Wahre Größe
Hallo zusammen,
mich treibt die Frage um, was wahre menschliche Größe ist? Was zeichnet einen großen Menschen aus?
Und was ist der männliche Geist, was macht uns zu starken Männern? Was ist der weibliche Geist?
Wie erlange ich Wahrhaftigkeit?
Habe dazu meine eigenen Gedanken, aber es würde mich doch interessieren wie hier so darüber gedacht wird.
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Kommentare
Das ist eine Zettel von 2015 von mir (bitte nicht verwenden, weil er Teil von "Lebenswandel: Selbstentwicklung" ist):
# 201506201042 Begriff großer Mensch
Ein großer Mensch erkennt, dass sein Lebensweg als Resultat des Gehens selbst entsteht. In dieser Erkenntnis liegt die Voraussetzung, dass ein Mensch wirklich seinen eigenen Weg geht.
Der eigene Weg kann nicht bereits von jemand anderem gegangen sein. Das ist begrifflich ausgeschlossen, denn ginge jemand anderes schon diesen Weg, ist es der Weg des anderen und nicht der eigene.
Das heißt nicht, dass man keinerlei Einflüsse von Außen haben darf. Es droht keine Gefahr für den eigenen Weg, wenn man von anderen Menschen lernt. Man darf Kampfsport machen oder einen Marathon laufen. Das Bewusstsein in der Tätigkeit entscheidet, ob dies ein Vehikel auf dem eigenen Weg ist oder ob man einen ausgetreteten Pfad sucht.
Große Menschen sind sich der Unsicherheit des eigenen Wegs bewusst. Sie verstehen diese Unsicherheit. Dies kannst du als Reflexionshilfe benutzen. Suchst du nach Sicherheit? Entscheidest du dich aufgrund von Sicherheit oder der Entfaltung deines eigenen Selbst? Oder gehst du deinen eigenen Weg?
Größe im Menschen ist
Das kann per Definition nur jeder selbst wissen.
Es ist spannend, was andere im Lauf der Geschichte über Größe im Menschen gedacht haben. Meins habe ich ja oben gepostet, und auch etwas von Nietzsche. Gestern sind mir noch Ideen von zwei anderen dazu eingefallen.
Das ist eine ganz witzige Reflexionsfrage. "Erfolg" kann sicherlich nicht mit "Größe" gleichgesetzt werden, aber ich denke man kann "success" in diesem Fall in eine Richtung lesen, die sich "Wahrhaftigkeit" und "Größe" annähert. Jedenfalls ein witziges Gedankenspiel für denjenigen, der versucht, seinen eigenen Weg zu gehen.
Wer Taleb liest, weiß auch, wie viel er auf die Tugend des Mutes gibt: "Mental clarity is the child of courage, not the other way around". Er entwirft ein Bild von Größe (und Kleinheit) am Menschen, das mit der Bereitschaft einhergeht, seinem Schicksal mit Würde zu begegnen und Risiken dafür einzugehen, nicht nicht korrumpieren zu lassen:
Und ein noch ein weiteres Zitat, diesmal von Markus Aurelius. Der schrieb andauernd über amor fati - und hat auch etwas über Größe im Menschen (bzw. das "Achtungswerte") gesagt:
Wie würdest du "Schicksal" definieren? Also was zählt deiner Meinung nach alles zum persönlichen Schicksal?
Zutaten
Das Leben geschieht für dich, nicht gegen dich. Vertraue, das dem so ist. Das gilt auch für Unheil.
Akzeptiere, was du nicht ändern kannst; arbeite an dem, was du ändern kannst - und sei in der Lage, beides voneinander zu unterscheiden. Spare dir so deine Energie für die entscheidenden Schlachten deines Lebens, statt sie ständig auf verlorenem Posten zu vergeuden, weil du dir wünscht, jemand anders zu sein.
Wisse um deine Rahmenbedingungen: Der menschliche Charakter, sein Körper, sein Leben ist in gewissem Rahmen wandelbar, doch es gibt Grenzen. Diese Grenzen zeigen dir wer du bist; und sie zeigen dir deinen Weg. Nutze deine Stärken - und sei stolz darauf! Verfälsche dich nicht aus; verlass deinen Weg nicht. Werde dir klar über deine Natur; und über Einflüsse von außen. Lerne, wann du deiner Intuition vertrauen kannst.
Geh deinen eigenen Weg. Das bedeutet zweierlei: Selbstakzeptanz und die Erfüllung deiner Bestimmung. Dafür brauchst du Mut. Du lässt viele Sicherheiten hinter dir. Finde die Aufgabe deines Lebens und arbeite daran, sie zu erfüllen. Dabei schleifst du deinen Charakter und produzierst etwas von Wert für diese Welt.
Hole aus den Karten, die dir zugespielt wurden, das meiste heraus. Erfülle dein Potential. Sei dabei gnadenlos, aufrichtig und stolz. Es ist zu deinem Wohle und zum Wohle aller, dass du deinen Weg gehst.
Zuletzt: Vertraue in diesem Prozess vollends.
Man tue alle diese Zutaten in einen Topf und köchele sie für einige Jahrzehnte.
Schöne Worte hast du dafür gefunden.
Doch wie finde ich nun meine Aufgabe?
Habe letztens ein Video von Felix von Urgeschmack gesehen, in dem er erzählt, dass es seine Bestimmung ist, Musiker zu sein. Er meinte, er wusste es im Grunde schon immer, hat es aber verdrängt und nicht angenommen. Also meinst du, solche Sachen merkt man wirklich schon immer? Oder kommt das einfach so vor einem aufgeploppt?:D Ich frage das, weil ich selbst keine Ahnung habe, was genau meine Aufgabe ist, ich würde die aber gerne finden.
Danke aber für deinen Input, das mit den Rahmenbedingungen werde ich mal für mich erörtern.
Ein bisschen ist das Thema in Vergessenheit geraten. In der letzten Zeit treibt mich eine weitere Frage um, die aber relativ gut hier rein passt und im Prinzip an der Frage von @Bege anknüpft.
Also angenommen ich bin auf meinem Weg, es ergibt sich über die Zeit dies und das, ich komme dem was ich sein will immer näher, verwerfe anderes. Ich gehe meinen eigenen Weg. Doch dann kommt, also bei mir ist es so, der Wunsch das auch nach außen zu tragen, nicht in Form von Selbstdarstellung, sondern als eine Art Dienst an meiner Umwelt (Natur, Mitmenschen, alles was mich umgibt).
Die Frage, die sich mir dabei aufwirft ist, wie können andere Menschen von mir als Mensch auf eigenem Weg profitieren?
Dabei meine ich nicht, wie ich andere überzeugen kann meinen Weg zu gehen, sondern dass sie sich selbst auf die Suche nach ihrem eigenen machen?
Was mir einfällt und auch an mir selbst auffällt sind z.B. dass ich sehr hilfsbereit bin, fürsorglich, auch mitfühlend bis zu einem gewissen Punkt. Ein besonderer Aspekt ist mir im letzten Jahr bewusst geworden, ich reagiere nicht mehr so darauf wie andere mich behandeln, sondern behandle sie möglichst immer mit Respekt, so wie ich es für richtig halte, selbst wenn sie Respektlos werden. Das ist ein bisschen Kontextabhängig, wenn ich beispielsweise jemand ist wütend und sauer und lässt das ein bisschen an mir aus kann ich realtiv lange ruhig bleiben, weil ich weiß er ist wütend nicht auf mich, er sagt diese Dinge nur weil er wütend ist, nicht weil er sie so meint. So bringe ich sehr oft eine gewisse Ruhe in die Situation, Verständnis. Das hat natürlich auch Grenzen, aber sie sind mit den Jahren viel viel höher. Ich merke, dass das vorallem bei Menschen die mir näherstehen Wirkung zeigt. Es besteht zwar auch die Gefahr sich viel gefallen zu lassen, aber ich weiß schon bis zu welchem Punkt ich gehen will und ziehe auch Schlussstriche, wenn es zu weit geht, man zu weit entfernt ist.
Das heißt ich bleibe bei mir, verlasse meinen Weg nicht, nur weil mich jemand triggert, ich bin aktiv und nicht reaktiv und mir schein es als strahlt sowas ab.
Auch gibt es den Fall, dass ich Menschen, die etwas tun und handeln anerkennen kann, auch wenn ich anderer Meinung bin, solange die Sache gut gemacht ist. Ich erinner mich, dass ich früher dann gerne neidisch war, heute ist das anders und ich sehe es als etwas erstrebenswertes an, seine Kraft in was auch immer zu stecken. Das heißt ich sehe die handelnde Kraft dahinter und nicht unbedingt das Ergebnis. Das wirkt auf mich indem es mir Motivation gibt, das Wissen was man alles erreichen kann und dem gegenüber den Respekt den er verdient hat.
Ich frage mich sind das schon Auswirkungen meines Lebenswandels und muss ich gar nicht "aktiv" etwas tun, also sowas wie Ehrenamt o.ä. damit andere von meinem Leben profitieren können?
Wie steht ihr dazu? Wie seht ihr das?
Um das mal kurz zu fassen, tue ich bereits einen Dienst an meiner Umwelt, wenn ich meinen eigenen Weg, mit erstrebenswerten Werten, wie Hilfsbereitschaft, Umsicht, Gelassenheit, Disziplin, Stärke und bedacht gehe?
Manchmal findet man vielleicht auf seinem Weg eine Passion, der ich mit viel Einsatz und Opferbereitschaft nachgehe und erreiche damit einen viel größeren Kreis (das tut ja Sascha oder auch Joseph). Aber im Prinzip muss man das ja gar nicht. Natürlich ist es graduell und 100% richtig wird es nie geben, aber man gibt einen kleinen Teil dessen, was man sich in der Welt wünscht.
Meiner Meinung nach: Auf jeden Fall!
Ich bin überzeugt davon, dass an seinem Charakter zu arbeiten das wichtigste ist, was jeder einzelne tun kann. Der Rest folgt quasi von alleine. Wir müssen selbst das gute Beispiel sein. Und dies authentisch, entsprechend unserer ganz eigenen Persönlichkeit, Stärken und Schwächen. Gelingt uns das, wird die Welt ein so verdammt viel besser Ort.