Ikigai und der Sinn des Tages

Es gibt eine einfache Reflexion, die man anfertigen kann, wenn man sich mit diesem Konzept auseinandersetzt. Ich benutze den Begriff als eine bestimmte Sinneinheit, die sich über den Tag erstreckt. In dem Video beschreibe ich erstmal das Modell und wie es als Internetmem eine Eigendynamik angenommen hat. Meine Verwendung ist dagegen sehr viel spezifischer. Hier ein Auszug aus meinem Zettelkasten dazu:
Reflexionsübung: Ikigai - Der Sinn des Tages (von 2017-05)
Stell dir den perfekten Tag von Anfang bis Ende vor. Wie sieht dieser aus? Was willst du jeden Tag machen?
- Dieses etwas muss die drei Prüffragen zur Berufung bestehen.[[201610160827]]
- Was sind die Voraussetzungen, damit du diesen Tag leben kannst?
- Materiell
- Intern
Siehe meine Reflexion als Beispiel: [[201801120810]]
(Versuch erstmal den einen perfekten Tag zu machen. Sehr häufig kann man nicht alles unterbringen, weil man schließlich auch regelmäßig Dinge machen will, aber eben nicht jeden Tag. Bei dieser Übung geht es um deinen perfekten Alltag. Wenn du einen ersten Versuch fertig hast, kannst du einen weiteren Tag machen. Doch der Tag sollte mindestens einmal pro Woche vorkommen.
Ich habe beispielsweise zwei Tage: Einen gewöhnlichen Arbeitstag und einen Fasten- und Forschungstag. Mein Wochenende (in meinem Falle der Sonntag, weil ich 6 Tage/Woche arbeite) bleibt bewusst ungeplant, wenngleich ich natürlich auch hier eine Idealvorstellung habe. Daher kann ich hier aber auch keine Vorstellung entwickeln, weil diese jeden Sonntag neu ist.)
Drei Prüffragen der Berufung
- Was ist das Thema, dass dich interessiert (Beispiele: Sport, Ontologie, Sprache usw.)
- Wie willst du das Thema bearbeiten? (Beispiele: Lehren, Lernen, Erforschen, Anleiten usw.)
- Warum willst das Thema bearbeiten? (Ich: Neugierde, oberstes Motiv meiner Motivationen)
Meine Reflexion als Beispiel
Das ist für Deepwork. Meine anderen Tage sehen anders aus, aber ich will hier mit meiner eigenen Antwort keine allzu starke Richtung vorgeben.
0600-0700 Morgenroutine: Leichtes Training, Meditation
0700-1400 Deep Work
1400-1530 Training
1530-1630 Hausarbeit
1630-2100 Essen, Soziale Kontakte, Freizeit
2100-2200 Abendroutine
Voraussetzungen:
- Ein bestimmtes Verhältnis von aktivem und passivem Einkommen.
- Ein Homegym, um Zeit zu sparen.
Rückverfolgung der Spuren
Wenn man einmal eine erste Version hat (diese kann sich ändern! Hier ist beispielsweise mein Hund noch nicht eingeplant), kann man die Voraussetzungen immer weiter zurückverfolgen. Hier ein Beispiel aus meinem Beginn:
- Ich brauche eine bestimmte Menge passiven Einkommens, um meine Zeit vom Geld zu entkoppeln. Voraussetzung dafür ist:
- Selbstständigkeit. Erst als Selbstständiger kann ich beschließen nicht zu arbeiten, wann immer ich will. Dafür ist Voraussetzung:
- Menschen kennen mein Angebot. Das will ich nicht durch laufende Bemühungen Marketing erreichen, sondern es soll ein Nebenprodukt meiner Tätigkeit sein. Voraussetzung dafür ist:
- Ein gewisser Anteil meiner Tätigkeiten muss dergestalt sein, dass er in der Öffentlichkeit stattfindet. Voraussetzung dafür ist:
- Plattformen, die öffentlich zugänglich sind. Voraussetzung dafür ist:
- Blogs, Social Media, YouTube, Internet, Homepage usw.
Und so weiter. Ihr seht: Man kann durch einfaches Zurückverfolgen der Voraussetzungen zu den eigentlichen Handlungen kommen. Diese Methode führt mit Beharrlichkeit von ganz alleine zu immer konkreteren Voraussetzungen. Spielt man das zu Ende, kommt man sogar irgendwann zu den banalen Dingen wie "Morgens aufstehen". An dieser Stelle kann man sich alleine ganz konkrete Projekte erarbeiten, die logisch aufeinander aufbauen.