ausklammern und sagen, dass es auch ein x-beliebiger anderer Tag in der Woche sein kann.

  • The only way to know how much is enough, is to do too much, and then back up.
    -- Jerry Jeff Walker

    Die Psyche äußert andere Symptome als der Körper, wenn sie überlastet ist, aber auch sie sendet deutliche Signale. Um seinen Körper kennenzulernen braucht man i.d.R. ein paar Jahre, und für die Psyche gilt das selbe.

    Bis man gut einschätzen kann, wenn etwas "zu viel zu viel" ist, sollte man halt so vorsichtig sein, dass man sich nicht dauerhaft schädigt. Das kann man machen, in dem man regelmäßig "zu viel" macht - aus den Symptomen lernt und dann erstmal wieder etwas Dampf aus dem Kessel nimmt (sich partiell erholt).

    Wo man die Grenze zieht, was "zu viel" und was "zu viel zu viel" ist, muss jeder für sich entscheiden. Diese Tolerenz ist deine persönliche Sache.

    Analog gedacht: Mir persönlich wären Muskelkater, ein Faserriss, Kreuzschmerzen, Leistungseinbußen, Übertraining z.B. ein "verkraftbares" Zuviel, das im Sinne des obigen Zitats der Grenzerfahrung dienlich sein kann. Hörverlust, kaputte Knie oder Herzfehler wären mir dann wiederum die Sache nicht wert.

  • Immer wieder schaue ich mir diesen Faden hier an und würde gerne etwas schreiben, aber ich habe jetzt wirklich lange gebraucht um das wirklich zu tun.

    Es gibt hier eine Frage, die ich mir immer wieder stelle:
    Wieso zerdenkt man so etwas wie Überlastung so dermaßen, dass allein das darüber nachdenken mich schon total krank macht, weil man ja etwas zuviel machen könnte?
    Zwischen 15 und 26 Jahren habe ich Kampfsport (Wettkampf) gemacht und hätte ich mich ständig gefragt was ist zu viel, hätte ich sicher nicht zwei Trainingseinheiten am Tag plus 8h Arbeit auf der Baustelle machen können. Es gab die Tage, besonders nach Wettkämpfen, wo ich völlig ausgelaugt war, klar, aber ich hab dann gedacht ich müsste härter und cleverer trainieren, damit ich beim nächsten Mal nicht mehr so ausgelaugt bin.
    Jetzt bin ich älter und schieß mich nicht mehr dauernd aus dem Leben, aber mich zu fragen ob ich mir zuviel zumute stellt sich mir extrem selten und wenn ich merke "oh jetzt war es aber etwas viel" dann mache ich ein paar Tage ruhiger und dann geht es weiter.
    Überlastung sehe ich sogar als notwendig an um überhaupt zu wissen wo diese Grenze ist, nicht die Frage vorab zu stellen, sondern erstmal Vollgas, man merkt schon wann es nicht mehr geht. Mit Verstand natürlich, einfach mal 200kg auf die Hantel legen und versuchen zu heben ist natürlich so clever wie auf einen Stromzaun zu pinkeln, ja es mag prickelnd sein, aber viel haben tut man davon nicht. Dass die Leserschaft soweit denkt, davon gehe ich mal aus.

    Ich muss hier wirklich mal anmerken, dass wir eine total verweichlichte Gesellschaft sind, ein bisschen mehr tun schadet schon nicht, wenn man bedenkt was die Menschheit in seiner Entstehung so ertragen musste -und sie vermehrt sich immernoch wunderbar.

    Wann beendet ihr abends euren Arbeitstag ? Macht ihr in den Abendstunden noch Dinge, die anstrengend oder Arbeit sind ?

    Wenn alles was ich mir vorgenommen habe erledigt ist. Ja, wenn ich es verdaddelt habe es früher zu tun. Bevor es mir die ganze Zeit im Kopf herum schwirrt mach ich es auch abends.
    Daher lege ich mir meine Aufgaben so, dass ich zuerst das wichtige und anstrengende mache und danach den Rest.

    In dem Zusammenhang auch die Frage, ob ihr Kinder habt, um die ihr euch kümmern müsst.

    Ja, ich habe einen 2-jährigen Sohn.

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