[Low Information Diet] Das Internet verstehen -- Schlüsselreizraffinierung
Das Video wirkt erstmal komisch. Und die beiden scheinen planlos zu wirken, was diese seltsamen Videos angeht. Ist aber recht leicht zu erklären, wenn man das Internet versteht (Prinzip aus Low Information Diet):
Das Internet basiert auf verschiedenen Aufmerksamkeitsimpulsen. Google (in der frühsten Form) hat beispielsweise eine Seite danach bewertet, wie viele eingehende Links auf diese Seite verwiesen. Ein Link ist eine Form von Aufmerksamkeit. Mit den neueren Iterationen des Internets ist es in der Lage weitere Schlüsselreize wahrzunehmen. Dabei misst es die Stärke des Schlüsselreizes indirekt durch unsere Aufmerksamkeit.
In diesen Videos werden bestimmte Schlagworte (PewDiePie, Superhero, Cat,... verwendet). Das sind alles Schlagworte, auf die unser Gehirn mit erhöhter Aufmerksamkeit reagieren. Dadurch erhöht sich die Click- und Viewrate für das entsprechende Item (hier ein Video mit Titel und Beschreibung). Was versteckter ist, sind die Bewegungen, die teilweise für die Aufmerksamkeit von Kindern gestaltet sind oder die Musik, die von Googles (die KI von YouTube) als Kindermusik identifiziert und das Video entsprechend einordnet.
Hier können wir die gleichen Prozesse wie bei Fastfood beobachten: Schlüsselreize (Fett, Protein, Kohlenhydrate, Salz) werden zusammengebracht. Dabei entsteht ein supranatürlicher Kompositreiz.
Eine ähnliche Technik können wir bei Pornographie sehen: Der Cumshot (Ejakulation ins Gesicht) wird manchmal ideologisch als Erniedrigung der Frau interpretiert: In formalen (wissenschaftlichen oder journalistischen) Debatten vor allem von Menschen, die keinerlei Ahnung von menschlichen Verhaltensinstinkten haben. Die Schlüsselreize in einer Cumshot Szene:
- Erigierte Penisse anderer Männer (Konkurrenzreiz. Man reagiert mit der eigenen Erhöhung von Reaktivität) Wichtiger Verhaltensinstinkt um Phänomene wie die Massenvergewaltigungen von Nanking oder den Vergewaltigungsgenozid von Rwanda zu verstehen.
- Sperma. (Siehe 1)
- Starke Emotionen der Frau (Authentizität der weiblichen Reaktion ist ein Schlüsselreiz, weil ein Teil der weiblichen Sexualität auf Verschleierung basiert. Beispielsweise der verschleierte Östrus)
- Indirekte Reize wie Lippen (Schamlippenähnlichkeit) oder auch Anblick von Blowjob (teilweise ankonditioniert) kann man auch einbauen.
Eigenartige Einsicht durch verhaltensbiologische Perspektive: Ein großer Teil der Erregung wird durch den Anblick von fremden Penissen und Ejakulat hervorgerufen. Nicht gerade das, was man im Falle der ideologischen Perspektive erwarten würde (Homophobievorwurf ist schnell in der Nähe des Mysogenievorwurfs).
Daher ist das Internet in seiner Eigendynamik nur mit Vor- und Weitsicht zu genießen. Es ist ein laufender Angriff auf kognitive Verwundbarkeiten. Und ganz so wie körperliche Verwundungen größer und schlimmer werden, wenn man weiter an ihnen herumreißt, nimmt unser Verstand schaden dadurch, wenn wir im Umgang mit dem Internet naiv sind.
(Auszug aus Low Information Diet)