Mikronährstoffverluste von Lebensmitteln
Die Quelle dieser Tabelle hat Interessenskonflikte, da es sich um einen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln handelt. Aber die These ist nicht neu.
Paul Chek spricht zum Beispiel auch dauernd davon, dass Lebensmittel an Nährstoffen verlieren.
Das ergibt auch erstmal intiuitiv Sinn: durch intensive Landwirtschaft ausgelaugte Böden, Überzüchtung, Masttiere bekommen "Kraftfutter" statt Gräsern usw.
Was denkt ihr dazu? Und vor allem: Hat jemand bessere Quellen/Zahlen zu der Thematik?
Und falls sich jemand damit schon ausführlicher beschäftigt hat: Was sind sinnvolle Gegenmaßnahmen für den Verbraucher?
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Kommentare
Kann ich bestätigen:
https://journals.ashs.org/hortsci/view/journals/hortsci/44/1/article-p15.xml
Der Grund ist ein ganz einfacher: Mikronährstoffe sind ja nicht zum Spaß in Lebensmitteln, sondern erfüllen Funktionen. Durch Dünger, Pflanzenschutzmittel usw. kann man die Lebensmittel zum Wachsen bringen, obwohl sie bestimmte Funktionen nicht robust erfüllen. Ist bei uns Menschen nicht anders: Der Vitamin- und Mineralstoffmangel der Ernährung des modernen Menschen ist nur nicht tödlich für ihn, weil er über eine moderne medizinische Versorgung und beinahe eliminierte Fitnessanforderungen verfügen kann.
@Johannes er greift auch deine Tabelle auf, kritisiert diese und bringt eine andere/ bessere Tabelle vor.
Zusammenfassend war sein Ergebnis beim Gemüse, auf den Trockenanteil Gemüse gibt es keine nennenswerte Nährstoffmangel, allerdings werden tendenziell immer wässrigere Sorten benutzt, da man übers Gewicht die Kohle macht und dann musst du effektiv mehr Gemüse essen um das Wasser auszugleichen.
Ich habe meiner Mutter einige alte Tomatensorten geschenkt. Die hat sie letztes Jahr ausprobiert und das sind keine Sorten die auf Transportfähigkeit, Gewicht, Haltbarkeit gezüchtet sind. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich habe noch nie so welche Tomaten gegessen (mein Opa hat jahrelang selbst Tomaten angebaut und selbst diese kamen nicht annähernd an die neuen Sorten ran).
Also muss man bei so welchen Vergleichen auch die Sorten mit berücksichtigen. Da scheint es nämlich auch starke Schwankungen bei der Nährstoffdichte zu geben.
Miss du regelmäßige dein Blut, bzw. die Werte? Weil entscheidend wäre ja ob du da einen Mangel hast ?!
Die Trockenmasse ist nicht die korrekte Bezugsgröße. Schließlich essen wir keine Trockenmasse.
a) Im Alltag spricht man gerne davon, dass Gemüse heutzutage nur aus Wasser besteht und "da weniger drin ist". In dieser einfachen Alltagsäußerung steckt das eigentliche Problem: Man kriegt weniger Gemüse für X. In diesem Beispiel meint man, dass man einfach nur für mehr Wasser bezahlt, anstatt eben mehr Trockenmasse zu bekommen.
b) Die relevanten Bezugsgrößen für die Mikronährstoffe sind (eventuell) Volumen, Gewicht oder Kalorien. Also Mikronährstoffe pro Volumen, Gewicht oder Kalorien des Produkts, was wir kaufen und essen. Nicht die Trockenmasse.
c) Die Aussage "heute erhältliches Gemüse enthält genauso viele Vitamine und Nährstoffe wie früher" ist durch eine Studie, welche die Trockenmasse als Bezugsgröße wählt, nicht gestützt. Gemüse ist nicht seine Trockenmasse.
Es kommt darauf an was man wissen möchte. Wenn ich wissen möchte, wie viel Lebensmittel ich im Supermarkt kaufen/ essen möchte gebe ich dir bedingt Recht.
Für die These ob es ausgelaugte Böden gibt ist die Trockenmasse doch die bessere Bezugsgröße als das Gesamtgewicht? Weil bei gleicher Trockenmasse wird der anteilige Nährstoffverlust durch wässrigere Lebensmittel nicht verfälschend mitgerechnet, wenn man wissen möchte ob es um einen Nährstoffverlust durch ausgelaugte Böden geht.
zu a) und b) das ist richtig wenn man vom Kauf im Supermarkt ausgeht. Aber auch hier macht es einen Unterschied ob es einen Nährstoffmangel durch die Lebensmittelsorte an sich gibt, oder durch ausgelaugte Böden. Auf ausgelaugte Böden hat man 0 Einfluss und auch 0 Einsicht (ich rede von Supermarktware). Wenn es aber an der Sorte liegt, kann ich hier die entsprechenden Sorten nehmen oder meiden (sofern das möglich ist).
Nein. Wassersorten könnten so gezüchtet werden, dass sie auf ausgelaugten Böden entsprechend "normale" Größen erreichen, während normale Sorten überhaupt nicht wachsen.
Das heißt nicht, dass der Zusammenhang so ist. Aber die Trockenmasse ist nicht die Bezugsgröße. Am Ende muss man ohnehin die Lag-Variable testen. Das ist das Endprodukt. Alles, was zwischendurch ist, also alle Lead-variablen sind am Ende nicht das, was man misst, wenn man Endkunde (Verzehrer) ist. (Lag = Spätindikator; Lead = Frühindikator)