Jetzt noch die Berichte der letzten Tage. Traditionell ist in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester bei mir einiges etwas durcheinander, auch weil ich dann nicht immer zu Hause bin. Deshalb berichte ich nur die Dinge, die für mich momentan relevant sind: Schreiben und Training. Arbeit gab es keine. Und ich muss gestehen: Ich habe mehrfach ausgeschlafen. Sogar heute.
25.12.2020
Training: nix
Wörter geschrieben: 0
26.12.2020
Training: 09:37–11:39
Orte: Homegym #1 und #2
1 ) alle 90 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 20 kg | 5+5 Wiederholungen (10 Runden: 100 Wiederholungen, Volumen: 2.000 kg)
2) alle 70 Sekunden
A: Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen (14 Runden: 70 Wiederholungen, Volumen: 1.680 kg)
Ergebnis: 24 Runden (170 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.680 kg)
Meditation
Schreiben (Zettelkasten, heute nur zwei Zettel ins Fokus-Tagebuch)
Internet + Kaffee (wegsaufen, was noch da ist, bevor am 1.1. der Entzug beginnt)
Training #1
Zeit: 07:14–08:24
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel
3 Runden (22,5 Minuten); heute mit der 20er statt der 24er-Kettlebell, weil ich den Lauf von gestern doch noch recht deutlich gespürt habe, beim längeren Laufen merkt man schnell, dass man es nicht mehr so oft macht, wenn man es dann mal wieder macht
2 ) Cardio
30 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Sideplank auf Faust eine Seite | 30 Sekunden
Sideplank auf Faust andere Seite | 30 Sekunden
Plank | 30 Sekunden
Wadenheben auf Hantelscheiben | 1 Minute
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten (ist doch wieder ein bisschen was reingekommen in den letzten Tagen, ein paar Blogartikel von einer Stammkundin und ein gesetztes Heftchen zum Korrigieren)
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 11:05–11:48
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3,4) x 2; (1,2,3) x 3 (38 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (4,4,4,4), (3,3,3,3), (2,2,2), (2,2,2) (3,3,3) (49 Gesamtwiederholungen)
Zeit: 19:20
Die Entscheidung ist gefallen: In den nächsten drei bis vier Monaten werde ich mich mehr mit höher volumigen Press-Klimmzug-Leitern beschäftigen als mit der Langhantel. Aber auch die gute alte Hantel wird bald wieder ihre Zeit haben.
2 ) alle 90 Sekunden
A : Kettlebell Swing einhändig 20 kg | 10 Wiederholungen
=> 10 Runden (100 Gesamtwiederholungen)
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 138; Höchstpuls: 155
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 250 g Emmentaler und 125 g Schinken,
1 Avocado
Am Mittag
Spazieren etwa 45 Minuten
Am Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Internet + Kaffee
Training #1
Zeit: 06:28–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) "47-Minuten-Steppa"
A : 15 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste (314 Schritte)
Pause: 1 Min
B : 25 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste und 12-Kilo-Rucksack (410 Schritte)
Pause: 1 Min
C : 10 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo Gewichtsweste (221 Schritte)
Ergebnis: 945 Schritte in 47:00 Minuten, Durchschnittspuls: 136, Höchstpuls: 150
Kommentar: Wird langsam Zeit, Ernst im Scheibenstapel-Game zu machen, bevor wieder die Rucksackmärsche anfangen (bald wird es endlich wieder früher hell). Das wird jetzt eine meiner Standardausdauereinheiten, bis ich die 1000 Schritte in den 47 Minuten schaffe.
Danach: Shake (Whey und Salz), ein Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 10:23–11:09
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Kommentar: Normales antiglykolytisches Training. Die 24er-Kettlebell ist derzeit genau richtig für mich, gutes Startgewicht und -volumen für die kommende Trainingsphase. Noch ein, zwei Mal mit den 30 Runden alle 70 Sekunden und ich kann runter auf EMOM gehen. Dann geht das Training los.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 200 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Spaziergang etwa 60 Minuten durch die Hood
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
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Spannender Log. Man bekommt hier viel Anregungen für die eigenen Workouts.
Eingangs schreibst du vom Bildungsdefekt ,,abgeschlossenes Psychologiestudium''. Siehst du das Studium bzw. Studienfach kritisch oder dessen Ausrichtung (z.B. im Licht der Replikationskrise)? Oder warum wählst du diese Formulierung? Dazu würde mich deine Meinung/Rückmeldung sehr interessieren.
@jkarl schrieb:
Spannender Log. Man bekommt hier viel Anregungen für die eigenen Workouts.
Eingangs schreibst du vom Bildungsdefekt ,,abgeschlossenes Psychologiestudium''. Siehst du das Studium bzw. Studienfach kritisch oder dessen Ausrichtung (z.B. im Licht der Replikationskrise)? Oder warum wählst du diese Formulierung? Dazu würde mich deine Meinung/Rückmeldung sehr interessieren.
@jkarl schrieb:
Eingangs schreibst du vom Bildungsdefekt ,,abgeschlossenes Psychologiestudium''. Siehst du das Studium bzw. Studienfach kritisch oder dessen Ausrichtung (z.B. im Licht der Replikationskrise)? Oder warum wählst du diese Formulierung? Dazu würde mich deine Meinung/Rückmeldung sehr interessieren.
Ach, die Formulierungen in dem Eingangspost sind nur auf meinen manchmal etwas übertriebenen Sarkasmus zurückzuführen, den man als Leser im Internet ohnehin nicht bemerkt.
Letzten Endes ist es egal, was ich studiert habe: Hätte ich wie ursprünglich geplant Linguistik studiert, hätte ich "Bildungsdefekt: abgeschlossenes Linguistikstudium" geschrieben, wäre es Biologie gewesen, "Bildungsdeffekt: abgeschlossenes Biologiestudium". Das hat erst mal nichts mit dem Fach Psychologie zu tun, sondern mehr mit der Art und Weise, wie ein Studium einen intellektuell entjungfert. Letzten Endes lernt man in seinem Studium eine bestimmte Weise, mit der Welt umzugehen. Diese Art und Weise kann einem dann helfen, in dem jeweiligen Fach zu bestehen – aber eben nur darin. In der Psychologie kann das schnell zu einem sehr rigiden Statistikfetisch ausarten, weil man da schon in den allerersten Veranstaltungen im Bachelorstudium gesagt bekommt, dass alles, was man nicht mit Zahlen messen kann, nichts mit Psychologie zu tun hat und böse ist und Freud war sowieso ganz schlimm, weil der keine quantitativen Forschungsmethoden verwendet hat 1 … Und auch sonst neigt man im Psychologiestudium schnell dazu, einen starken Szientismus zu entwickeln. Mir ist das am Anfang auch passiert. Und viele sind darauf hängengeblieben.
Jetzt noch ein paar wirre Gedanken zu meiner Meinung zur Psychologie:
Vor ein paar Jahren hätte ich hier bestimmt noch einen großen Rant gegen die Psychologie geschrieben. Aber da war das noch eher ideologisch geprägt und reichlich unreif (Psychologisierung sozialer Probleme! Neoliberale Kackscheiße!) Davon löse ich mich seit einiger Zeit. Inzwischen bin ich wieder ein bisschen an die Psychologie herangerückt. Ich beschäftige mich ja beruflich immer noch damit, nur nicht direkt in Form von psychologischer Arbeit, sondern beim Lektorat und Korrektorat von psychologischen Sach- und Fachbüchern oder Materialien z. B. von psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten. Und ich beschäftige mich viel mit psycholinguistischer Forschung. Da wird mit allgemeinpsychologischen Forschungsmethoden und -paradigmen wie Eye-Tracking-Experimenten etc. die Verarbeitung sprachlicher Strukturen untersucht. Und da ist dann ja noch der ganze kognitions- und sprachpsychologische Ansatz der Textverständlichkeitsforschung, mit dem ich ich mich viel beschäftige. Ich bin also immer noch in der Psychologie zu Hause. Nur eher im Hinterhaus. Oder im Gartenschuppen.
Stichwort allgemeinpsychologische Forschungsmethoden: Das ist ja noch solide und robuste Grundlagenforschung. Da sind auch bestimmte statistische Mängel nicht so gravierend, wie z. B. der fast permanente systematische Stichprobenfehler bei psychologischen Untersuchungen. Aber sobald die Fragestellungen und verwendeten statistischen Verfahren komplexer werden, wird psychologische Forschung grenzwertig. Meine Heuristik ist da: Sobald es mit irgendwelchen Regressionsmodellen bei tendenziell nicht-linearen Fragestellungen losgeht, bin ich vorsichtig (also alles, was irgendwas mit multiplen Prädiktorvariablen, Moderator- und Mediatorvariablen, Mehrebenenanalysen etc. zu tun hat – blöderweise sind genau das die bevorzugten Verfahren in den Anwendungsfächern wie der Pädagogischen Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie etc.). Denn da wird versucht, nicht-lineare Sachverhalte in ein lineares statistisches Modell zu packen. Und das in einer potenziell verzerrten Stichprobe, die größtenteils aus fleißigen weißen Psychologiestudentinnen aus gutem Hause besteht, die Versuchspersonenstunden sammeln müssen. Das kann meistens nur nach hinten losgehen. Aber auch die vielen spektakulären sozialpsychologischen Experimente, die oft so hochgejazzt werden, sind eher was für die Titelseiten von Zeitungen als eine Grundlage für ein neues Menschenbild.2 Und hier sind wir schon fast bei der Replikationskrise. Die ist meiner Meinung nach aber eher ein Symptom eines kranken Wissenschaftssystems, in dem man nur dann als produktiver Wissenschaftler gilt, wenn man möglichst viele Artikel veröffentlicht, gleichzeitig aber nur Artikel veröffentlicht werden, in denen man ein statistisch signifikantes Forschungsergebnis berichten kann.
So steht in einem beliebten Bachelor-Lehrbuch über Motivationspsychologie in einer Marginalie der Merksatz: "Freud verwendete keine quantitativen Forschungsmethoden, um seine Theorien zu überprüfen" (Brandstätter et al., 2013, S. 15). Das ist praktisch, denn dann weiß man als junger Psychologiestudent gleich, wer der Feind ist. Literatur: Brandstätter, V., Schüler, J., Puca, R. M., & Lozo, L. (2013). Motivation und Emotion: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Berlin: Springer Verlag. ↩︎
Das ist eine Anspielung auf ein Buch des Neurowissenschaftlers Wolf Singer, der Anfang der 200er-Jahre ein Buch mit dem Titel Ein neues Menschenbild? herausbrachte. Das war die Zeit, in der die Sache mit der angeblichen Illusion des freien Willens so wahnsinnig in war. Ein Hype, der auf einer völlig überzogenen Interpretation eines psychologischen Reaktionszeitexperiments aus dem letzten Jahrhundert basierte. ↩︎
Eines noch hierzu, da habe ich heute mehrfach drüber nachgedacht:
@TylerDurden schrieb:
Das Wort Verarbeitungstiefe war entscheidend und hat mir geholfen. Danke dir
Das mit der Verarbeitungstiefe ist ja nur eine von mehreren Möglichkeiten, wie man das "Low" verstehen kann. Dann hieße Low Information Diet: "Ich konsumiere nur Informationen mit einer hohen Verarbeitungstiefe". Es gibt aber Menschen, die das "Low" ganz anders interpretieren. Bei mir im Fitnessstudio ist zum Beispiel einer, für den Low Information Diet heißt, dass er keine Mainstream-Medien konsumiert, sondern sich stattdessen rund um die Uhr alternative Medien wie Rubikon, RT Deutsch und PI News reinzieht und ständig alles nacherzählt, was er dort liest und hört. Macht der eine Low Information Diet oder nicht?
1.) keine irrelevanten Informationen […] konsumieren
So kann man den Low/High-Gegensatz auch auffassen: irrelevante vs. relevante Informationen.
Letzten Endes laufen die verschiedenen Low-Verständnisse auf eines hinaus: einen bewussten Umgang mit Unterhaltungsangeboten, in Form von einer Entscheidung für oder gegen bestimmte Angebote. Nach welchen Kriterien auch immer.
@Tobias schrieb:
Eines noch hierzu, da habe ich heute mehrfach drüber nachgedacht:
@TylerDurden schrieb:
Das Wort Verarbeitungstiefe war entscheidend und hat mir geholfen. Danke dir
Das mit der Verarbeitungstiefe ist ja nur eine von mehreren Möglichkeiten, wie man das "Low" verstehen kann. Dann hieße Low Information Diet: "Ich konsumiere nur Informationen mit einer hohen Verarbeitungstiefe". Es gibt aber Menschen, die das "Low" ganz anders interpretieren. Bei mir im Fitnessstudio ist zum Beispiel einer, für den Low Information Diet heißt, dass er keine Mainstream-Medien konsumiert, sondern sich stattdessen rund um die Uhr alternative Medien wie Rubikon, RT Deutsch und PI News reinzieht und ständig alles nacherzählt, was er dort liest und hört. Macht der eine Low Information Diet oder nicht?
1.) keine irrelevanten Informationen […] konsumieren
So kann man den Low/High-Gegensatz auch auffassen: irrelevante vs. relevante Informationen.
Letzten Endes laufen die verschiedenen Low-Verständnisse auf eines hinaus: einen bewussten Umgang mit Unterhaltungsangeboten, in Form von einer Entscheidung für oder gegen bestimmte Angebote. Nach welchen Kriterien auch immer.
Dann formuliere ich es anders.
Die Art und Weise wie du Low Information Diet für dich definiert und mir erklärt hast an dem Beispiel Filme gucken war für mich schlüssig und hat mindestens mal einen wichtigen Aspekt behandelt.
Finde es aber auch gut, dass du nochmal auf den persönlichen Kontext bzw. die persönliche Auslegung des Wortes hinweist.
Danke für deine ausführliche Antwort. Hatte gefragt, da ich auch diesen Bildungsdefekt aufweise und mit meinem Studium hardere, auch wenn ich es jetzt schon seit zwei Jahren hinter mir habe. Sehr viele Erkenntnisse im Feld sind einfach total unsicher oder wurden massiv überschätzt. Im Studium wurde auch oft signifikant mit bedeutsam gleich gesetzt, wobei es so viele signifikante Ergebnisse gibt, die einfach kein praktische Bedeutsamkeit haben. Hast du zufällig noch Bücher oder Artikel, die sich kritisch mit der Psychologie auseinandersetzen, die du empfehlen kannst? Bin da gerade etwas auf der Suche und würde mich über Vorschläge freuen.......Habe schon z.B. Moloney, Paul. 2013. The therapy industry: the irresistible rise of the talking cure, and why it doesn’t work. London: Pluto Press. / Frances, Allen. 2014. Saving Normal: An Insider’s Revolt against out-of-Control Psychiatric Diagnosis, DSM-5, Big Pharma, and the Medicalization of Ordinary Life. New York: William Morrow / The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth. 2010. New York, NY: Basic Books. gelesen und einige wissenschaftliche Artikel.
Da bin ich wieder. Ich habe meinen Jahresendurlaub ein bisschen verlängert, auch um mich voll und ganz dem Koffeinentzug hingeben zu können. In den letzten zwei Tagen war deshalb nicht viel mit mir anzufangen. Heute geht es wieder, aber ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis mein Gehirn auf Normalzustand laufen kann. Was mir dieses Mal aber fehlt, sind die Kopfschmerzen. In der Vergangenheit habe ich immer mal wieder auf Koffein verzichtet. Spätestens nach einem Tag hatte ich dann immer so derbe Kopfschmerzen, dass ich mich nicht getraut habe, irgendwas anderes zu machen, außer im Bett zu liegen. Dieses Mal ist das bisher ausgeblieben. Vielleicht hat das ja was damit zu tun, dass ich mich durch die ketogene Ernährung sehr elektrolytreich ernähre? Keine Ahnung, aber vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Tagen. Bei meinem exzessiven Konsum müsste eigentlich für ein paar Tage Kalender in meinem Kopf sein …
04.01.2021
Aufgewacht: 04:01
Gewicht: 87,4
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 06:28–07:18
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 20er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) EMOM:
10 Burpees
=> 5 Runden (50 Burpees)
3 ) Cardio
30 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 10:02–10:45
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Kommentar: Eigentlich sollten es wieder 30 Runden werden, aber nach der 28. Runde war der Puls etwas zu hoch und die Hände haben stark gebrannt, noch eine Runde, und es hätte garantiert geblutet. Blut und Tough-Guy-Shit werden natürlich auch bald wieder ihren angestammten Platz in meinem Trainingsregime haben – aber nicht in dieser Phase. Bin wohl zurzeit einfach nicht so fit.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 200 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Spaziergang etwa 60 Minuten durch die Gegend
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
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Shutdown W-LAN, Computer, Handy
@jkarl schrieb:
Hast du zufällig noch Bücher oder Artikel, die sich kritisch mit der Psychologie auseinandersetzen, die du empfehlen kannst? Bin da gerade etwas auf der Suche und würde mich über Vorschläge freuen.... Habe schon z.B. Moloney, Paul. 2013. The therapy industry: the irresistible rise of the talking cure, and why it doesn’t work. London: Pluto Press. / Frances, Allen. 2014. Saving Normal: An Insider’s Revolt against out-of-Control Psychiatric Diagnosis, DSM-5, Big Pharma, and the Medicalization of Ordinary Life. New York: William Morrow / The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth. 2010. New York, NY: Basic Books. gelesen und einige wissenschaftliche Artikel.
So wie ich das sehe, sind das alles eher Bücher, die sich kritisch mit der klinischen Psychologie/Psychiatrie auseinandersetzen. Ein Klassiker der Psychiatriekritik ist z. B. The Myth of Mental Illness von Thomas Szaz.
Je nachdem, in welche Richtung du politisch offen bist, könnte die Kritische Psychologie nach Holzkamp was für dich sein. Speziell über klinisch-psychologische/psychiatrische Aspekte habe ich da diesen Band gewinnbringend gelesen: A. Brenssell & K. Weber (Hrsg.) (2014). Störungen (texte kritische psychologie). Hamburg: Argument Verlag.
Ein Artikel, der sich kritisch-psychologisch mit der Psychologisierung beschäftigt, und mir gerade einfällt:
Keupp, H. (2016). Das erschöpfte Selbst der Psychologie. Journal für Psychologie, 25(2), 7–36.
Ist aber eine Weile her, dass ich mich mit der Kritischen Psychologie beschäftigt habe, und vieles ist inzwischen nicht mehr meine Welt.
Etwas allgemeiner und nicht nur mit klinisch-psychologischem/psychiatrischem Schwerpunkt und ohne Kritische Theorie sind mir zwei deutsche populärwissenschaftliche Sachbücher in Erinnerung geblieben:
Bergmann, J. (2015). Der Tanz ums Ich. Risiken und Nebenwirkungen der Psychologie. München: Pantheon Verlag.
Blech, J. (2014). Die Psychofalle. Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag.
Wenn du dich für Kritik am gegenwärtigen biologischen Paradigma der Psychologie interessierst (Neuroreduktionismus), ist dieser Artikel ein guter Einstieg:
Mausfeld, R. (2010). Psychologie, Biologie, kognitive Neurowissenschaften. Zur gegenwärtigen Dominanz neuroreduktionistischer Positionen und zu ihren stillschweigenden Grundannahmen. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 32(4), 307–314.
Und als Buch:
Werbik, H. & Benetka, G. (2016). Kritik der Neuropsychologie. Eine Streitschrift. Gießen: Psychosozial-Verlag.
Vielleicht fällt mir in den nächsten Tagen noch was ein, aber damit solltest du erst mal beschäftigt sein
@Tobias schrieb:
Da bin ich wieder. Ich habe meinen Jahresendurlaub ein bisschen verlängert, auch um mich voll und ganz dem Koffeinentzug hingeben zu können. In den letzten zwei Tagen war deshalb nicht viel mit mir anzufangen. Heute geht es wieder, aber ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis mein Gehirn auf Normalzustand laufen kann. Was mir dieses Mal aber fehlt, sind die Kopfschmerzen. In der Vergangenheit habe ich immer mal wieder auf Koffein verzichtet. Spätestens nach einem Tag hatte ich dann immer so derbe Kopfschmerzen, dass ich mich nicht getraut habe, irgendwas anderes zu machen, außer im Bett zu liegen. Dieses Mal ist das bisher ausgeblieben. Vielleicht hat das ja was damit zu tun, dass ich mich durch die ketogene Ernährung sehr elektrolytreich ernähre? Keine Ahnung, aber vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Tagen. Bei meinem exzessiven Konsum müsste eigentlich für ein paar Tage Kalender in meinem Kopf sein …
Ich habe mal für eine längere Zeit lang pro Tag einen Doppelten Espresso und 0,8-1,2 Liter starken Kaffee (lt. der Einstellung vom Vollautomaten in der Büroküche) getrunken. Dann habe ich für drei Wochen einen kalten Entzug von heute auf Morgen gemacht und habe nur noch 2 Tassen Schwarz Tee am Tag getrunken.
Ich habe da und auch sonst noch keine Kopfschmerzen beim Koffeinentzug festgestellt. Vlt. ist das auch einfach Veranlagung... (vlt. haben meine exzessiv Kaffe trinkenden Eltern was vererbt).
@TylerDurden: Kann gut sein, dass das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Meine Eltern haben zeitweise auch viel Koffein getrunken, aber meine Mutter hat auch schon Kopfschmerzen gekriegt, wenn sie mal an einem Tag nicht eine Tasse Kaffee getrunken hat. Wie es jetzt bei ihr ist, weiß ich nicht. Ich glaube, sie trinkt auch nicht mehr so viel.
0,8–1,2 Liter ist übrigens schon eine ganz gute Menge. Als ich noch im Verlag gearbeitet habe, hat man mich entweder an der Kaffeemaschine oder am Schreibtisch gesehen (Kaffee trinkend). Und dann war da ja noch die Kanne, die ich getrunken habe, bevor ich zur Arbeit gegangen bin. Ich denke, in meinen besten Zeiten habe ich schon mehrere Liter am Tag geschafft.
Im Laufe des Tages haben sich übrigens endlich meine Entzugskopfschmerzen eingestellt: Seit meinem Mittagsspaziergang durch die Stadt dröhnt und drückt der Kopf. Aber ich kann mich langsam wieder besser konzentrieren. Die Arbeit fühlt sich anders an. Ruhiger. Ich fühle mich weniger wie ein aufgeputschter US-Marine, der alles niederballert, sondern mehr wie ein Scharfschütze, der erst mal eine Weile in Ruhe zuguckt, bevor er schießt. Auch das Training fühlt sich anders an. Irgendwie fehlt noch der Drive. Aber ich glaube, der kommt noch. Mein Gehirn muss sich erst umbauen.
A : 15 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste (339 Schritte)
Pause: 1 Min
B : 25 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste und 12-Kilo-Rucksack (422 Schritte)
Pause: 1 Min
C : 10 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo Gewichtsweste (229 Schritte)
Ergebnis: 990 Schritte in 47:00 Minuten, Durchschnittspuls: 118, Höchstpuls: 129
Kommentar: Bald hab ich die 1.000 Schritte in 47:00 Minuten, ist weniger herausfordernd, als ich dachte. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Die 25 Minuten mit Rucksack + Gewichtsweste haben sich aber sehr hart angefühlt. Hab geschwitzt wie ein Schwein. Der Puls war dabei aber erstaunlich niedrig. Entweder liegt das am Koffeinentzug, weil der Liter Kaffee gefehlt hat, oder mit dem Brustgurt stimmte was nicht.
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Training #2
Zeit: 09:53–10:41
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3,4) x 2; (1,2,3) x 3 (38 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (4,4,4,4), (4,4,4,3), (4,4,3), (4,3,3), (4,3,2) (61 Gesamtwiederholungen)
Zeit: 21:53
Die Drück-Klimmzug-Leiter-Supersätze haben was. Ich kann viel Volumen in kurzer Zeit abarbeiten. Das mache ich noch ein paar Wochen.
2 ) auf Zeit
A : Kettlebell Swing einhändig 24 kg | 10 Wiederholungen
=> 10 Runden (100 Gesamtwiederholungen)
Auftrag: Neuen Satz erst anfangen, wenn Puls auf 130 gefallen ist
Zeit: 11:23:89
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 137; Höchstpuls: 160
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 250 g Emmentaler und 125 g Schinken,
1 Avocado
Am Mittag
Ruhe (1 Stunde Schlaf)
Spazieren etwa 60 Minuten durch die Stadt
Und dann fingen endlich die Entzugskopfschmerzen an …
Am Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Vielen Dank für die verschiedenen Literaturhinweise!!! Die schaue ich mir mal an. Keupp, H. (2016). Das erschöpfte Selbst der Psychologie. Journal für Psychologie, 25(2), 7–36. habe ich mir bereits durchgelesen und fand ich sehr gut, hätte damals auch fast Soziologie studiert. Die gesellschaftliche (das ,,sozial'' im Bio-psycho-sozialen Modell) Komponente fehlte mir auch etwas im Studium, hatte man natürlich etwas in der Sozialpsychologie.
Stimmt die Bücher setzten sich hauptsächlich kritisch mit der klinischen Psychologie/Psychiatrie auseinander. Ist natürlich auch der bekannteste Bereich der Psychologie und daher wahrscheinlich populärwissenschaftlich so beackert. Da fällt mir auch noch Irre - Wir behandeln die Falschen von Manfred Lütz ein.
@jkarl schrieb:
Sag Bescheid, wenn ich hier zu viel themenfremdes Zeug schreibe. Dann gliedere ich das in ein neues Them aus.
Bücher und Psychologie sind ein wichtiger Teil meines Lebens und gehören deshalb auch in einem Lifelog von mir. Daher ist das hier kein themenfremdes Zeug, sondern passt wie angegossen.
Hier geht es aber, so wie ich den Blogartikel verstehe, allerdings eher weniger um kritische Bücher und Artikel zur Psychologie als vielmehr um einen grundsätzlichen Mangel der klinischen Psychologie (Sascha verwendet den Psychologiebegriff oft ein bisschen anders als Psychologen, für die auch nicht-klinische Grundlagenforschung etwa zu Wahrnehmung, Kognition und allem, was mit menschlichem Verhalten und Erleben zu tun hat, zur Psychologie gehört, Sascha ist da meistens eher an der Alltagsbedeutung von "Psychologie", nach der Psychologie nur klinische Psychologie ist). Das ist auch sehr interessant. Vielleicht passen ein paar Dinge auch da rein bzw. findet ihr weitere Anregungen, die über die Titel kritischer Bücher hinausgehen.
Der Entzug geht weiter. Immer wieder mal Kopfschmerzen und ab Mittag hatte ich ab und an Gehirnnebel, der erst verzieht, wenn ich spaziere oder mich für eine Zeit lang zur Konzentration zwinge. Ich hatte ja immer sehr große Angst davor, keinen Koffein zu konsumieren, weil ich mir viele Jahre eingeredet habe, ich bräuchte Koffein, um mich konzentrieren und als Mensch funktionieren zu können. Das dürfte was mit meiner ADHS-Geschichte bzw. meinem damaligen Selbstbild als ADHS-Kid zu tun haben, das mich immer noch ein bisschen prägt. Doch die Angst ist unbegründet: Ich funktioniere auch ohne Koffein. Vielleicht sogar noch besser als mit …
Unter diesem Eintrag ist auch mal wieder ein kurzer Low-Information-Diet-Schnipsel. Darüber werde ich bald wieder mehr schreiben.
06.01.2021
Aufgewacht: 03:57
Gewicht: 88,1
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 06:28–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
Mobilisierung
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
Arbeiten
Am Morgen, Vormittag
Training #2
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald
Wetter: kalt, nass, am Ende ein paar Schneeflocken – geil
Ich habe mir in den letzten Monaten ein Shutdown-Ritual angewöhnt: jeden Abend nach den letzten Tätigkeiten (diesem Logeintrag, letzten E-Mails, Tagesplanung) erst das WLAN zu deaktivieren und dann den Computer und das Handy ausschalten, um am nächsten Morgen gleich ohne Internet in den Tag zu starten und die erste Stunde des Tages bei klarem Verstand zu verbringen. In den letzten zwei Wochen des Jahres, also in der Weihnachts- und in der Silvesterwoche, konnte ich mich darauf verlassen, dass ich jeden Abend das WLAN deaktiviert habe, damit mein zukünftiges Selbst am nächsten Tag ohne Internet in den Tag starten konnte. Das ist für meine Verhältnisse eher unüblich, weil ich mich sonst immer eher darauf verlassen konnte, so etwas in den letzten beiden Jahreswochen nicht zu machen. Dass es mir gelungen ist, zeigt mir: Es geschieht etwas, es geht voran.
Seit Montag habe ich die internetfreie Zeit am Morgen ausgeweitet: Jetzt mache ich eine Zettelkastensitzung und gehe direkt danach in den Keller, um das erste Workout zu machen. Manchmal wie heute ist das nur der Morgenzirkel, manchmal auch noch ein Step-Up-Workout mit der Gewichtsweste und dem Scheibenstapel. Auch wenn ich wieder hochkomme, bleibt das WLAN deaktiviert. Ich deaktiviere es erst dann, wenn ich mindestens eine Tagesaufgabe erledigt habe. Das langfristige Ziel: Stückweise immer weniger Zeit im Internet zu verbringen.
Denn das sind die beiden Dinge, an denen ich in den nächsten Monaten weiter arbeiten werde, um meinen Geist nicht zu sehr vom Internet vernebeln zu lassen:
Mach das Internet langweiliger (Filter, DF Tube)
Verbring weniger Zeit im Internet (Shutdown)
An beidem arbeite ich seit November. Es wird noch ein weiter Weg sein …
Der Entzug geht weiter, bisweilen leichte bis mittlere Kopfschmerzen. Ich bin generell kein Kopfschmerztabletten-Mensch, war ich auch nicht, als ich eine Zeit lang jede Woche mehrmals einen schweren Kater mit Kopfschmerzen des Todes hatte. "Wer so viel saufen kann, kann auch Kopfschmerzen aushalten" war immer mein Motto. Das ist auch jetzt so. Bewegung hilft. Und Konzentration. Allmählich stellt sich eine neue Art von Ruhe ein, die ich so nur einmal erlebt habe: einige Wochen, nachdem ich aufgehört hatte, Alkohol zu trinken. Doch die ist noch etwas schwankend, wechselt sich mit Anflügen von Nostalgie und Melancholie ab. Es fällt mir leicht, keinen Koffein zu trinken: Ich mache es einfach nicht. So war es auch, als ich aufgehört habe, Alkohol zu trinken und zu rauchen. Da waren Unruhe, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit und ein paar andere typische Phänomene. Aber kein drängendes Verlangen. Höchstens Erinnerungen und automatische Reaktionen, wenn ich irgendwo bin, wo ich konsumiert habe, Suchtgedächtnis. So ähnlich ist es jetzt auch.
07.01.2021
Aufgewacht: 03:52
Gewicht: 88
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 05:50–07:09
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) Cardio
32,5 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Morgen
Training #2
Zeit: 09:39–10:15
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Arbeit (Telefontermin mit Interessenten. Ich bin kein Freund von Telefonieren, bin nur zu vorher per E-Mail vereinbarten Terminen erreichbar. Das lohnt sich, weil ich mich so auf die Telefonate vorbereiten kann und nicht ständig vom bimmelnden Telefon gestört werde. Und ich vermeide es, dass Leute einfach so anrufen und etwas fragen, was sie auch auf meiner Homepage lesen können. Bei meinen Büroarbeitsstellen in der Vergangenheit hat mich das ständige Telefongebimmel immer genervt und abgelenkt, jetzt kann ich es kontrollieren. Ein Vorteil der Selbstständigkeit.)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 250 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Ruhe (Schlafen)
Spaziergang etwa 40 Minuten durch die Hood
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
@jkarl schrieb: Hatte gefragt, da ich auch diesen Bildungsdefekt aufweise und mit meinem Studium hardere, auch wenn ich es jetzt schon seit zwei Jahren hinter mir habe.
Da sitzen wir wohl alle drei im gleichen Boot, @jkarl , @Tobias .
Ich habe Morus Markards Einführung in die Kritische Psychologie gelesen. Das Buch weist eine hohe Informations- und Argumentationsdichte auf. Als Einstieg fand ich es nicht schlecht. Am Ende geht meine Kritik an der Psychologie aber weit darüber hinaus. Jemandem, der nicht selbst in diesem System gesteckt hat, aber einen Gespür dafür bekommen möchte, dem sei Morgen bin ich ein Löwe zu empfohlen. Dort findet man zwar keine explizit formulierten Argumente, dafür aber die Geschichte einer Person, die eine Perspektive auf ihre Schizophrenie gefunden hat, die über die sture klinische Psychologie hinauswächst. Das ist mir sehr nah gegangen.
@Tobias schrieb: Es fällt mir leicht, keinen Koffein zu trinken: Ich mache es einfach nicht. So war es auch, als ich aufgehört habe, Alkohol zu trinken und zu rauchen. Da waren Unruhe, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit und ein paar andere typische Phänomene. Aber kein drängendes Verlangen. Höchstens Erinnerungen und automatische Reaktionen, wenn ich irgendwo bin, wo ich konsumiert habe, Suchtgedächtnis. So ähnlich ist es jetzt auch.
So, der vierte Post innerhalb von ner Viertel Stunde. Muss mich erstmal durch die verpassten Updates lesen. Das hier zitierte fand ich bisher deine spannendste Beobachtung beim Koffeinentzug. Ich habe selbst eine lange Suchtvergangenheit. Wenn auch nicht mit Koffein (nie damit angefangen). Bei allen Süchten, die ich bisher so hatte und mir den Stoff entzogen habe, war es wie du hier schilderst. Einfach aufgehört. Verhalten gestoppt sozusagen. Dann leichte Agitation, etwas Schlaflosigkeit vielleicht. Leichte bis schwere Anhedonie. Die wahren Auswirkungen - positiv wie negativ - kamen dann mit der Zeit. Sprich in den darauffolgenden Monaten bzw. in manchen Fällen sogar Jahren.
@Johannes schrieb:
Die wahren Auswirkungen - positiv wie negativ - kamen dann mit der Zeit. Sprich in den darauffolgenden Monaten bzw. in manchen Fällen sogar Jahren.
Ich denke, so ist es bei mir auch. Beispiel Alkohol: Nachdem ich damit aufgehört hatte, war ich erst mal ein paar Wochen lang etwas verwirrt, dann ein paar Wochen euphorisch, fast schon kitschig gut gelaunt. Dann habe ich mich wieder normal gefühlt, normal gut und normal schlecht, je nach Stimmung. Und nach ein paar Jahren habe ich dann begriffen: Es ist ja schön, nicht mehr zu trinken, aber wenn du an bestimmten Dingen an deiner Persönlichkeit nicht arbeitest, wirst du nicht weiterkommen. Außerdem hatte der Alkohol schon einigen psychischen und sozialen Schaden bei mir angerichtet und ich mit ihm. Nicht so schlimm wie in den Geschichten, die man von Trinkern so hört, aber ich habe doch so manches Warnsignal überfahren. Auch das habe ich erst später begriffen. Angenehm war und ist das nicht. Ich habe mir selbst doch schon einiges kaputtgemacht. Die positiven Auswirkungen vom Rauchstopp merke ich jetzt, fast drei Jahre später: Der Husten ist weg. Ich konnte mich als Raucher immer darauf verlassen, nach einer Ausdauerbelastung und manchmal sogar nach einfachem schwerem Krafttraining erst mal zu husten. Das habe ich nicht mehr. Selbst nach 200-Meter-Läufen.
So eine Art Ruhetag. Noch nicht mal den Morgenzirkel habe ich gemacht. Das hatte eine Konsequenz: Ich habe schon nach der Zettelkasteneinheit das WLAN aktiviert, alle Filter fallenlassen und mich ins bunte Internet gestürzt. Am Nachmittag hatte ich sogar die Seiten, die seit November dauerhaft gesperrt sind, entsperrt. Aber nach einer halben Stunde war mir das zu langweilig. Ich habe nichts verpasst. Aber gefährlich: Denn am nächsten Tag habe ich gedacht: Vielleicht könntest du mal wieder für eine halbe Stunde kurz gucken. Ich habe es dann nicht gemacht. Aber so schnell kann auf einmal kurz gucken ein zweites Mal folgen, dann ein drittes, das nicht mehr ganz so kurz ist, und immer so weiter. So stelle ich mir einen Rückfall vor: Bei einer Zigarette oder einem Bier passiert nichts, schmeckt vielleicht gar nicht. Dann am nächsten Tag: Jetzt hast du es gestern geschafft, nur eine Zigarette zu rauchen, du hast die Sache also im Griff. Kannst du ruhig zwei rauchen. Und dann geht das immer so weiter. Ich denke: Da will ich gar nicht erst mit anfangen …
10.01.2021
Aufgewacht: 04:00
Körpergewicht: 87,8
Training:
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald
Wetter: kalt – geil
Erst war es ein einfacher langsamer Sonntagslauf. Die letzten 3 Kilometer bin ich dann stramm bergauf gerannt, gegen Ende hatte ich sogar eine 3,5er-Pace, was für meine Verhältnisse schnell ist. Und danach noch nicht mal gehustet. War gut. Generell mag ich es, in Kälte zu laufen, aber auch im Hochsommer, am Nachmittag, wenn die Hitze so richtig drückt. Fühlt sich stark an.
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen
Arbeiten (erstes Buchprojekt im Jahr, kleines nettes Büchlein über systemische Organisationsführung)
Training #2
Zeit: 09:21–10:12
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Kommentar: Ziemlich niedriger Puls, ich denke, jetzt bin ich bereit, auf EMOM runterzugehen und mich dann von den 30 Gesamtwiederholungen hochzuarbeiten.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 250 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Ruhe (Schlaf)
Spaziergang etwa 70 Minuten durch die Stadt
Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Kommentare
Jetzt noch die Berichte der letzten Tage. Traditionell ist in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester bei mir einiges etwas durcheinander, auch weil ich dann nicht immer zu Hause bin. Deshalb berichte ich nur die Dinge, die für mich momentan relevant sind: Schreiben und Training. Arbeit gab es keine. Und ich muss gestehen: Ich habe mehrfach ausgeschlafen. Sogar heute.
25.12.2020
Training: nix
Wörter geschrieben: 0
26.12.2020
Training: 09:37–11:39
Orte: Homegym #1 und #2
1 ) alle 90 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 20 kg | 5+5 Wiederholungen (10 Runden: 100 Wiederholungen, Volumen: 2.000 kg)
2) alle 70 Sekunden
A: Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen (14 Runden: 70 Wiederholungen, Volumen: 1.680 kg)
Ergebnis: 24 Runden (170 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.680 kg)
3 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3) x 5 (30 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (3,3,3), (2.2.2), (1,1,1), (2,2,2), (3,3,3) (33 Gesamtwiederholungen)
4 ) alle 30 Sekunden
A : Kettlebell Swing einhändig: 20 kg | 5 Wiederholungen
=> 20 Runden (100 Wiederholungen)
5 )
30 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Ergebnis: 644 Schritte
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 137, Höchstpuls gesamte Einheit: 167
Kommentar: Zwei Trainingstage in einer langen Einheit kombiniert, kein Problem, war von oben bis unten voller Kohlenhydrate.
Wörter geschrieben: 740 (5 Zettel)
27.12.2020
Training:
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald, Feld
Wetter: kalt, windig, nass – geil
Umfang: 22,06 km
Zeit: 02:01:41
Pace: 5,31
Durchschnittspuls: 156; Höchstpuls: 182
Schrittfrequenz: 168
Kommentar: Den Lauf spüre ich heute noch.
Wörter geschrieben: 866 (5 Zettel)
28.12.2020
Aufgewacht: 05:52
Gewicht: 87,3
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten, heute nur zwei Zettel ins Fokus-Tagebuch)
Internet + Kaffee (wegsaufen, was noch da ist, bevor am 1.1. der Entzug beginnt)
Training #1
Zeit: 07:14–08:24
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel
3 Runden (22,5 Minuten); heute mit der 20er statt der 24er-Kettlebell, weil ich den Lauf von gestern doch noch recht deutlich gespürt habe, beim längeren Laufen merkt man schnell, dass man es nicht mehr so oft macht, wenn man es dann mal wieder macht
2 ) Cardio
30 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Ergebnis: 627 Schritte, Durchschnittspuls: 119, Höchstpuls: 126
3 ) Stabilität
2 Runden mit 15-Kilo-Gewichtsweste:
Sideplank auf Faust eine Seite | 30 Sekunden
Sideplank auf Faust andere Seite | 30 Sekunden
Plank | 30 Sekunden
Wadenheben auf Hantelscheiben | 1 Minute
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten (ist doch wieder ein bisschen was reingekommen in den letzten Tagen, ein paar Blogartikel von einer Stammkundin und ein gesetztes Heftchen zum Korrigieren)
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 11:05–11:48
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3,4) x 2; (1,2,3) x 3 (38 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (4,4,4,4), (3,3,3,3), (2,2,2), (2,2,2) (3,3,3) (49 Gesamtwiederholungen)
Zeit: 19:20
Die Entscheidung ist gefallen: In den nächsten drei bis vier Monaten werde ich mich mehr mit höher volumigen Press-Klimmzug-Leitern beschäftigen als mit der Langhantel. Aber auch die gute alte Hantel wird bald wieder ihre Zeit haben.
2 ) alle 90 Sekunden
A : Kettlebell Swing einhändig 20 kg | 10 Wiederholungen
=> 10 Runden (100 Gesamtwiederholungen)
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 138; Höchstpuls: 155
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 250 g Emmentaler und 125 g Schinken,
1 Avocado
Am Mittag
Spazieren etwa 45 Minuten
Am Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
500 g Hackfleisch, 500 g Kaisergemüse
Lesen
Meditieren
Schlafen
Der Tag in Zahlen
Wörter geschrieben: 819 (5 Zettel)
Schritte: 10.326
29.12.2020
Aufgewacht: 03:50
Gewicht: 87,9
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Internet + Kaffee
Training #1
Zeit: 06:28–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) "47-Minuten-Steppa"
A : 15 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste (314 Schritte)
Pause: 1 Min
B : 25 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste und 12-Kilo-Rucksack (410 Schritte)
Pause: 1 Min
C : 10 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo Gewichtsweste (221 Schritte)
Ergebnis: 945 Schritte in 47:00 Minuten, Durchschnittspuls: 136, Höchstpuls: 150
Kommentar: Wird langsam Zeit, Ernst im Scheibenstapel-Game zu machen, bevor wieder die Rucksackmärsche anfangen (bald wird es endlich wieder früher hell). Das wird jetzt eine meiner Standardausdauereinheiten, bis ich die 1000 Schritte in den 47 Minuten schaffe.
Danach: Shake (Whey und Salz), ein Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 10:23–11:09
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Ergebnis: 30 Runden (150 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.600 kg); Durchschnittspuls: 133, Höchstpuls: 151
Kommentar: Normales antiglykolytisches Training. Die 24er-Kettlebell ist derzeit genau richtig für mich, gutes Startgewicht und -volumen für die kommende Trainingsphase. Noch ein, zwei Mal mit den 30 Runden alle 70 Sekunden und ich kann runter auf EMOM gehen. Dann geht das Training los.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 200 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Spaziergang etwa 60 Minuten durch die Hood
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
500 g Hackfleisch mit 500 g Grünkohl
Lesen
Meditieren
Schlafen
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 1.476 (11 Zettel)
Schritte: 8.008
Spannender Log. Man bekommt hier viel Anregungen für die eigenen Workouts.
Eingangs schreibst du vom Bildungsdefekt ,,abgeschlossenes Psychologiestudium''. Siehst du das Studium bzw. Studienfach kritisch oder dessen Ausrichtung (z.B. im Licht der Replikationskrise)? Oder warum wählst du diese Formulierung? Dazu würde mich deine Meinung/Rückmeldung sehr interessieren.
Da bin ich jetzt aber gespannt
Ach, die Formulierungen in dem Eingangspost sind nur auf meinen manchmal etwas übertriebenen Sarkasmus zurückzuführen, den man als Leser im Internet ohnehin nicht bemerkt.
Letzten Endes ist es egal, was ich studiert habe: Hätte ich wie ursprünglich geplant Linguistik studiert, hätte ich "Bildungsdefekt: abgeschlossenes Linguistikstudium" geschrieben, wäre es Biologie gewesen, "Bildungsdeffekt: abgeschlossenes Biologiestudium". Das hat erst mal nichts mit dem Fach Psychologie zu tun, sondern mehr mit der Art und Weise, wie ein Studium einen intellektuell entjungfert. Letzten Endes lernt man in seinem Studium eine bestimmte Weise, mit der Welt umzugehen. Diese Art und Weise kann einem dann helfen, in dem jeweiligen Fach zu bestehen – aber eben nur darin. In der Psychologie kann das schnell zu einem sehr rigiden Statistikfetisch ausarten, weil man da schon in den allerersten Veranstaltungen im Bachelorstudium gesagt bekommt, dass alles, was man nicht mit Zahlen messen kann, nichts mit Psychologie zu tun hat und böse ist und Freud war sowieso ganz schlimm, weil der keine quantitativen Forschungsmethoden verwendet hat 1 … Und auch sonst neigt man im Psychologiestudium schnell dazu, einen starken Szientismus zu entwickeln. Mir ist das am Anfang auch passiert. Und viele sind darauf hängengeblieben.
Jetzt noch ein paar wirre Gedanken zu meiner Meinung zur Psychologie:
Vor ein paar Jahren hätte ich hier bestimmt noch einen großen Rant gegen die Psychologie geschrieben. Aber da war das noch eher ideologisch geprägt und reichlich unreif (Psychologisierung sozialer Probleme! Neoliberale Kackscheiße!) Davon löse ich mich seit einiger Zeit. Inzwischen bin ich wieder ein bisschen an die Psychologie herangerückt. Ich beschäftige mich ja beruflich immer noch damit, nur nicht direkt in Form von psychologischer Arbeit, sondern beim Lektorat und Korrektorat von psychologischen Sach- und Fachbüchern oder Materialien z. B. von psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten. Und ich beschäftige mich viel mit psycholinguistischer Forschung. Da wird mit allgemeinpsychologischen Forschungsmethoden und -paradigmen wie Eye-Tracking-Experimenten etc. die Verarbeitung sprachlicher Strukturen untersucht. Und da ist dann ja noch der ganze kognitions- und sprachpsychologische Ansatz der Textverständlichkeitsforschung, mit dem ich ich mich viel beschäftige. Ich bin also immer noch in der Psychologie zu Hause. Nur eher im Hinterhaus. Oder im Gartenschuppen.
Stichwort allgemeinpsychologische Forschungsmethoden: Das ist ja noch solide und robuste Grundlagenforschung. Da sind auch bestimmte statistische Mängel nicht so gravierend, wie z. B. der fast permanente systematische Stichprobenfehler bei psychologischen Untersuchungen. Aber sobald die Fragestellungen und verwendeten statistischen Verfahren komplexer werden, wird psychologische Forschung grenzwertig. Meine Heuristik ist da: Sobald es mit irgendwelchen Regressionsmodellen bei tendenziell nicht-linearen Fragestellungen losgeht, bin ich vorsichtig (also alles, was irgendwas mit multiplen Prädiktorvariablen, Moderator- und Mediatorvariablen, Mehrebenenanalysen etc. zu tun hat – blöderweise sind genau das die bevorzugten Verfahren in den Anwendungsfächern wie der Pädagogischen Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie etc.). Denn da wird versucht, nicht-lineare Sachverhalte in ein lineares statistisches Modell zu packen. Und das in einer potenziell verzerrten Stichprobe, die größtenteils aus fleißigen weißen Psychologiestudentinnen aus gutem Hause besteht, die Versuchspersonenstunden sammeln müssen. Das kann meistens nur nach hinten losgehen. Aber auch die vielen spektakulären sozialpsychologischen Experimente, die oft so hochgejazzt werden, sind eher was für die Titelseiten von Zeitungen als eine Grundlage für ein neues Menschenbild.2 Und hier sind wir schon fast bei der Replikationskrise. Die ist meiner Meinung nach aber eher ein Symptom eines kranken Wissenschaftssystems, in dem man nur dann als produktiver Wissenschaftler gilt, wenn man möglichst viele Artikel veröffentlicht, gleichzeitig aber nur Artikel veröffentlicht werden, in denen man ein statistisch signifikantes Forschungsergebnis berichten kann.
So steht in einem beliebten Bachelor-Lehrbuch über Motivationspsychologie in einer Marginalie der Merksatz: "Freud verwendete keine quantitativen Forschungsmethoden, um seine Theorien zu überprüfen" (Brandstätter et al., 2013, S. 15). Das ist praktisch, denn dann weiß man als junger Psychologiestudent gleich, wer der Feind ist. Literatur: Brandstätter, V., Schüler, J., Puca, R. M., & Lozo, L. (2013). Motivation und Emotion: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Berlin: Springer Verlag. ↩︎
Das ist eine Anspielung auf ein Buch des Neurowissenschaftlers Wolf Singer, der Anfang der 200er-Jahre ein Buch mit dem Titel Ein neues Menschenbild? herausbrachte. Das war die Zeit, in der die Sache mit der angeblichen Illusion des freien Willens so wahnsinnig in war. Ein Hype, der auf einer völlig überzogenen Interpretation eines psychologischen Reaktionszeitexperiments aus dem letzten Jahrhundert basierte. ↩︎
Eines noch hierzu, da habe ich heute mehrfach drüber nachgedacht:
Das mit der Verarbeitungstiefe ist ja nur eine von mehreren Möglichkeiten, wie man das "Low" verstehen kann. Dann hieße Low Information Diet: "Ich konsumiere nur Informationen mit einer hohen Verarbeitungstiefe". Es gibt aber Menschen, die das "Low" ganz anders interpretieren. Bei mir im Fitnessstudio ist zum Beispiel einer, für den Low Information Diet heißt, dass er keine Mainstream-Medien konsumiert, sondern sich stattdessen rund um die Uhr alternative Medien wie Rubikon, RT Deutsch und PI News reinzieht und ständig alles nacherzählt, was er dort liest und hört. Macht der eine Low Information Diet oder nicht?
@Johannes hat in seinem Low-Information-Blog geschrieben:
So kann man den Low/High-Gegensatz auch auffassen: irrelevante vs. relevante Informationen.
Letzten Endes laufen die verschiedenen Low-Verständnisse auf eines hinaus: einen bewussten Umgang mit Unterhaltungsangeboten, in Form von einer Entscheidung für oder gegen bestimmte Angebote. Nach welchen Kriterien auch immer.
Bevor ich in den kurzen Jahresendurlaub gehe (sagt es nicht der Gesundheitspolizei), der letzte Log-Eintrag in diesem Jahr:
30.12.2020
Aufgewacht: 03:50
Gewicht: 87,9
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Internet + Kaffee (jetzt ist alle; jetzt wird es ernst)
Training #1
Zeit: 06:28–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
Mobilisierung
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
Arbeiten
Am Morgen, Vormittag
Training:
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald
Wetter: kalt, windig, nass – geil
Umfang: 12,56 km
Zeit: 01:11:53
Pace: 5,41
Durchschnittspuls: 146; Höchstpuls: 162
Schrittfrequenz: 168
Letzter Lauf in diesem Jahr. Aber nicht in dieser Woche.
Danach: Shake (Whey und Salz),
1 Esslöffel Kokosöl
Arbeiten, 2021 vorbereiten
French Press und Grüntee-Restbestände wegwerfen
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 250 g Emmentaler
1 Avocado
Das reicht für heute an Essen, morgen wird es schmutzig.
Am Mittag, Nachtmittag
2 Stunden Spaziergang durch die Stadt
Dieser Log-Eintrag
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 477 (3 Zettel)
Schritte: 28.887
Ich wünsche euch einen guten Rutsch. Bis Samstag.
Dann formuliere ich es anders.
Die Art und Weise wie du Low Information Diet für dich definiert und mir erklärt hast an dem Beispiel Filme gucken war für mich schlüssig und hat mindestens mal einen wichtigen Aspekt behandelt.
Finde es aber auch gut, dass du nochmal auf den persönlichen Kontext bzw. die persönliche Auslegung des Wortes hinweist.
Dir auch einen guten Rutsch
Danke für deine ausführliche Antwort. Hatte gefragt, da ich auch diesen Bildungsdefekt aufweise und mit meinem Studium hardere, auch wenn ich es jetzt schon seit zwei Jahren hinter mir habe. Sehr viele Erkenntnisse im Feld sind einfach total unsicher oder wurden massiv überschätzt. Im Studium wurde auch oft signifikant mit bedeutsam gleich gesetzt, wobei es so viele signifikante Ergebnisse gibt, die einfach kein praktische Bedeutsamkeit haben. Hast du zufällig noch Bücher oder Artikel, die sich kritisch mit der Psychologie auseinandersetzen, die du empfehlen kannst? Bin da gerade etwas auf der Suche und würde mich über Vorschläge freuen.......Habe schon z.B. Moloney, Paul. 2013. The therapy industry: the irresistible rise of the talking cure, and why it doesn’t work. London: Pluto Press. / Frances, Allen. 2014. Saving Normal: An Insider’s Revolt against out-of-Control Psychiatric Diagnosis, DSM-5, Big Pharma, and the Medicalization of Ordinary Life. New York: William Morrow / The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth. 2010. New York, NY: Basic Books. gelesen und einige wissenschaftliche Artikel.
Da bin ich wieder. Ich habe meinen Jahresendurlaub ein bisschen verlängert, auch um mich voll und ganz dem Koffeinentzug hingeben zu können. In den letzten zwei Tagen war deshalb nicht viel mit mir anzufangen. Heute geht es wieder, aber ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis mein Gehirn auf Normalzustand laufen kann. Was mir dieses Mal aber fehlt, sind die Kopfschmerzen. In der Vergangenheit habe ich immer mal wieder auf Koffein verzichtet. Spätestens nach einem Tag hatte ich dann immer so derbe Kopfschmerzen, dass ich mich nicht getraut habe, irgendwas anderes zu machen, außer im Bett zu liegen. Dieses Mal ist das bisher ausgeblieben. Vielleicht hat das ja was damit zu tun, dass ich mich durch die ketogene Ernährung sehr elektrolytreich ernähre? Keine Ahnung, aber vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Tagen. Bei meinem exzessiven Konsum müsste eigentlich für ein paar Tage Kalender in meinem Kopf sein …
04.01.2021
Aufgewacht: 04:01
Gewicht: 87,4
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 06:28–07:18
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 20er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) EMOM:
10 Burpees
=> 5 Runden (50 Burpees)
3 ) Cardio
30 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Ergebnis: 602 Schritte, Durchschnittspuls: 124, Höchstpuls: 135
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Vormittag
Training #2
Zeit: 10:02–10:45
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Ergebnis: 28 Runden (140 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.360 kg); Durchschnittspuls: 131, Höchstpuls: 157
Kommentar: Eigentlich sollten es wieder 30 Runden werden, aber nach der 28. Runde war der Puls etwas zu hoch und die Hände haben stark gebrannt, noch eine Runde, und es hätte garantiert geblutet. Blut und Tough-Guy-Shit werden natürlich auch bald wieder ihren angestammten Platz in meinem Trainingsregime haben – aber nicht in dieser Phase. Bin wohl zurzeit einfach nicht so fit.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 200 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Spaziergang etwa 60 Minuten durch die Gegend
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
500 g Hackfleisch mit 500 g Rosenkohl
Lesen
Meditieren
Schlafen
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 1.783 (9 Zettel)
Schritte: 9.406
So wie ich das sehe, sind das alles eher Bücher, die sich kritisch mit der klinischen Psychologie/Psychiatrie auseinandersetzen. Ein Klassiker der Psychiatriekritik ist z. B. The Myth of Mental Illness von Thomas Szaz.
Je nachdem, in welche Richtung du politisch offen bist, könnte die Kritische Psychologie nach Holzkamp was für dich sein. Speziell über klinisch-psychologische/psychiatrische Aspekte habe ich da diesen Band gewinnbringend gelesen: A. Brenssell & K. Weber (Hrsg.) (2014). Störungen (texte kritische psychologie). Hamburg: Argument Verlag.
Ein Artikel, der sich kritisch-psychologisch mit der Psychologisierung beschäftigt, und mir gerade einfällt:
Keupp, H. (2016). Das erschöpfte Selbst der Psychologie. Journal für Psychologie, 25(2), 7–36.
Ist aber eine Weile her, dass ich mich mit der Kritischen Psychologie beschäftigt habe, und vieles ist inzwischen nicht mehr meine Welt.
Etwas allgemeiner und nicht nur mit klinisch-psychologischem/psychiatrischem Schwerpunkt und ohne Kritische Theorie sind mir zwei deutsche populärwissenschaftliche Sachbücher in Erinnerung geblieben:
Bergmann, J. (2015). Der Tanz ums Ich. Risiken und Nebenwirkungen der Psychologie. München: Pantheon Verlag.
Blech, J. (2014). Die Psychofalle. Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag.
Wenn du dich für Kritik am gegenwärtigen biologischen Paradigma der Psychologie interessierst (Neuroreduktionismus), ist dieser Artikel ein guter Einstieg:
Mausfeld, R. (2010). Psychologie, Biologie, kognitive Neurowissenschaften. Zur gegenwärtigen Dominanz neuroreduktionistischer Positionen und zu ihren stillschweigenden Grundannahmen. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 32(4), 307–314.
Und als Buch:
Werbik, H. & Benetka, G. (2016). Kritik der Neuropsychologie. Eine Streitschrift. Gießen: Psychosozial-Verlag.
Vielleicht fällt mir in den nächsten Tagen noch was ein, aber damit solltest du erst mal beschäftigt sein
Ich habe mal für eine längere Zeit lang pro Tag einen Doppelten Espresso und 0,8-1,2 Liter starken Kaffee (lt. der Einstellung vom Vollautomaten in der Büroküche) getrunken. Dann habe ich für drei Wochen einen kalten Entzug von heute auf Morgen gemacht und habe nur noch 2 Tassen Schwarz Tee am Tag getrunken.
Ich habe da und auch sonst noch keine Kopfschmerzen beim Koffeinentzug festgestellt. Vlt. ist das auch einfach Veranlagung... (vlt. haben meine exzessiv Kaffe trinkenden Eltern was vererbt).
@TylerDurden: Kann gut sein, dass das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Meine Eltern haben zeitweise auch viel Koffein getrunken, aber meine Mutter hat auch schon Kopfschmerzen gekriegt, wenn sie mal an einem Tag nicht eine Tasse Kaffee getrunken hat. Wie es jetzt bei ihr ist, weiß ich nicht. Ich glaube, sie trinkt auch nicht mehr so viel.
0,8–1,2 Liter ist übrigens schon eine ganz gute Menge. Als ich noch im Verlag gearbeitet habe, hat man mich entweder an der Kaffeemaschine oder am Schreibtisch gesehen (Kaffee trinkend). Und dann war da ja noch die Kanne, die ich getrunken habe, bevor ich zur Arbeit gegangen bin. Ich denke, in meinen besten Zeiten habe ich schon mehrere Liter am Tag geschafft.
Im Laufe des Tages haben sich übrigens endlich meine Entzugskopfschmerzen eingestellt: Seit meinem Mittagsspaziergang durch die Stadt dröhnt und drückt der Kopf. Aber ich kann mich langsam wieder besser konzentrieren. Die Arbeit fühlt sich anders an. Ruhiger. Ich fühle mich weniger wie ein aufgeputschter US-Marine, der alles niederballert, sondern mehr wie ein Scharfschütze, der erst mal eine Weile in Ruhe zuguckt, bevor er schießt. Auch das Training fühlt sich anders an. Irgendwie fehlt noch der Drive. Aber ich glaube, der kommt noch. Mein Gehirn muss sich erst umbauen.
05.01.2021
Aufgewacht: 03:58
Gewicht: 88,5
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 05:55–07:21
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel
3 Runden (22,5 Minuten) mit 24er-Kettlebell
2 ) "47-Minuten-Steppa"
A : 15 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste (339 Schritte)
Pause: 1 Min
B : 25 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste und 12-Kilo-Rucksack (422 Schritte)
Pause: 1 Min
C : 10 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo Gewichtsweste (229 Schritte)
Ergebnis: 990 Schritte in 47:00 Minuten, Durchschnittspuls: 118, Höchstpuls: 129
Kommentar: Bald hab ich die 1.000 Schritte in 47:00 Minuten, ist weniger herausfordernd, als ich dachte. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Die 25 Minuten mit Rucksack + Gewichtsweste haben sich aber sehr hart angefühlt. Hab geschwitzt wie ein Schwein. Der Puls war dabei aber erstaunlich niedrig. Entweder liegt das am Koffeinentzug, weil der Liter Kaffee gefehlt hat, oder mit dem Brustgurt stimmte was nicht.
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Training #2
Zeit: 09:53–10:41
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3,4) x 2; (1,2,3) x 3 (38 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (4,4,4,4), (4,4,4,3), (4,4,3), (4,3,3), (4,3,2) (61 Gesamtwiederholungen)
Zeit: 21:53
Die Drück-Klimmzug-Leiter-Supersätze haben was. Ich kann viel Volumen in kurzer Zeit abarbeiten. Das mache ich noch ein paar Wochen.
2 ) auf Zeit
A : Kettlebell Swing einhändig 24 kg | 10 Wiederholungen
=> 10 Runden (100 Gesamtwiederholungen)
Auftrag: Neuen Satz erst anfangen, wenn Puls auf 130 gefallen ist
Zeit: 11:23:89
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 137; Höchstpuls: 160
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 250 g Emmentaler und 125 g Schinken,
1 Avocado
Am Mittag
Ruhe (1 Stunde Schlaf)
Spazieren etwa 60 Minuten durch die Stadt
Und dann fingen endlich die Entzugskopfschmerzen an …
Am Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
600 g Schweinebauch, 500 g Sauerkraut
Lesen
Meditieren
Schlafen
Der Tag in Zahlen
Wörter geschrieben: 1.532 (12 Zettel)
Schritte: 12.001
Vielen Dank für die verschiedenen Literaturhinweise!!! Die schaue ich mir mal an. Keupp, H. (2016). Das erschöpfte Selbst der Psychologie. Journal für Psychologie, 25(2), 7–36. habe ich mir bereits durchgelesen und fand ich sehr gut, hätte damals auch fast Soziologie studiert. Die gesellschaftliche (das ,,sozial'' im Bio-psycho-sozialen Modell) Komponente fehlte mir auch etwas im Studium, hatte man natürlich etwas in der Sozialpsychologie.
Stimmt die Bücher setzten sich hauptsächlich kritisch mit der klinischen Psychologie/Psychiatrie auseinander. Ist natürlich auch der bekannteste Bereich der Psychologie und daher wahrscheinlich populärwissenschaftlich so beackert. Da fällt mir auch noch Irre - Wir behandeln die Falschen von Manfred Lütz ein.
Kritik an den Neurowissenschaften ist auch spannend. Kann diesen Blog empfehlen https://www.discovermagazine.com/blog/neuroskeptic. Fing damals mit diesem Artikel https://www.nzz.ch/der_betoerende_nimbus_der_neurowissenschaften-1.678905 bei mir an. Auch sehr interessant. Sag Bescheid, wenn ich hier zu viel themenfremdes Zeug schreibe. Dann gliedere ich das in ein neues Them aus.
Ist eine spannende Thematik und verdient garantiert einen eigenen / separaten 'thread' aka Forumsfaden.
Bücher und Psychologie sind ein wichtiger Teil meines Lebens und gehören deshalb auch in einem Lifelog von mir. Daher ist das hier kein themenfremdes Zeug, sondern passt wie angegossen.
Es gibt ja schon einen Thread über Psychologie: https://forum.me-improved.de/discussion/321/gute-psychologie-muss-unwissenschaftlich-sein-me-improved#latest
Hier geht es aber, so wie ich den Blogartikel verstehe, allerdings eher weniger um kritische Bücher und Artikel zur Psychologie als vielmehr um einen grundsätzlichen Mangel der klinischen Psychologie (Sascha verwendet den Psychologiebegriff oft ein bisschen anders als Psychologen, für die auch nicht-klinische Grundlagenforschung etwa zu Wahrnehmung, Kognition und allem, was mit menschlichem Verhalten und Erleben zu tun hat, zur Psychologie gehört, Sascha ist da meistens eher an der Alltagsbedeutung von "Psychologie", nach der Psychologie nur klinische Psychologie ist). Das ist auch sehr interessant. Vielleicht passen ein paar Dinge auch da rein bzw. findet ihr weitere Anregungen, die über die Titel kritischer Bücher hinausgehen.
Der Entzug geht weiter. Immer wieder mal Kopfschmerzen und ab Mittag hatte ich ab und an Gehirnnebel, der erst verzieht, wenn ich spaziere oder mich für eine Zeit lang zur Konzentration zwinge. Ich hatte ja immer sehr große Angst davor, keinen Koffein zu konsumieren, weil ich mir viele Jahre eingeredet habe, ich bräuchte Koffein, um mich konzentrieren und als Mensch funktionieren zu können. Das dürfte was mit meiner ADHS-Geschichte bzw. meinem damaligen Selbstbild als ADHS-Kid zu tun haben, das mich immer noch ein bisschen prägt. Doch die Angst ist unbegründet: Ich funktioniere auch ohne Koffein. Vielleicht sogar noch besser als mit …
Unter diesem Eintrag ist auch mal wieder ein kurzer Low-Information-Diet-Schnipsel. Darüber werde ich bald wieder mehr schreiben.
06.01.2021
Aufgewacht: 03:57
Gewicht: 88,1
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 06:28–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
Mobilisierung
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
Arbeiten
Am Morgen, Vormittag
Training #2
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald
Wetter: kalt, nass, am Ende ein paar Schneeflocken – geil
Umfang: 14,81 km
Zeit: 01:29:21
Pace: 6,02
Durchschnittspuls: 142; Höchstpuls: 154
Schrittfrequenz: 162
Guter, unspektakulärer Lauf.
Danach: Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 200 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag, Mittag
Ruhe (Schlaf)
1 Stunde Spaziergang durch die Stadt, Einkaufen (eine Wohltat mit dem 5.11-Rucksack)
Am Nachmittag
Arbeiten
Snack:
200 g Blutwurst
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
500 g Hackfleisch, 500 g Grünkohl
Lesen
Meditieren
Schlafen
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 1.028 (7 Zettel)
Schritte: 24.832
Kleiner Low-Information-Diet-Schnipsel:
Ich habe mir in den letzten Monaten ein Shutdown-Ritual angewöhnt: jeden Abend nach den letzten Tätigkeiten (diesem Logeintrag, letzten E-Mails, Tagesplanung) erst das WLAN zu deaktivieren und dann den Computer und das Handy ausschalten, um am nächsten Morgen gleich ohne Internet in den Tag zu starten und die erste Stunde des Tages bei klarem Verstand zu verbringen. In den letzten zwei Wochen des Jahres, also in der Weihnachts- und in der Silvesterwoche, konnte ich mich darauf verlassen, dass ich jeden Abend das WLAN deaktiviert habe, damit mein zukünftiges Selbst am nächsten Tag ohne Internet in den Tag starten konnte. Das ist für meine Verhältnisse eher unüblich, weil ich mich sonst immer eher darauf verlassen konnte, so etwas in den letzten beiden Jahreswochen nicht zu machen. Dass es mir gelungen ist, zeigt mir: Es geschieht etwas, es geht voran.
Seit Montag habe ich die internetfreie Zeit am Morgen ausgeweitet: Jetzt mache ich eine Zettelkastensitzung und gehe direkt danach in den Keller, um das erste Workout zu machen. Manchmal wie heute ist das nur der Morgenzirkel, manchmal auch noch ein Step-Up-Workout mit der Gewichtsweste und dem Scheibenstapel. Auch wenn ich wieder hochkomme, bleibt das WLAN deaktiviert. Ich deaktiviere es erst dann, wenn ich mindestens eine Tagesaufgabe erledigt habe. Das langfristige Ziel: Stückweise immer weniger Zeit im Internet zu verbringen.
Denn das sind die beiden Dinge, an denen ich in den nächsten Monaten weiter arbeiten werde, um meinen Geist nicht zu sehr vom Internet vernebeln zu lassen:
An beidem arbeite ich seit November. Es wird noch ein weiter Weg sein …
Der Entzug geht weiter, bisweilen leichte bis mittlere Kopfschmerzen. Ich bin generell kein Kopfschmerztabletten-Mensch, war ich auch nicht, als ich eine Zeit lang jede Woche mehrmals einen schweren Kater mit Kopfschmerzen des Todes hatte. "Wer so viel saufen kann, kann auch Kopfschmerzen aushalten" war immer mein Motto. Das ist auch jetzt so. Bewegung hilft. Und Konzentration. Allmählich stellt sich eine neue Art von Ruhe ein, die ich so nur einmal erlebt habe: einige Wochen, nachdem ich aufgehört hatte, Alkohol zu trinken. Doch die ist noch etwas schwankend, wechselt sich mit Anflügen von Nostalgie und Melancholie ab. Es fällt mir leicht, keinen Koffein zu trinken: Ich mache es einfach nicht. So war es auch, als ich aufgehört habe, Alkohol zu trinken und zu rauchen. Da waren Unruhe, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit und ein paar andere typische Phänomene. Aber kein drängendes Verlangen. Höchstens Erinnerungen und automatische Reaktionen, wenn ich irgendwo bin, wo ich konsumiert habe, Suchtgedächtnis. So ähnlich ist es jetzt auch.
07.01.2021
Aufgewacht: 03:52
Gewicht: 88
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 05:50–07:09
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 24er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) Cardio
32,5 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Ergebnis: 637 Schritte, Durchschnittspuls: 121, Höchstpuls: 129
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Am Morgen
Training #2
Zeit: 09:39–10:15
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Ergebnis: 30 Runden (150 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.600 kg); Durchschnittspuls: 131, Höchstpuls: 148
Kommentar: Holzhacken
Danach: Shake (Kreatin)
Arbeit (Telefontermin mit Interessenten. Ich bin kein Freund von Telefonieren, bin nur zu vorher per E-Mail vereinbarten Terminen erreichbar. Das lohnt sich, weil ich mich so auf die Telefonate vorbereiten kann und nicht ständig vom bimmelnden Telefon gestört werde. Und ich vermeide es, dass Leute einfach so anrufen und etwas fragen, was sie auch auf meiner Homepage lesen können. Bei meinen Büroarbeitsstellen in der Vergangenheit hat mich das ständige Telefongebimmel immer genervt und abgelenkt, jetzt kann ich es kontrollieren. Ein Vorteil der Selbstständigkeit.)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 250 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Ruhe (Schlafen)
Spaziergang etwa 40 Minuten durch die Hood
Mittag, Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
700 g Chuck Eye Steak mit 300 g Brechbohnen
Lesen
Meditieren
Schlafen
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 1.585 (12 Zettel)
Schritte: 11.379
Lese gerne deinen Log, und keep going mit deinem Koffein Entzug es wird sich lohnen!
Davon gehe ich aus.
Der Gehirnumbau geht weiter:
08.01.2021
Aufgewacht: 03:50
Gewicht: 87,7
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 06:00–07:14
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel
3 Runden (22,5 Minuten) mit 24er-Kettlebell
2 ) Cardio
32,5 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Ergebnis: 724 Schritte, Durchschnittspuls: 125, Höchstpuls: 130
Kommentar: 87 Schritte mehr als gestern
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen, Vormittag
Arbeiten
Training #2
Zeit: 09:54–10:21
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 ) Supersatz
A1 : Kettlebell Clean+Press: 20 kg | (1,2,3,4) x 2; (1,2,3) x 2 (32 Gesamtwiederholungen)
A2 : Klimmzüge | (4,4,4,4) x 2; (4,4,4) x 2 (56 Gesamtwiederholungen)
Zeit: 17:56
Heute nur vier Sätze Leiter.
Durchschnittspuls gesamte Einheit: 138; Höchstpuls: 159
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 200 g Emmentaler und 125 g Schinken,
1 Avocado
Am Mittag
Ruhe (1 Stunde Schlaf)
Spazieren etwa 70 Minuten durch die Stadt
Am Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
300 g Angus-Burger-Pattys, 500 g Pak Choi
Lesen
Meditieren
Schlafen
Der Tag in Zahlen
Wörter geschrieben: 1.474 (10 Zettel)
Schritte: 11.176
Gehirnumbau. Guter Begriff. Werde ich klauen.
Aber ohne Scheiß die langwierigste Low Sugar Practice ever^^
Da sitzen wir wohl alle drei im gleichen Boot, @jkarl , @Tobias .
Ich habe Morus Markards Einführung in die Kritische Psychologie gelesen. Das Buch weist eine hohe Informations- und Argumentationsdichte auf. Als Einstieg fand ich es nicht schlecht. Am Ende geht meine Kritik an der Psychologie aber weit darüber hinaus. Jemandem, der nicht selbst in diesem System gesteckt hat, aber einen Gespür dafür bekommen möchte, dem sei Morgen bin ich ein Löwe zu empfohlen. Dort findet man zwar keine explizit formulierten Argumente, dafür aber die Geschichte einer Person, die eine Perspektive auf ihre Schizophrenie gefunden hat, die über die sture klinische Psychologie hinauswächst. Das ist mir sehr nah gegangen.
(Meine Lesenotitzen zu _Morgen bin ein Löwe._)
Ansonsten bin ich gespannt, ob von @Sascha noch mehr zu dem Thema kommt und bin froh, das hier einige Gleichgesinnte sind.
So, der vierte Post innerhalb von ner Viertel Stunde. Muss mich erstmal durch die verpassten Updates lesen. Das hier zitierte fand ich bisher deine spannendste Beobachtung beim Koffeinentzug. Ich habe selbst eine lange Suchtvergangenheit. Wenn auch nicht mit Koffein (nie damit angefangen). Bei allen Süchten, die ich bisher so hatte und mir den Stoff entzogen habe, war es wie du hier schilderst. Einfach aufgehört. Verhalten gestoppt sozusagen. Dann leichte Agitation, etwas Schlaflosigkeit vielleicht. Leichte bis schwere Anhedonie. Die wahren Auswirkungen - positiv wie negativ - kamen dann mit der Zeit. Sprich in den darauffolgenden Monaten bzw. in manchen Fällen sogar Jahren.
Ich denke, so ist es bei mir auch. Beispiel Alkohol: Nachdem ich damit aufgehört hatte, war ich erst mal ein paar Wochen lang etwas verwirrt, dann ein paar Wochen euphorisch, fast schon kitschig gut gelaunt. Dann habe ich mich wieder normal gefühlt, normal gut und normal schlecht, je nach Stimmung. Und nach ein paar Jahren habe ich dann begriffen: Es ist ja schön, nicht mehr zu trinken, aber wenn du an bestimmten Dingen an deiner Persönlichkeit nicht arbeitest, wirst du nicht weiterkommen. Außerdem hatte der Alkohol schon einigen psychischen und sozialen Schaden bei mir angerichtet und ich mit ihm. Nicht so schlimm wie in den Geschichten, die man von Trinkern so hört, aber ich habe doch so manches Warnsignal überfahren. Auch das habe ich erst später begriffen. Angenehm war und ist das nicht. Ich habe mir selbst doch schon einiges kaputtgemacht. Die positiven Auswirkungen vom Rauchstopp merke ich jetzt, fast drei Jahre später: Der Husten ist weg. Ich konnte mich als Raucher immer darauf verlassen, nach einer Ausdauerbelastung und manchmal sogar nach einfachem schwerem Krafttraining erst mal zu husten. Das habe ich nicht mehr. Selbst nach 200-Meter-Läufen.
Am Wochenende habe ich nicht viel gemacht:
09.01.2021
Aufgewacht: 05:30
Gewicht: 86,9
Training: nix
Wörter geschrieben: 1748 (13 Zettel)
Schritte: 10.186
So eine Art Ruhetag. Noch nicht mal den Morgenzirkel habe ich gemacht. Das hatte eine Konsequenz: Ich habe schon nach der Zettelkasteneinheit das WLAN aktiviert, alle Filter fallenlassen und mich ins bunte Internet gestürzt. Am Nachmittag hatte ich sogar die Seiten, die seit November dauerhaft gesperrt sind, entsperrt. Aber nach einer halben Stunde war mir das zu langweilig. Ich habe nichts verpasst. Aber gefährlich: Denn am nächsten Tag habe ich gedacht: Vielleicht könntest du mal wieder für eine halbe Stunde kurz gucken. Ich habe es dann nicht gemacht. Aber so schnell kann auf einmal kurz gucken ein zweites Mal folgen, dann ein drittes, das nicht mehr ganz so kurz ist, und immer so weiter. So stelle ich mir einen Rückfall vor: Bei einer Zigarette oder einem Bier passiert nichts, schmeckt vielleicht gar nicht. Dann am nächsten Tag: Jetzt hast du es gestern geschafft, nur eine Zigarette zu rauchen, du hast die Sache also im Griff. Kannst du ruhig zwei rauchen. Und dann geht das immer so weiter. Ich denke: Da will ich gar nicht erst mit anfangen …
10.01.2021
Aufgewacht: 04:00
Körpergewicht: 87,8
Training:
Laufen
Terrain: Stadt, Hauptstraße, Wald
Wetter: kalt – geil
Umfang: 18,17 km
Zeit: 01:43:35
Pace: 5,42
Durchschnittspuls: 145; Höchstpuls: 178
Schrittfrequenz: 165
Erst war es ein einfacher langsamer Sonntagslauf. Die letzten 3 Kilometer bin ich dann stramm bergauf gerannt, gegen Ende hatte ich sogar eine 3,5er-Pace, was für meine Verhältnisse schnell ist. Und danach noch nicht mal gehustet. War gut. Generell mag ich es, in Kälte zu laufen, aber auch im Hochsommer, am Nachmittag, wenn die Hitze so richtig drückt. Fühlt sich stark an.
Wörter geschrieben: 2.228 (17 Zettel)
Schritte: 33.280
Und jetzt noch der heutige Tag. Mal wieder mit netten leichten bis mittleren Entzugskopfschmerzen.
11.01.2021
Aufgewacht: 03:51
Gewicht: 87,8 (Vorjahr: 99,8)
Am Morgen
Meditation
Schreiben (Zettelkasten)
Training #1
Zeit: 05:56–?
Ort: Homegym #1 (Keller)
1 ) Morgenzirkel mit 20er-Kettlebell
3 Runden (22,5 Minuten)
2 ) Cardio
25 Minuten Step-ups auf Scheibenstapel mit 20-Kilo-Gewichtsweste
Auftrag: Nur durch die Nase atmen, jeden einzelnen Schritt zählen, Puls in Zone 1 halten
Ergebnis: 556 Schritte, Durchschnittspuls: 121, Höchstpuls: 128
Danach: Shake (Whey und Salz), 1 Esslöffel Kokosöl
Am Morgen
Arbeiten (erstes Buchprojekt im Jahr, kleines nettes Büchlein über systemische Organisationsführung)
Training #2
Zeit: 09:21–10:12
Ort: Homegym #2 (Wohnung)
1 )
Alle 70 Sekunden
A : Kettlebell Snatches: 24 kg | 5 Wiederholungen
Auftrag: So lange alle 70 Sekunden 5 Wiederholungen, bis entweder a) insgesamt 30 Runden durchlaufen sind; b) der Puls in den Pausen nicht mehr unter 147 fällt; c) Blasen an den Händen entstehen und/oder aufgehen
Ergebnis: 30 Runden (150 Gesamtwiederholungen, Volumen: 3.600 kg); Durchschnittspuls: 123, Höchstpuls: 145
Kommentar: Ziemlich niedriger Puls, ich denke, jetzt bin ich bereit, auf EMOM runterzugehen und mich dann von den 30 Gesamtwiederholungen hochzuarbeiten.
Danach: Shake (Kreatin)
Erste Mahlzeit:
Rührei aus 5 Eiern mit 125 g Schinken, 250 g Emmentaler
1 Avocado
Am Vormittag
Ruhe (Schlaf)
Spaziergang etwa 70 Minuten durch die Stadt
Nachmittag
Arbeiten
Schreiben (Zettelkasten)
Am Abend
Dieser Logeintrag
Letzte E-Mails, Planung für morgen
Shutdown W-LAN, Computer, Handy
Zweite Mahlzeit:
500 g Hackfleisch mit 500 g Rosenkohl
Lesen
Meditieren
Schlafen
Tageszahlen
Wörter geschrieben: 1.427 (8 Zettel)
Schritte: 11.839